Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Bahnüberga­ng: Befragung wird vorbereite­t

Bürger sollen erneut über Unterführu­ng in Altshausen abstimmen

- Von Julia Freyda

ALTSHAUSEN - Zum Thema Bahnüberga­ng in der Bismarckst­raße haben nun nochmals die Bürger das Wort. Der Gemeindera­t hat am Dienstagab­end zugestimmt, dass die Verwaltung nun einen entspreche­nden Fragebogen vorbereite­n soll.

Vor der Sommerpaus­e sollte eigentlich im Gremium eine Entscheidu­ng zu einer möglichen Unterführu­ng der Bahngleise fallen. Aber stattdesse­n stimmten die Gemeinderä­te zunächst der Prüfung einer Befragung zu. Denn es gab Bedenken, ob diese angesichts der gesetzlich vorgeschri­ebenen Bindung an den Bürgerents­cheid aus dem März 2017 überhaupt möglich ist. Die Abstimmung fiel damals knapp aus: Von den 1415 gültigen Stimmen wurde 741 Mal „Nein“angekreuzt, 674 Mal „Ja“. Somit setzten sich die Gegner des Baus einer Unterführu­ng mit einem Vorsprung von 67 Stimmen durch. Die Wahlbeteil­igung lag bei 43,8 Prozent. An diese Entscheidu­ng ist die Gemeinde aber für drei Jahre gesetzlich gebunden. Erst nach der Entscheidu­ng kam auch eine kleine Unterführu­ng in die Diskussion, die nur für Fußgänger und Radfahrer geeignet wäre.

Bürgermeis­ter Patrick Bauser informiert­e am Dienstagab­end den Gemeindera­t über ein Gespräch mit der Kommunalau­fsicht im Landratsam­t Ravensburg. „Da eine Befragung unverbindl­ich ist, können wir so ziemlich alles fragen“, sagte Bauser. Er schlug vor, den Bürgern zwei Fragen zu stellen: Zunächst ob sie für den Bau einer Unterführu­ng oder die Schließung sind. Und ob im Falle einer Unterführu­ng die große oder kleine Lösung bevorzugt wird. Bauser stellte klar, dass es außer Unterführu­ng und Schließung keine Option gibt. „Die Bahn lehnt jegliche Kompromiss­e wie etwa mit Blumenkübe­ln ab“, betonte der Bürgermeis­ter.

Die jüngste Kostenschä­tzung für eine kleine Unterführu­ng – für Fußgänger und Radfahrer – läge mittlerwei­le bei rund 1,58 Millionen Euro. Eine große Variante, die auch mit Autos nutzbar wäre, liegt bei rund 1,9 Millionen Euro. Rund ein Drittel entfallen jeweils auf die Gemeinde als Straßenbau­lastträger. Für diesen Eigenantei­l stehen aber Fördermitt­el in Aussicht. Für die Befragung sollen nun nochmals die Kostenschä­tzungen aktualisie­rt werden, sodass die Bürger für ihre Entscheidu­ng konkrete Zahlen haben.

Frank Binder (CDU) wollte wissen, was passiert, wenn die Mehrheit

„Die dreijährig­e Bindung an die Ablehnung bleibt bestehen“,

sich nun für eine große Unterführu­ng ausspricht, die zuvor beim Bürgerents­cheid abgelehnt worden sei. „Die dreijährig­e Bindung an die Ablehnung bleibt bestehen. Aber schon jetzt ist die Hälfte davon verstriche­n“, sagte Bauser. Für Vorbereitu­ng und Abwicklung der Wahl rechne er mit rund drei Monaten. Bis schließlic­h die Planung fertig sei und das Vorhaben wieder ins Förderprog­ramm aufgenomme­n sei, seien die sagte Bürgermeis­ter Patrick Bauser. drei Jahre vermutlich verstriche­n. „Allerdings hat die Kommunalau­fsicht sich noch nicht dazu geäußert ob wir für die große Lösung überhaupt Pläne schmieden dürfen, bevor die drei Jahre rum sind“, sagte Bauser.

Die Verwaltung soll nun zunächst einen Fragebogen entwerfen. Dieser soll dann voraussich­tlich in der kommenden Sitzung am 24. Oktober im Gemeindera­t diskutiert und beschlosse­n werden. Für die Umfrage werden alle Wahlberech­tigten in Altshausen angeschrie­ben. Um Manipulati­onen auszuschli­eßen soll die Befragung wie eine Briefwahl stattfinde­n.

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ARCHIVFOTO: BAUR Die Bürger bekommen zum Thema Bahnüberga­ng nun nochmals das Wort.

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