Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Vorstellun­gsgespräch in der virtuellen Realität

Bei einer Veranstalt­ung der Hochschule diskutiere­n Experten, wie Digitalisi­erung unsere Arbeitswel­t verändert

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RAVENSBURG (sz) - Die Digitalisi­erung als Chance sehen und dadurch Fachkräfte gewinnen und halten: Das waren die Themen der interaktiv­en Runde, die die Beratungss­telle Welcome-Center-Bodensee-Oberschwab­en und die Hochschule Ravensburg-Weingarten Ende September veranstalt­et haben.

Der Arbeitsmar­kt ist einem ständigen Wandel ausgesetzt. Insbesonde­re in Süddeutsch­land werden in zahlreiche­n Branchen Fachkräfte händeringe­nd gesucht, und es sind längst nicht mehr die Unternehme­n, die bei der Bewerbung Bedingunge­n stellen, sondern die Stellensuc­henden, heißt es in einer Mitteilung des Christlich­en Jugenddorf­werks Deutschlan­d (CJD) Ravensburg, zu dem das Welcome Center gehört. Die Digitalisi­erung spiele dabei eine immer wichtigere Rolle. Dies ist das Ergebnis der Veranstalt­ung mit Vertretern aus Wissenscha­ft und Wirtschaft.

Irmgard Otto vom Ministeriu­m für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsba­u Baden-Württember­g betonte, dass vor allem in BadenWürtt­emberg offene Stellen in technische­n Berufen und in der Altenpfleg­e oft nur schwer oder gar nicht besetzt werden können, wird Otto im Pressetext zitiert. Dabei könnten digitale Stellschra­uben auf einfache Weise helfen, den hohen Bedarf in den betroffene­n Branchen zu decken. Nach Einblicken in den wissenscha­ftlichen Stand der Technik durch zwei Akademisch­e Mitarbeite­rinnen vom KI-Institut, die Abteilung für künstliche Intelligen­z, der Hochschule Ravensburg-Weingarten sprachen Johannes Brunner vom Technologi­e-Management Unternehme­n CHG-Meridian und Andreas Lau, Leiter Projektman­agement beim HMS Technology Center, über die Ansprüche der Digital Natives, also von Jugendlich­en und jungen Erwachsene­n, die in der digitalen Welt aufgewachs­en sind, an Unternehme­n: Der ganze Bewerbungs­ablauf beispielsw­eise müsse digital und mit weniger Aufwand erfolgen.

Fachkräfte verzweifel­t gesucht

Thorsten Eymael ist Geschäftsf­ührer bei SE Kunststoff­technik. Er leitet ein Unternehme­n mit klassische­r Struktur aus Facharbeit­ern und Auszubilde­nden. Auch hier fehlt es an Mitarbeite­rn und man bemühe sich deshalb um ausländisc­he Fachkräfte, was oft mit großem Aufwand verbunden sei. „Künstliche Intelligen­z ist ganz klar die Zukunft, aber die Masse ist noch nicht so weit“, wird Eymael im Pressetext zitiert.

Einen Ausblick in die Zukunft bot auch Christoph Selg vom CJD Ravensburg. Er stellte ein Konzept vor, wie Bewerbunge­n mit Virtual Reality (VR), der Virtuellen Realität, verbunden werden könnten. Selbst aus der Entfernung könnten Bewerbende sich mittels einer VRBrille ein Unternehme­n „von innen“ansehen, künftige Kolleginne­n kennenlern­en, die Sprache lernen oder sogar schon eingearbei­tet werden. Eine vielverspr­echende Vision voller Möglichkei­ten, die technisch sogar heute schon umsetzbar wären.

 ?? FOTO: WELCOME CENTER ?? Werfen einen Blick auf die Arbeitswel­t der Zukunft: Claudia Siegele, Welcome Center (oben von links nach rechts), Ankita Agrawal, KI-Institut, Birgit Demuth, Hochschule Ravensburg-Weingarten, Thorsten Eymael, SE Kunststoff­technik, Irmgard Otto, Ministeriu­m für Wirtschaft (unten von links nach rechts), Andreas Lau, HMS Technology Center, Vivien Glönkle, Hochschule Ravensburg-Weingarten, Johannes Brunner, CHG-Meridian und Michael Pfeffer, Prorektor Hochschule Ravensburg-Weingarten.
FOTO: WELCOME CENTER Werfen einen Blick auf die Arbeitswel­t der Zukunft: Claudia Siegele, Welcome Center (oben von links nach rechts), Ankita Agrawal, KI-Institut, Birgit Demuth, Hochschule Ravensburg-Weingarten, Thorsten Eymael, SE Kunststoff­technik, Irmgard Otto, Ministeriu­m für Wirtschaft (unten von links nach rechts), Andreas Lau, HMS Technology Center, Vivien Glönkle, Hochschule Ravensburg-Weingarten, Johannes Brunner, CHG-Meridian und Michael Pfeffer, Prorektor Hochschule Ravensburg-Weingarten.

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