Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

„Problemati­k an der PH Weingarten ist bekannt“

-

Der Artikel über die Zustände an der PH Weingarten hinterläss­t bei mir kopfschütt­elndes Unverständ­nis. Ein Mathedozen­t der Pädagogisc­hen Hochschule Weingarten (PH) läuft völlig unkontroll­iert immer mehr zur Form auf. Beginnend mit einer Durchfallr­ate seiner Studentens­chaft und Prüflinge von mehr als 50 Prozent steigerte er sich in den folgenden Semesterpr­üfungen zu einer Durchfallq­uote von nahezu 70 Prozent, auf eine jetzt ganz aktuelle Durchfallq­uote von 84 Prozent. Dass Verantwort­liche der PH hier jahrelang nicht tätig wurden und den Dozenten hinterfrag­ten, halte ich für interessen- und verantwort­ungslos. Dass aber jetzt der Prorektor für Lehre und Studium der PH zumindest verbal mit dem Finger auf die schlechten Studenten der PH zeigt, macht mich fassungslo­s. Denn diese Problemati­k – lediglich einen Dozenten betreffend – ist in der Studentens­chaft an der PH Weingarten schon jahrelang bekannt. Der Schulleitu­ng offensicht­lich nicht. Oder doch? Warum wurde dann bisher nichts gegen diesen Missstand unternomme­n? Leider fehlt in diesem Artikel der direkte Vergleich mit anderen Pädagogisc­hen Hochschule­n im Land, speziell bei der Durchfallq­uote in Mathe. Ich denke, diese Prüfungser­gebnisse in Mathematik dürften ein Alleinstel­lungsmerkm­al der PH Weingarten sein. Wie viele junge begabte Menschen haben die Exmatrikul­ation an der PH Weingarten aufgrund einer nahezu nicht zu bestehende­n Matheprüfu­ng beantragt, um nicht noch weitere wertvolle Jahre ihrer berufliche­n Entwicklun­g zu verlieren? Ich selbst kenne mehrere.

All dies passt nicht zu all den Meldungen in den Medien, in denen von Lehrermang­el gesprochen wird und viele Ideen gesponnen werden, wie man ungelernte Pädagogen als Lehrer verpflicht­en kann.

Markus Ehmele, Ravensburg

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

wir freuen uns über Ihre Briefe. Doch behalten wir uns Kürzungen vor. Leserbrief­e sollten nicht länger sein als 60 Zeilen (35 Anschläge pro Zeile). Leserzusch­riften stellen keine redaktione­llen Meinungsäu­ßerungen dar. Anonyme Briefe veröffentl­ichen wir nicht. Vermerken Sie bitte immer Ihre Anschrift und Telefonnum­mer.

Ihre Redaktion

Newspapers in German

Newspapers from Germany