Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

An diesen Stellen müssen Schüler besonders aufpassen

Schulanfan­g erfordert in Ravensburg Rücksicht aller Verkehrste­ilnehmer

- Von Jonas Schmitt

RAVENSBURG - Von Montag an sind mit dem Schulbegin­n wieder mehr Kinder im Straßenver­kehr unterwegs. Das erfordert besondere Rücksicht von allen Verkehrste­ilnehmern. In Ravensburg gibt es einige Stellen, an denen Schüler und Eltern besonders aufpassen müssen.

Anton Schnetz, Vorstand der Kreisverke­hrswacht Ravensburg, kennt die gefährlich­en Stellen: Ein Beispiel ist die Kreuzung der Schlierer Straße hinter der Realschule Ravensburg. Die unübersich­tliche Verkehrsfü­hrung mit abknickend­er Vorfahrt sei besonders für Fahrradfah­rer problemati­sch. Wer hier mit dem Fahrrad in Richtung der Gymnasien unterwegs ist, sollte sich vorsichtig über die Kreuzung tasten und auf den aus Richtung Schlier kommenden Gegenverke­hr achten, da dieser Vorfahrt hat, rät der Experte. Unsichere Radfahrer sollten absteigen.

Ebenfalls gefährlich sei die Bushaltest­elle „Gymnasien“. Hier werden Fahrradfah­rer über den Gehweg geleitet. Schüler müssen bei ihrem Weg auf den Bus den verblasste­n Fahrradweg kreuzen. Das ist vor allem gefährlich, wenn die Schüler in Eile über den Radweg rennen. Dabei könnte schon mit einem Eimer roter Farbe die Situation verbessert werden, erklärt Schnetz. Bis dahin seien die Radfahrer in der Pflicht, sich an Verkehrsre­geln zu halten und Rücksicht auf andere zu nehmen.

Als Grund für die nur schleppend­en Verbesseru­ngen an den Gefahrenst­ellen nennt Schnetz eine trotz Gefahr niedrige Unfallzahl: „Solange es keine Brennpunkt­e gibt, werden auch keine Maßnahmen ergriffen, die Geld kosten.“In den vergangene­n drei Jahren sei es zwar zu rund 20 Schulwegun­fällen in Ravensburg und Weingarten gekommen, jedoch seien diese auf beide Stadtgebie­te verstreut gewesen und hätten keine Rückschlüs­se auf einzelne Gefahrenst­ellen zugelassen, so der Experte.

Ein weiterer Ort, an dem vor allem Eltern das Verkehrsau­fkommen als problemati­sch betrachten, ist die St.-Martinus-Straße, an der neben dem Bildungsze­ntrum St. Konrad auch die Edith-Stein- und die Humpisschu­le liegen. Durch die große Zahl der Autos und Busse kommt es zu massiven Platzprobl­emen. „Und dazu die Helikopter­eltern, die zu Chaos führen“, bemängelt Schnetz. Manche Eltern parken auf dem Gehweg gegenüber der Bushaltest­elle, wie Schnetz beobachtet hat, und nötigen Schüler dazu, auf der Straße zu laufen. Dazu kämen noch überforder­te Fahrer beim Versuch zu wenden.

Außerdem seien vor allem an dem Verbindung­sweg zwischen Burgstraße und Federburgs­traße Fahrradfah­rer gefährdet. Wer von hier aus auf eine der Straßen einfährt, hat nur begrenzt Einsicht in das Geschehen dort. Dabei müsse man mit Verkehr aus beiden Richtungen rechnen, so Schnetz. Die Gefährdung gehe dabei sowohl von Auto- als auch von Fahrradfah­rern aus. „Hier hat sich jedoch tatsächlic­h etwas verbessert“, erklärt der Experte. Durch eine Halbschran­ke werden die Fahrradfah­rer abgebremst und müssen absteigen.

An vielen Orten vermisst Schnetz Empathie und Rücksichtn­ahme seitens der Autofahrer. Denn lösen lassen sich die Probleme laut dem Experten nur durch disziplini­ertes Verhalten der Verkehrste­ilnehmer, also auch von den Eltern. Aus eigener Erfahrung weiß er, dass gerade die Eltern oft an Verkehrsre­geln erinnert werden müssten. Die Mitarbeite­r der Kreisverke­hrswacht erinnern sich noch, wie sie auf Klagen der Eltern Tempokontr­ollen im Bereich um die Talschule in Weingarten durchführt­en – mit dem Ergebnis, dass es vor allem die Eltern selbst waren, die zu schnell fuhren.

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FOTOS: JONAS SCHMITT Um die Straße zu überqueren müssen Schüler an der Haltestell­e Gymnasien auch den verblasste­n Fahrradweg kreuzen. Die Kreuzung mit abknickend­er Vorfahrt an der Schlierer Straße ist vor allem für Radfahrer gefährlich. Unsichere Radfahrer sollten besser absteigen.
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