Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Gelungener Heimauftakt
Baienfurts Ringer bezwingen den ASV Nendingen
BAIENFURT - Mit einem 20:13-Sieg gegen den ASV Nendingen ist den Oberliga-Ringern der KG BaienfurtRavensburg-Vogt am Samstag ein erfolgreicher Heimauftakt der diesjährigen Saison gelungen. In der gut besuchten Baienfurter Sporthalle prägten punktreiche Duelle und ein Konditionsphänomen die Partie, deren Wertung letztlich noch zum 24:9 geändert wurde.
Befragt nach ihrem Eindruck beim ersten Heimauftritt fiel den KG-Neulingen Magomed Makaev und Benedikt Rebholz die gute Stimmung auf, die der Fanblock „Südkurve“auf den voll besetzten Rängen verbreitete. „Das hat schon beeindruckt, aber auch wie wir in der Mannschaft super aufgenommen worden sind.“Das relativ klare Ergebnis lässt auf eine gewisse Überlegenheit der Oberschwaben schließen. „Da war schon Glück dabei, und es hätte auch anders ausgehen können, zumindest knapper“, sagte aber KG-Sportmanager Michael Merk. Einer der positiven Aspekte war die Vorstellung des KG-Neulings Benedikt Rebholz, der gegen Tomaz Krol das letzte Duell des Abends bestritt. Der ehemalige Bundesliga-Ringer des KSV Triberg kannte nur eine Richtung: vorwärts. Mit seiner überbordenden Energie bestimmte er das Geschehen und ließ nach seinem 10:0-Erfolg einen völlig ausgepumpten Kontrahenten zurück. „Man hatte das Gefühl, er könnte noch Kondition abgeben“, meinte Dariusz Jelen.
Akbari tut sich schwer
Der KG-Trainer konnte sich den Seitenhieb Richtung Patrick Sorg nicht verkneifen. In der Ausdauer liegt nämlich das Defizit bei Sorg, der gegen den permanent drängenden Baris Diksu bei 5:59 Minuten Kampfzeit zwar noch einen Lucky-Punch erzielte (Schultersieg nach Ausheber), aber bis in den zweiten Durchgang hinein kaum ein Konzept fand. So bescherte der glückliche Ausgang der Partie den Gastgebern vier Zähler anstatt nur einen. Auch Heshmat Akbari hatte gegen Stefan Rutschmann das Glück herausgefordert. Der KGAfghane ist zwar ein Könner, doch seine leichtfertige Ringweise bringt ihn mitunter in Bedrängnis. Bei einem Ausheber ging Akbari beinahe auf die Schultern. Seinen Trainer konnte der KG-Ringer beim 16:11Punktsieg erst mit dem Schlussgong von dessen Schnappatmung befreien.
Die Partie zwischen den Jugendfreunden Magomed Makaev und Khamza Temarbulatov wurde ein Schlagabtausch ganz nach dem Geschmack der Zuschauer. Makaev verlor zwar mit 19:20, aber aufgrund der 20 Sekunden vor dem Gong erzielten neun Zähler wurde es für die KG nur ein Verlustpunkt statt drei. Roman Berko (19:0 über Benjamin Marquardt) und Jan Zirn (18:0 über Yasin Oruzbeyi) spulten ihr Programm gegen überforderte Akteure souverän ab. Timofei Xenidis hatte es mit dem 39-jährigen Marc Buschle, mehrfacher deutscher Meister, zu tun und gewann mit 12:4.
Tulbea wird Sieg aberkannt
Trainer Jelen und Sportmanager Merk lobten den Einsatz der Einspringer Marc Hammann (0:16 gegen Mihai Ozarenschi), Lukas Buck (stilfremd 0:16 gegen Leon Gerstenberger) und Moritz Buck, der gegen den seit Jahren unbesiegten Ghenadie Tulbea auf die Schultern ging. Dessen Resultat wurde allerdings am Sonntag annulliert, da der Nendinger mit der ersten Mannschaft des ASV in der im Juli 2016 gegründeten Deutschen Ringerliga startet, was nach Auffassung des Deutschen Ringerbundes einen Einsatz in dessen Ligen ausschließt. Das berichtigte Ergebnis lautet somit 24:9.
57 kg, Freistil: Buck – Tulbea Schulterniederlage, Zwischenstand 0:4; 130 kg, Griechisch-römisch: Zirn – Oruzbeyi 18:0 techn. Überlegenheit, Zw. 4:4; 61 kg, Gr: Makaev – Temarbulatov 19:20 Punktniederlage, Zw. 4:5; 98 kg, Fr: Xenidis – Buschle 12:4 Punktsieg, Zw. 7:5: 66 kg, Fr: Buck – Gerstenberger 0:16 techn. Niederlage, Zw. 7:9; 86 kg, Gr: Berko – Marquardt 19:0 techn. Überlegenheit, Zw. 11:9; 71 kg, Gr: Sorg – Diksu Schultersieg, Zw. 15:9; 80 kg, Fr: Hammann – Ozarenschi 0:16 techn. Niederlage, Zw. 15:13; 75 kg, Fr: Akbari – Rutschmann 16:11 Punktsieg, Zw. 17:13; 75 kg, Gr: Rebholz – Krol 10:0 Punktsieg.
Die Begegnungen: