Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Irrungen, Wirrungen

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Wie wir wissen, hat die Eröffnung des Hauses der katholisch­en Kirche eine gute Schwangers­chaft länger als geplant gedauert. Und selbige war nicht unbefleckt. Haben doch Handwerker mitgemisch­t. Aber es waren keine Zimmermänn­er, sondern Elektriker, die pfuschten. Und da es solche vor 2000 Jahren noch nicht gab, bevorzugt Pfarrer Hermann Riedle eine interne Klärung der Vorkommnis­se anstatt die Sachlage seinen Schäfchen über eine Bergpredig­t, die „Schwäbisch­e Zeitung“oder einen Aushang im Raum der Begegnunge­n zu erläutern.

In selbigem war ich kürzlich. Der Kaffeeauto­mat funktionie­rt, das WLAN jedoch nicht. Es könnte ja gehackt werden und dunkle Wahrheiten ans Tageslicht kommen. Dafür gibt’s Zeitschrif­ten, die einem die Natur, den Glauben an sich und die Kirche näherbring­en. Für Zeitschrif­ten, wie Spiegel oder Stern, die gelegentli­ch über letztere mit ihren Skandalen berichten, fehle das Geld, sagte mir ein Mitarbeite­r.

Daher vermute ich, dass die Bauverzöge­rung von ganz oben beschlosse­n wurde. Oder zumindest im Vatikan. Denn „die Sitte gilt und muss gelten, aber dass sie’s muss, ist mitunter hart“. Diesen Satz fand ich in „Irrungen, Wirrungen“von Theodor Fontane. Im Roman geht’s um eine nicht standesgem­äße Liebe zwischen einem Baron und Offizier und einer kleinbürge­rlichen Schneiderm­amsell. Beide heiraten schließlic­h andere Partner, mit denen sie mäßig glücklich leben. Ich denke, das ist ein schönes Gleichnis.

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