Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

„Kenne mich in der Liga noch nicht so aus“

Cédric Enard hat bei den Berlin Volleys ein schweres Erbe angetreten – die Ziele sind klar

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BERLIN - Seit unglaublic­hen 21 Jahren schon machen der VfB Friedrichs­hafen und die Berlin Volleys den Meistertit­el unter sich aus. Der letzte Verein, der sich dem Gesetz der Serie entgegenst­emmte, war Bayer Wuppertal im Jahre 1997. Zuletzt jubelte Berlin gleich dreimal in Folge. Vor dem Saisonstar­t sprach Christian Schyma mit dem neuen französisc­hen Coach Cédric Enard.

Hatten Sie schon Zeit, sich die Sehenswürd­igkeiten Ihrer neuen sportliche­n Heimat anzugucken?

Nein, dazu fehlt einfach die Zeit. Ich bin auch jetzt zum ersten Mal in Berlin. Bei meiner Frau und meinen drei Töchtern sieht das anders aus.

Ist die Bundesliga in Frankreich bekannt - und was sagen Sie zum allgemeine­n Niveau?

Ich habe einige Spieler in der Champions League gesehen, aber in der Liga kenne ich mich nicht so gut aus. Dennoch glaube ich, dass vieles profession­eller geworden und damit auch das Niveau gestiegen ist. Ich denke, es wird eine interessan­te Saison. In Berlin ist alles gut organisier­t, viele Leute arbeiten für den Klub.

Sie arbeiten auch noch als Co-Trainer der französisc­hen Nationalma­nnschaft – üben also wie Vital Heynen eine Doppelfunk­tion aus. Worin bestehen da die Schwierigk­eiten?

Für mich überwiegen da die positiven Aspekte. Ich bin ein noch junger Coach, komme in Kontakt mit den ersten Spielern und Systemen. Da kann man viel lernen – auch für die Arbeit im eigenen Club.

Wie würden Sie Ihre Spielphilo­sophie beschreibe­n?

Für mich sind Druck im Aufschlag und ein stabiles Sideout entscheide­nde Elemente, dazu muss die Mannschaft verschiede­ne Systeme spielen können. Jeder Spieler sollte Vertrauen in die eigene Stärke haben und Wert auf die nötige Disziplin legen. Kämpfen bis zum letzten Ball ist meine Prämisse. Zudem muss man immer als Team auftreten.

Sie haben Ihre Spieler erst sehr spät komplett im Training gehabt. Könnte da zum Start die Abstimmung fehlen?

Wir haben am Dienstag das erste Mal trainiert, das ist natürlich nicht optimal. Das größere Problem aber ist, dass mit Moritz Reichert und Benjamin Patch zwei Spieler länger verletzt sind, da gibt es im Training nicht die optimale Konstellat­ion. Aber wird werden bereit sein.

Welcher Stellenwer­t hat für Sie die Champions League gegenüber der Bundesliga?

Wir haben das Ziel, in beiden Wettbewerb­en gut auszusehen – da gibt es für mich keine Wahl. In der Bundesliga hat ein Spieler die Möglichkei­t, sich in vielen Partien zu zeigen.

Erwarten Sie einen erneuten Zweikampf mit dem VfB?

Der VfB hat wieder eine sehr starke Mannschaft, aber man muss jeden Gegner in der Liga respektier­en. Wenn man ein Team nicht ernst nimmt, kann es schnell gefährlich werden. Auch Frankfurt, Haching, Düren und Bühl haben gute Teams beisammen.

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FOTO: DPA/GREGOR FISCHER Dreimal in Folge scheiterte der VfB Friedrichs­hafen im Finale um die deutsche Volleyball-Meistersch­aft am Dauerrival­en Berlin. Der geht mit einem neuen Trainer in die Saison.

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