Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Baienfurt kauft Schnellladesäule für E-Autos
Gemeinderat beschließt „zukunftsweisende Investition“
BAIENFURT - Frühestens im April 2019 bekommt auch Baienfurt eine Schnellladesäule für Elektroautos. Ihr Standort: an den vordersten zwei Parkplätzen neben der Heizzentrale, Marktplatz 1. Die Gemeinde erwirbt die Ladesäule für knapp 30 000 Euro, bekommt einen Zuschuss von rund 20 000 Euro und muss für den Netzanschluss noch 9091 Euro bezahlen. Betrieb und Wartung obliegen der EnBW, die auch die Tarife für den Ladevorgang festlegt.
Unter drei Anbietern entschied sich Baienfurt für die EnBW, die Energie-Versorgung Baden-Württemberg, die – so steht es im Arbeitspapier des Rathauses – ein zuverlässiger und kompetenter Partner sei, der entlang der B 30 weitere Schnellladesäulen installiert. Auch in Ravensburg und in Wangen soll eine entstehen.
Die Schnellladesäule ist für Baienfurt rein finanziell kein Geschäft. Im Gegenteil. Die Gemeinde erhält, wie von der EnBW avisiert, bei einem Kämmerer Robert Hoffmann
Mittelwert von sieben Euro pro Tankvorgang 50 Prozent, also 3,50 Euro. Das macht bei zehn Tankvorgängen pro Woche einen Jahresertrag von lediglich 1820 Euro aus, wie Kämmerer Robert Hoffmann vorrechnete. Der Abmangel ist also enorm. Zudem kann heute niemand vorhersehen, wie schnell die Zahl der E-Autos zunimmt. Es handle sich um eine ökologische Maßnahme, schreibt die Gemeindeverwaltung, eine zukunftsweisende Investition, für die es keine Alternative gebe. Das gelte gerade auch im Blick auf die aktuelle Debatte über Dieselfahrzeuge und den damit verbundenen CO2-Ausstoß. Die Gemeinde habe auch die Verpflichtung, zum Wohle der Umwelt eine führende und vorbildhafte Verantwortung zu übernehmen.
Wie Alexander Schuch, Kommunalberater der EnBW, versicherte, habe die Gemeinde dank der regelmäßigen Wartung der Schnellladesäule durch die EnBW keinen Aufwand. Die Ladesäule könne Gleichund Wechselstrom anbieten. Wann es in Baienfurt eine zweite Ladestation gibt? Schuch äußert sich vorsichtig: „Ob in fünf oder zehn Jahren – das kann ich nicht sagen“. Die Bedingung der EnBW sei ein sechsjähriger Betrieb der Schnellladesäule.
Die Gemeinde habe auch die Verpflichtung, zum Wohle der Umwelt eine vorbildhafte Verantwortung zu übernehmen.