Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Lindaus Neuer liebt den Wandel
Coach Chris Stanley setzt auf flexible Reihenzusammensetzungen – Saisonstart in die Oberliga in Landshut
LINDAU - Mit zwei Torhütern, sechs Verteidigern, elf Stürmern sowie mehreren Förderlizenzspielern starten die EV Lindau Islanders am Freitagabend (19.30 Uhr/sprade.tv) beim EV Landshut in ihre dritte Oberligasaison. Hinter der Mannschaft von Coach Chris Stanley liegen sieben Testspiele, fünf davon konnten die Lindauer für sich entscheiden. Ausgerechnet in den beiden Partien vor heimischer Kulisse (2:7 vor Abbruch wegen Nebel gegen Sonthofen, 4:5 gegen Peiting nach Penaltyschießen) hatte der EVL das Nachsehen. Aber Saisonstart ist ja in der Fremde ...
Stanley bewertet die gut vierwöchige Vorbereitungsphase als in allen Belangen „sehr zufriedenstellend“.
Zabolotny steht weiter im Tor
Zu seiner „großen Überraschung“hätten die Spieler seine Vorgaben von Anfang an „alle akzeptiert“und sich von Woche zu Woche weiterentwickelt. Das sei keine einfache Aufgabe gewesen, so Chris Stanley – stand man sich die beiden Spielzeiten zuvor als Gegner gegenüber. Der EVL-Trainer, der zuvor zwei Jahre beim Ligakonkurrenten in Sonthofen tätig war und im Frühsommer in Lindau anheuerte, lobt den konzentrierten Auftritt seiner Schützlinge und ihre fokussierte Haltung während der Vorbereitung. Anders als im Jahr zuvor, als die Aufbereitung im Eichwaldstadion am Bodensee recht schleppend und mit mehr als einwöchiger Verzögerung anlief, sei diesmal lediglich eine Trainingseinheit sprichwörtlich ins Wasser gefallen“. Ansonsten habe sich die neue Eismaschine bewährt.
Stanley möchte sich noch nicht auf feste Reihenformationen festlegen. Womöglich wirbelt er diese auch während der ersten Spiele noch durcheinander. Einzig bei der Torhüterfrage und bei der Anfangsformation (Starting Six) bezieht er klar Stellung. Unbestrittene Nummer 1 im EVL-Kasten ist David Zabolotny, der eine überragende Vorsaison spielte. Doch auch Zugang Lucas Di Berardo habe „einen guten Eindruck“auf ihn gemacht: „Wir trauen ihnen beiden viel zu“, verteilt der EVL-Trainer fleißig Vorschusslorbeeren.
In der Defensive werden, wie bei den beiden Testspielen in der Lindauer Eissportarena zu beobachten war, zunächst David Farny und Kontingentspieler Anthony Calabrese sowie Dominik Ochmann/Martin Wenter und auch die bewährte Ravensburger Achse Philipp Haug/Tobias Fuchs an den Start gehen. „Wir hoffen natürlich, noch einen siebten Verteidiger zu finden“, sagt Stanley; Marius Breuer kehrte den Islanders kurzfristig den Rücken. „Wir sehen, wie es läuft.“Wobei für den 39-jährigen Coach nicht nur in der Defensive Rotationen denkbar sind.
Die Sturmreihen in der Prognose der „Lindauer Zeitung“:
Keine große Überraschung ist die Zusammensetzung der ersten Sturmreihe mit Zugang Garrett Milan sowie dem eingespielten Duo Simon Klingler/Andreas Farny. Dahinter wollen Santeri Ovaska, Filip Stopinsik und Julian Tischendorf sowie – in der dritten Reihe – Kai Laux, Christian Schmidt und Jan Hammerbauer. Auch Adrian Kirsch und der Allrounder Marco Miller werden in der Offensive zum Einsatz kommen. Ganz wichtig für Stanley ist die Flexibilität, getreu seiner „North-American-Philosphy“: Sprich: Der Coach möchte situativ kurzfristig entscheiden, wer Seite an Seite in welcher Reihe spielen wird.
Nicht viele Gedanken verliert Chris Stanley beim Blick auf das heftige Auftaktprogramm der Islanders in der neuen Oberligasaison. „In den ersten fünf Spielen haben wir keine leichten Gegner“, bemerkt der Lindauer Headcoach mit Blick auf die Auswärtsspiele in Landshut, Rosenheim und Riessersee sowie die Heimpartien gegen Peiting und Selb – alles Mannschaften, die am Ende der Hauptrunde in der oberen Tabellenregion erwartet werden. Dadurch, so Stanley, sei eine erste Standortbestimmung möglich. Seine Jungs könnten nach drei Wochen ziemlich realistisch einschätzen, wo sie stehen werden.