Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Ravensburger Weinberg liefert Rekordmenge
Warum die Steillage des Rebhangs Rauenegg von Vorteil ist
RAVENSBURG (sz) - Die Spätburgunder Trauben am Rebhang Rauenegg, dem Weinberg der Stadt Ravensburg, sind geerntet worden. Die ehrenamtlichen Helfer haben 900 Kilogramm Trauben gelesen – 102 Grad Oechsle zeigte die Spindel nach der Lese des Spätburgunders.
„Ein absoluter Rekord in Qualität und Menge“, teilt Johannes Kiderlen von den Weinbergfreunden der Bürgerstiftung Kreis Ravensburg mit, die den Weinberg seit 2014 gepachtet hat. Da der Rebgarten der Stadt Ravensburg eine absolute Steillage sei, werde viel mehr Sonne gespeichert als bei einer leichten Hanglage. „Die Sonne scheine in Herbsttagen im senkrechten Winkel auf die Reben“, so Kiderlen. Doch gleichzeitig bedeutete eine Steillage „sehr viel beschwerliche Handarbeit. Die Ehrenamtlichen müssen mit viel Engagement und festem Schuhzeug am Hang arbeiten“, so Kiderlen weiter.
Gären im tiefen Gewölbekeller
Bei der Lese seien die Trauben von den Stielen getrennt worden. Die gequetschten Beeren, auch Maische genannt, werden laut Kiderlen nun in Waldburg im tiefen Gewölbekeller gären. Nach etwa zwei bis drei Wochen werde gepresst. „Den Jungwein legen wir danach in Eichenholzfässer. Mindestens 18 Monate soll die Entwicklung und Reife darin erfolgen. Im Jahre 2020 werden wir einen prächtigen Rotwein zum Verkauf anbieten“, berichtet Kiderlen. Der Erlös werde wieder zu 100 Prozent an das Hospiz Schussental der St.-Elisabeth-Stiftung gehen – initiiert und finanziell unterstützt wurde das Hospiz von der Bürgerstiftung Kreis Ravensburg.