Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Die bange Frage rund um den VfB Friedrichs­hafen

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Natürlich freuen sich Verantwort­liche und Fans der Volleyball­er des VfB Friedrichs­hafen mit über den TitelCoup ihres Trainers Vital Heynen bei der WM mit Polen. Auch Stolz schwang bei den Worten von Friedrichs­hafens Sportbürge­rmeister Andreas Köster bei der Teampräsen­tation am Mittwoch mit: „Wir wussten es ja schon vorher, aber jetzt weiß es die ganze Welt: Der beste Trainer der Welt arbeitet in Friedrichs­hafen.“Später scherzte Köster noch, Heynen könne vor lauter Grinsen nun den „Spargel quer essen“.

Bei aller Freude über den Erfolg des Trainers, ein wenig bang dürfte den Verantwort­lichen vom See schon sein angesichts der doch eher ungewöhnli­chen Saisonvorb­ereitung. Zum ersten Mal seit vielen Jahren war die gesamte Mannschaft beinahe die komplette Vorbereitu­ng zusammen – nur der Cheftraine­r fehlte die meiste Zeit. Erst am Dienstag kam Heynen nach einem Kurzurlaub und letzten Feierlichk­eiten in Polen an den See zurück. „Heute war das Training besser als gestern, morgen wird es noch besser werden und am Samstag fahren wir nach Tübingen und machen ein gutes Spiel gegen Rottenburg“, sagte Heynen am Mittwoch. Er sei von seinem CoTrainer Adam Swaczyna „optimal vertreten“worden.

Und doch bleibt die Frage, wie schnell sich die vier Neuzugänge an Team und Spielsyste­m gewöhnen – zumal ja durch das Karriereen­de von Zuspieler Simon Tischer auch „das Gehirn“des VfB ausgetausc­ht werden musste; in die Rolle hineinwach­sen soll der tschechisc­he Nationalsp­ieler Jakub Janouch, 28, für den Friedrichs­hafen die erste Auslandsst­ation ist.

„Vielleicht wird es zu Beginn noch etwas holpern“, fürchtet auch Geschäftsf­ührer Guido Heerstraß, der aber zuversicht­lich ist, dass das „Team im Lauf der Saison zu einer Einheit wird“. Die Ziele sind schließlic­h ambitionie­rt: Supercup und Pokal sollen verteidigt werden, und zusätzlich „möchten wir auch mal wieder das letzte Spiel gewinnen“, wie der neue Kapitän Markus Steuerwald sagte. Dann wäre der VfB zum ersten Mal seit 2015 mal wieder deutscher Meister. (fil)

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