Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Sanierung rückt näher
Gemeinderat Tettnang beantragt Millionenförderung fürdas Freibad Obereisenbach
TETTNANG - Die Stadt Tettnang hat einen millionenschweren Förderantrag für die Sanierung des Freibads Obereisenbach gestellt.
Konkret geht es um das Bundesprogramm „Förderung von Sanierung kommunaler Einrichtungen 2018“beim Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung. Anfang August rief das Bundesamt dazu auf, Anträge einzureichen – spätestens bis zum 31. August. Das hat die Stadtverwaltung unter Zeitdruck getan und holte sich am Mittwochabend wiederum die Bestätigung des Gemeinderats dafür. Der Beschluss: Kommt die Förderung, dann kommt auch die Sanierung. Durch den Zuschuss hofft die Verwaltung auf Bundesmittel in Höhe von 45 Prozent der Ausgaben und damit 1,17 Millionen Euro. Der Eigenanteil für Tettnang läge dann laut des derzeitigen Finanzierungsplans aus dem Jahr 2016 bei 1,43 Millionen Euro – statt der gesamten Projektkosten von 2,6 Millionen Euro.
Die Gemeinderäte freuten sich über das Engagement der Verwaltung. Diese wollte dem Antrag noch den Zusatz anfügen, dass nur gebaut werden soll, wenn der Zuschuss auch in voller Höhe kommt. Die Befürchtung der Stadt: Kommen nur fünf Prozent, wird dennoch gebaut – und zwar ohne, dass der Gemeinderat darüber beraten hat. Von den Zuschussgebern wurde wiederum mündlich die volle Zuschusshöhe zugesagt – oder eben nichts. Bernhard Bentele (CDU) pochte deshalb darauf, dass der Antrag ohne den Zusatz „in voller Höhe“beschlossen wird. Sollte weniger Fördergeld nach Tettnang kommen, sei das immerhin etwas. So wurde es am Ende auch beschlossen, mit 13 Ja- und fünf Neinstimmen.
Derzeit läuft bereits die Vorabplanung für die Sanierung, die im Herbst 2019 beginnen soll. Lange hatte der Gemeinderat mit der sanierungsbedürftigen Anlage gerungen.
Insgesamt 100 Millionen Euro werden durch das Bundesprogramm zur Förderung von Investitionen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur bereitgestellt. Unter „Förderfähige Maßnahmen“heißt es in dem Projektaufruf, dass der Schwerpunkt bei Sportstätten, wie zum Beispiel öffentlich genutzten Freibädern liege, „da hier ein besonderer Instandsetzungsrückstand gesehen wird“. Eine Jury wird bereits im Oktober darüber entscheiden, ob das Freibad gefördert werden soll. Dabei bewertet sie unter anderem die regionale oder überregionale Wahrnehmbarkeit, den Beitrag zum gesellschaftlichen Zusammenhalt und zur sozialen Integration in der Kommune und die langfristige Nutzbarkeit. Bereits im Dezember könnte der Zuwendungsbescheid in Tettnang ankommen.
Hans-Josef Gindele (Freie Wähler) ist Vorsitzender des Freibad-Fördervereins. Er freut sich über das Votum. „Für den Rat ist die Entscheidung noch einfacher, wenn man 45 Prozent Zuschuss bekommt.“An der Sanierung führt für ihn kein Weg vorbei. „Im letzten Jahr haben wir 42 800 Beuscher gehabt und in diesem Jahr 59 100. „Zum ersten Mal hatten wir in diesem Jahr damit mehr Besucher als das Freibad Ried.“