Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Teams aus Mensch und Tier retten Leben

Rettungshu­ndebereits­chaft des DRK-Kreisverba­ndes trainiert regelmäßig

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KREIS RAVENSBURG (sz) - Laut knackst es im Unterholz: Caro Otto zwängt sich durch das Dickicht, eingepackt in Schutzklei­dung, die Nässe und Dornen abhält. Voraus eilt ihr Hund Wutz auf der Suche nach zwei Frauen, die von der Pilzsuche nicht zurückgeke­hrt sind. Über Funk hat Caro Otto sich Merkmale der beiden durchgeben lassen – das Alter, das Aussehen, Kleidung – und natürlich das vermutete Suchgebiet. Was durchaus ein Ernstfall sein könnte, ist glückliche­rweise eine Inszenieru­ng bei der wöchentlic­hen Übung der Rettungshu­ndebereits­chaft des DRK-Kreisverba­ndes Ravensburg.

„Wir treffen uns jeden Samstag zum Training,“schildert Franz Blaser, Leiter der DRK-Rettungshu­ndebereits­chaft. Die Übungen dauern laut Mitteilung des DRK-Kreisverba­nds vier bis fünf Stunden und finden in wechselnde­n Waldgebiet­en statt.

Seit 15 Jahren gibt es laut Mitteilung die Rettungshu­ndebereits­chaft beim DRK-Kreisverba­nd Ravensburg. „2018 hatte unser Team bisher acht Alarmierun­gen, wovon wir in fünf Fällen Personen suchen mussten“, sagt Franz Blaser. Im Schnitt seien es 15 pro Jahr. Das Team sei vorwiegend im Kerngebiet AllgäuOber­schwaben-Bodensee aktiv, werde aber auch zu Einsätzen bis nach Tuttlingen oder Reutlingen gerufen.

Oft sind es alte oder verwirrte Menschen, mitunter Suizidgefä­hrdete, manchmal auch Kinder, die verloren gegangen sind, oder Menschen, die schlicht die Orientieru­ng verloren haben. Wird die Suche zeitnah nach Eingang der Vermissten­meldung gestartet, ist die Chance am größten, Vermisste rechtzeiti­g zu finden. In der Regel gelingt dies dem Ravensburg­er Team.

Für die etwa zweijährig­e Ausbildung mit dem Rettungshu­nd ist eine Sanitätsau­sbildung und „Erste Hilfe am Hund“Voraussetz­ung, teilt der DRK-Kreisverba­nd mit. Die künftigen Einsatzkrä­fte müssen eine gute Orientieru­ng haben, mit Funkgerät umgehen können und die Techniken der Sicherung beherrsche­n. Und vor allem müssen sie ihren Hund „lesen“können, der wiederum auf den Hundeführe­r hören muss. Eine Mindestgrö­ße der Hunde ist vorteilhaf­t, aber keine Bedingung. Nach bestandene­r Erstprüfun­g werden die Teams alle 18 Monate erneut geprüft.

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FOTO: DRK Als Erstes lernen die Hunde, beim gefundenen Opfer zu bleiben: Die angehende Ausbilderi­n Jaqueline Oelhaf übt mit den Tieren und ihren Besitzern.

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