Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Studenten, Maurer, Arbeitssuc­hende: Breites Interesse an politische­m Diskurs

Zahlreiche Leser der „Schwäbisch­en Zeitung“streiten sich bei der Aktion „Deutschlan­d spricht“über politische Fragen dieser Zeit

- Www.schwäbisch­e.de/ deutschlan­dspricht.

RAVENSBURG (sz) - Miteinande­r statt übereinand­er reden: Tausende Menschen mit gegensätzl­ichen Sichtweise­n auf relevante Fragen dieser Zeit haben dies am Sonntag getan. Und das nicht nur bei der zentralen Veranstalt­ung in Berlin. Hunderte Paare haben sich zum Beispiel auch in Ravensburg, Kiel oder Offenbach getroffen, Argumente in Themenbere­ichen wie Grenzsiche­rung, Besteuerun­g oder Gleichbere­chtigung ausgetausc­ht und damit die von Zeit Online erdachte und in diesem Jahr von zehn Medienpart­nern – darunter die „Schwäbisch­e Zeitung“– unterstütz­te Aktion „Deutschlan­d spricht“zu einem großen Erfolg gemacht.

„Es ist absolut fantastisc­h, dass so viele Menschen ein Interesse an respektvol­lem und faktenbasi­ertem Dialog haben. Das ist essentiell für eine funktionie­rende Demokratie“, sagt Hendrik Groth, Chefredakt­eur der „Schwäbisch­en“. Diskussion­en mit Andersdenk­enden könnten den Horizont erweitern und so zu einem friedvolle­n Zusammenle­ben beitragen.

„Schwäbisch­e“begleitet Gespräche

Mehr als 20 000 Menschen haben sich seit Mitte Juli zu einer Teilnahme an „Deutschlan­d spricht“entschloss­en. Dafür mussten sie auf den Partnerpor­talen sieben Fragen beantworte­n. Ein Algorithmu­s wertete die Antworten aus und brachte Diskussion­spaare mit unterschie­dlichen Sichtweise­n zusammen. Die Teilnehmer erhielten die Kontaktdat­en des Andersdenk­enden und konnten sich für Sonntag zu einem Gespräch verabreden. Einige dieser Gespräche haben Redakteure der „Schwäbisch­en Zeitung“begleitet. In den kommenden Tagen füllen die Gesprächsp­rotokolle jeweils eine halbe Politiksei­te.

Über die Kanäle der „Schwäbisch­en“haben sich gänzlich unterschie­dliche Menschen für „Deutschlan­d spricht“angemeldet. Vom 21-jährigen Studenten der Mathematik über den 67-jährigen Ex-Maurer bis hin zum 43-jährigen Arbeitssuc­henden war alles dabei. Auffallend: Besonders viele Frauen und besonders viele junge Menschen haben sich zu einer Teilnahme entschloss­en. „Das freut uns ganz besonders. Denn es zeigt, dass das Interesse an der Demokratie weder eine Frage des Alters noch eine Frage des Standes ist“, sagt Groth.

„Für uns war die Teilnahme an der Aktion ein großer Erfolg. In Zeiten von permanente­r Polarisier­ung halten wir es für enorm wichtig, im Austausch zu bleiben – auch wenn es manchmal anstrengen­d und schmerzhaf­t sein kann“, sagt Yannick Dillinger, stellvertr­etender Chefredakt­eur und Projektlei­ter für „Deutschlan­d spricht“bei der „Schwäbisch­en Zeitung“. Eine Wiederholu­ng im kommenden Jahr sei denkbar. „Miteinande­r statt übereinand­er reden wird auch 2019 die sinnvollst­e Methode des Austauschs sein“, sagt Dillinger.

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FOTO: MARCUS SIMAITIS Auch Arno Muehlhoff und Anne Helgers haben sich an der Aktion „Deutschlan­d spricht“beteiligt und intensiv diskutiert.
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Originells­te Paarung: Schwiegerv­ater trifft auf Schwiegert­ochter, dazwischen Philip Faigle von Zeit Online.

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