Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Herrenberg­park verändert sein Gesicht

Grundstück­e und betreutes Wohnen in Isny sind gefragt

- Von Tobias Schumacher

ISNY - Der Umbau des Herrenberg­parks zu einem neuen Isnyer Villenquar­tier hat begonnen. „Die Erschließu­ng der Grundstück­e soll spätestens bis Frühsommer 2019 fertiggest­ellt sein, und parallel dazu wird bereits jetzt mit dem Hochbau der ’Residenz am Schloss’ für betreutes Wohnen begonnen“, erklärte Peter Grath im Gespräch mit der SZRedaktio­n. Er ist einer der Geschäftsf­ührer der Alpstein Immobilien GmbH & Co. KG aus Immenstadt, die als Bauträger auf den rund 42 000 Quadratmet­ern des ehemaligen Parks der Fürsten von Quadt das neue Wohnvierte­l entwickelt.

Wobei Alpstein de facto zwei Baustellen betreibt: Einmal die 17 großzügige­n Grunstücke, auf denen Bauinteres­sierte ihren Traum vom Eigenheim verwirklic­hen können. Zum anderen die „Residenz am Schloss“im Westzipfel des Parks, ein Projekt für betreutes Wohnen, das in Kooperatio­n mit der katholisch­en Seelsorgee­inheit Isny umgesetzt werden wird und nach den Worten von Grath bis zum Frühjahr 2021 fertiggest­ellt sein soll.

„Hier sind eigentlich alle Wohnungen verkauft“, zeigt sich der Alpstein-Geschäftsf­ührer schon jetzt „sehr zufrieden“. Auch, was das die Bauplätze im Park angeht: „Der Verkauf läuft gut, aber es gibt noch welche, zwei, drei schöne Grundstück­e sind noch zu haben“, signalisie­rt er potenziell­en Interessen­ten.

Rascher Startschus­s überrascht­e

Etwas überrascht vom raschen Startschus­s hatte sich im Gemeindera­t zuletzt Sibylle Lenz (Freie Wähler) gezeigt, nachdem die Stadt nach Ratsbeschl­uss die Baugenehmi­gung kurz vor der Sommerpaus­e erteilt hatte. „Wir haben rechtzeiti­g informiert, immer vorab, es gibt eine Frist, innerhalb der wir der Stadt den Baubeginn formal angezeigt haben“, sagte Grath zu diesem Punkt.

Ebenso seien unmittelba­r betroffene Anlieger, „vor allem im Süden TRAUERANZE­IGEN des Areals“, unterricht­et worden. Sei es „auf Nachfrage“bei den Firmen, „die Anfang September mit den Vorarbeite­n begonnen haben“, vor allem aber im Rahmen einer „Beweissich­erung“, die Alpstein als Bauträger bei Anliegern durchführe­n ließ, um gegebenenf­alls durch die Bauarbeite­n entstehend­e Schäden dokumentie­ren zu können.

Das „Gesamtverk­aufsvolume­n“im Herrenberg­park beziffert Grath auf etwa 19,2 Millionen Euro für Grundstück­sverkauf und das betreute Wohnen. Wobei hier schon der zweite Bauabschni­tt eingerechn­et sei, „den wir mit 13 Einheiten schnellstm­öglich umsetzen wollen. Hier wären auch noch Wohnungen zum Kauf verfügbar“, ergänzte der Geschäftsf­ührer.

Dass die Öffentlich­keit nicht seitens der Stadt informiert worden ist, hatte Bürgermeis­ter Rainer Magenreute­r im Gemeindera­t damit begründet, dass nicht die Stadt der Bauträger sei, sondern ein Privatunte­rnehmen. Bauamtslei­ter Claus Fehr ergänzte gestern auf Nachfrage der SZ: „Die Firmen werden aufgeforde­rt, betroffene Anlieger zu informiere­n, ob sie das machen, weiß ich aber nicht.“

Ansonsten verwies Fehr aufs Ordnungsam­t. Dessen Leiter Klaus Hägele erklärte gegenüber der SZRedaktio­n, dass sein zuständige­r Mitarbeite­r Manfred Schlitter nur tätig werde, „wenn es den öffentlich­en Raum tangiert“– etwa, wenn Straßen halbseitig gesperrt werden müssen, wie etwa aktuell in der Innenstadt.

Beim Herrenberg­park sei dies nicht gegeben, „hier sind wir auf privater Fläche, für eine Info an die Anwohner ist der Bauherr zuständig“, betonte Hägele. Verwaltung­sintern werde allerdings diskutiert, eine Informatio­nspflicht künftig in Baugenehmi­gungen festzuschr­eiben.

 ?? FOTO: HEINZ MAUCH ?? Im Herrenberg­park haben die Arbeiten begonnen, wie das Luftbild vom 20. September zeigt. Links oben vor dem Schloss jener Bereich am Herrenberg­weg, wo das Projekt zum betreuten Wohnen, die „Residenz am Schloss“, bis 2021 fertiggest­ellt sein soll. In der Bildmitte, im nördlichen Parkbereic­h, sind erste braune Flächen zu erkennen. Von dort wird sich die Erschließu­ng mit Straßen und Versorgung­sleitungen auf das gesamte Park-Areal voranschie­ben. Der alte Baumbestan­d soll geschont werden, das Quadt’sche Wohnhaus (vorne unten) wird allerdings weichen.
FOTO: HEINZ MAUCH Im Herrenberg­park haben die Arbeiten begonnen, wie das Luftbild vom 20. September zeigt. Links oben vor dem Schloss jener Bereich am Herrenberg­weg, wo das Projekt zum betreuten Wohnen, die „Residenz am Schloss“, bis 2021 fertiggest­ellt sein soll. In der Bildmitte, im nördlichen Parkbereic­h, sind erste braune Flächen zu erkennen. Von dort wird sich die Erschließu­ng mit Straßen und Versorgung­sleitungen auf das gesamte Park-Areal voranschie­ben. Der alte Baumbestan­d soll geschont werden, das Quadt’sche Wohnhaus (vorne unten) wird allerdings weichen.

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