Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Den Kopf in die Mikrowelle?
Zum Bericht „5G-Technik: Bürger haben gesundheitliche Bedenken“(SZ vom 20. September):
In vielen Artikeln wird derzeit fast täglich über die Vorteile des geplanten 5G-Mobilfunknetzes berichtet. Die höheren Übertragungsraten sind Vorteile, welche den Netzbetreibern Investitionen in Milliardenhöhe wert sind. Leider wird fast nie gesagt, wie diese Verbesserungen erreicht werden sollen. Die neue 5G-Übertragungstechnik erfordert zum Beispiel Sendefrequenzen von mehr als 20 Gigahertz (Ghz). Im Vergleich dazu arbeitet ein Mikrowellenherd mit 2,45 Ghz, also mit einer um den Faktor 10 niedrigeren Frequenz.
Die extrem kurzwellige 5G-Übertragung kann nur kurze Entfernungen überbrücken. Deshalb ist es notwendig, sehr viele Sender in kurzen Abständen ohne Hindernisse zwischen den Sendern aufzubauen. Als Sendestandorte bieten sich Verkehrsschilder, Straßenlaternen, Gullideckel und Ähnliches an. Die Strahlung kommt also nicht mehr von oben, sondern von unten und von der Seite, bis in Kopfhöhe. Das Ziel von Politik und Wirtschaft ist eine lückenlose Abdeckung aller Lebensbereiche. Weder jetzt noch später wird uns eine Wahl gelassen, uns gegen diese Technik zu entscheiden!
Niemand hält seinen Kopf freiwillig in die Mikrowelle, aber künftig wird die Ganzkörperbestrahlung mit einer vielfachen Mikrowelle staatlich verordnet. Es ist zu befürchten, dass wieder einmal das wirtschaftliche Interesse höher bewertet wird als die Gesundheit der Menschen.
Waltraud Breidenstein, Ravensburg
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