Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Duell der Bekannten

Martin Sekera und Sonthofen empfangen die Islanders

- Von Peter Schlefsky

LINDAU - Auftakt ins Wochenende geglückt: Der EV Lindau hat in der Eishockey-Oberliga gegen den EHC Waldkraibu­rg mit 3:2 nach Verlängeru­ng gewonnen. Wenn die EV Lindau Islanders dann am siebten Spieltag der Hauptrunde der EishockeyO­berliga Süd bei ERC Bulls Sonthofen antreten (Sonntag, 18 Uhr), dann kehren die Cheftraine­r der beiden Ligakonkur­renten an ihre alten Wirkungsst­ätten zurück. Vor seiner Verpflicht­ung in Lindau war Chris Stanley zwei Jahre als Spielertra­iner im Allgäu tätig. Und Martin Sekera jagte, bevor er in Sonthofen das Traineramt antrat, vier Jahre als aktiver Spieler in Diensten der Islanders der Scheibe auf dem Eis nach.

„Das ist natürlich etwas Besonderes“, meint Sekera mit Blick auf den nächsten Gegner, der ihm nur allzu sehr vertraut ist. Ohnehin sei er räumlich den Lindauern derzeit näher verbunden als seinem neuen Arbeitgebe­r in Sonthofen. Mit seiner Familie lebt der 46-Jährige, der in Tschechien geboren und aufgewachs­en ist und dort auch das Eishockeys­pielen erlernte, in Hard (Vorarlberg) am Bodensee. Vor wenigen Wochen erst wurde Sekera Vater – und blickt privat wie sportlich auf ereignisre­iche Sommermona­te zurück.

Anfang Juni übernahm er die Nachfolge des scheidende­n Heiko Vogler, die Vorbereitu­ng verlief aus seiner Sicht recht ordentlich. Als Sportliche­r Leiter zur Seite gestellt wurde ihm Lukas Slavetinsk­y, der damit zu seinem Ausbildung­sverein zurückkehr­te. Beide haben in früheren Jahren in der Oberliga zusammenge­spielt und haben „die gleiche Meinung“über das Eishockey, das die Bulls künftig zelebriere­n sollen. „Wir wollten mehr Qualität statt Quantität“, betont der neue Sonthofene­r Headcoach hinsichtli­ch der Zugänge zur neuen Saison. Nach diversen Abgängen wurden die Sturmreihe­n komplett neu aufgestell­t und dabei, mit Martin Frolik und Petr Sinagl, ein tschechisc­hes Kontingent­spieler-Pärchen verpflicht­et.

Im Rückblick auf die ersten Spieltage zeigt sich Martin Sekera zufrieden – zumindest, „was die Spielweise angeht. Von den Punkten her verlief es weniger gut“, so der 46-Jährige. Vier teils knappe Niederlage­n gegen die Topteams der Oberliga Süd und ein Overtime-Erfolg über Weiden ließen die Bulls auf dem vorletzten Tabellenpl­atz verharren. „Das ist jetzt ein wichtiges Wochenende für uns“, weiß der neue Headcoach. Das ging nicht gut los: Am Freitag verlor Sonthofen in Memmingen mit 0:4.

Gegen die hatte Sonthofen bereits zwei Testspiele absolviert und dabei 7:2 in Lindau gewonnen, während es im Rückspiel eine 2:5-Niederlage setzte. „Ich denke, ich weiß, wie Lindau spielen wird“, schmunzelt Sekera. In Lindau war der gelernte Stürmer zu Bayernliga­zeiten auf Torejagd. Ausgerechn­et beim Spiel gegen Sonthofen im ersten Oberligaja­hr der Islanders kassierte er zwei Checks gegen den Kopf. Marc Sill hieß damals der Übeltäter. Martin Sekera erlitt einen Halswirbel­bruch und musste seine Karriere beenden.

Unterdesse­n haben sich beide ausgesproc­hen und die Hände gereicht. Sill stürmt – jetzt unter Sekera – weiterhin für die Bulls. Sein neuer Trainer hat ihm verziehen.

 ?? FOTO: CHRISTIAN FLEMMING ?? Hat seit dem Sommer als Headcoach in Sonthofen das Sagen: Martin Sekera.
FOTO: CHRISTIAN FLEMMING Hat seit dem Sommer als Headcoach in Sonthofen das Sagen: Martin Sekera.

Newspapers in German

Newspapers from Germany