Kampf um die Kinder

37 Grad: Wenn Eltern zu Entführern werden (Di., ZDF, 23.00 Uhr) – Jürgen schaut sich die vielen bunten Spielsachen in einem leeren Kinderbett an. Eine Situation, die schwer für ihn zu ertragen ist. Vor der Kamera erzählt er sein Schicksal: Seine ExFrau hat ihren gemeinsamen Sohn in ihr Heimatland Polen mitgenommen. Ganz still und heimlich, als Jürgen im Urlaub war. Seitdem kämpft er darum, sein Kind zurückzubekommen.

Jährlich werden weltweit Tausende Kinder von einem Elternteil ins Ausland gebracht. Der Rechtsstreit über die Landesgrenzen geht meist über Jahre und ist kompliziert. So auch bei Katharina, die ebenfalls ihre Geschichte erzählt. Ihr Mann hat die gemeinsamen Kinder nach Tunesien mitgenommen. Aus ihrer großen Liebe wurde ein Entführer. Seitdem darf sie ihre Kinder zwar besuchen, jedoch nur unter Aufsicht der Familie ihres Mannes. Sie fühlt sich von der deutschen Politik im Stich gelassen – und will nun selbst aktiv werden. Das Fernsehteam von 37 Grad hat beide bei ihren Versuchen, ihre Kinder wiederzubekommen, begleitet. Dabei wird dem Zuschauer die Schwere und der Stress, den beide Elternteile durchleben müssen, bewusst. Doch beide Protagonisten erzählen offen und geben somit die Chance auf einen Einblick in ihre Situation. Es wird deutlich, welche Spuren solch ein Kampf hinterlässt. Eine sehenswerte Produktion des ZDF-Formats.