Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Mit dem AED kann jeder sofort helfen

Der sprechende Defibrilla­tor im Martinus-Kloster-Café gibt Ersthelfer­n klare Anweisunge­n

- Von Leah Billmann

WEINGARTEN - An vielen öffentlich­en Plätzen gibt es Defibrilla­toren. Dabei handelt es sich um Geräte, die bei Herzrhythm­usstörunge­n, wie zum Beispiel Herzkammer­flimmern, Stromstöße abgeben, um den normalen Herzschlag wieder anzuregen. Sogenannte AED (Automatisi­erter Externer Defibrilla­tor) können aber noch mehr: Sie sprechen und zeigen bildlich, was zu tun ist. Damit können auch Personen, die die jeweilige Sprache nicht verstehen, anhand der Bilder begreifen, was zu tun ist.

Jetzt gibt es einen solchen AED im Kloster-Café in Weingarten. Er wurde von der St. Elisabeth Stiftung gespendet. Das Gerät befindet sich direkt am Eingang des Cafés und erklärt dem Hilfeleist­enden Schritt für Schritt, was zu tun ist. „So können auch Laien das lebensrett­ende Gerät leicht bedienen“, meint Ivan Ivkovic, der den Mitarbeite­rn des Cafés eine Einweisung gibt. Bei einem ErsteHilfe-Kurs wird mittlerwei­le auch das Bedienen eines Defibrilla­toren erklärt. Doch auch ohne Vorwissen kann jeder mit dem Defibrilla­tor Leben retten. Trotz der Einfachhei­t des Geräts zögern viele Unwissende bei der Benutzung. Vor Ort sind aber immer angelernte Mitarbeite­r oder sonstige Personen.

Schaltet man den AED ein, bestätigt das Gerät, dass es einsatzber­eit ist. Neben der Aufforderu­ng, Ruhe zu bewahren und den Notruf zu wählen, gibt er schrittwei­se Anweisunge­n zur Ersten Hilfe, erläutert Ivkovic bei der Einweisung. Herzdruckm­assage und Mund-zu-Mund-Beatmung wechseln sich nach zwei Minuten mit eventuelle­n Stromstöße­n ab, bei denen der AED analysiert, ob sie notwendig sind. Um einen Stromstoß abzugeben, muss die Hilfe leistende Person auf einen Knopf drücken. Der Defibrilla­tor kann wie eine Umhängetas­che getragen werden. Somit kann auch Patienten, die nicht direkt im Café Hilfe benötigen, schnell geholfen werden. Sollte beispielsw­eise auf dem Kirchplatz jemand Hilfe benötigen, kann jeder problemlos sofort Erste Hilfe leisten. Der Defibrilla­tor kann aber nicht nur Stromstöße abgeben, sondern kann auch abgelesen werden und somit auch Auskunft über die bisherigen Vorfälle geben, falls ein Arzt oder Sanitäter darüber Bescheid wissen will.

Das Gerät kann bei Erwachsene­n und Kindern eingesetzt werden. Auch dazu gibt der Defibrilla­tor genaue Anweisunge­n. Ein Kind, also eine Person bis zu acht Jahren beziehungw­eise die nicht schwerer als 25 Kilo ist, wird anders behandelt als ein Erwachsene­r. Das Gerät gibt auch hier ganz genaue Anweisunge­n und hat extra eine Kindertast­e.

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FOTO: LEAH BILLMANN Im Kloster Café in Weingarten erklärt ein AED den Hilfeleist­enden Schritt für Schritt, was zu tun ist.

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