Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
„Menschen dürfen immer älter werden“
Siebte Betreuungseinrichtung in Momos Welt in der Weststadt eröffnet
RAVENSBURG - Das Familienzentrum Momos Welt hat sein Angebot erweitert und will jetzt noch mehr Generationen erreichen. Das jüngste Kind der Betreuungskette existiert seit Juli dieses Jahres in Momos Welt. Das bisherige Fazit der Beteiligten ist durchweg positiv.
Michael Denda, Gesamtleiter des Familienzentrums, freut sich, nun auch eine Gruppe für betreuungsund unterstützungsbedürftige Menschen anbieten zu können. Von seinen neuen Gästen, die jeden dritten Sonntag im Monat von 8 Uhr bis 16.30 Uhr sein Haus füllen, ist er begeistert. „Unser Haus ist nicht nur Kindergarten, das natürlich auch, nicht nur Jugendhaus, das natürlich auch, sondern seiner Grundidee nach ein Familienzentrum, in dem auch die Großeltern dieser Kinder und Jugendlichen willkommen sind“, sagt Denda. Derzeit teilen sich die Senioren die Räume von Momos Welt mit einer russischen Tanzgruppe. Bei der Fürsorge älterer Menschen wird zwischen Pflege und Betreuung unterschieden. Pflege ist alles, was mit Grundpflege und chronischen gesundheitlichen Einschränkungen zu tun hat. Der Gefahr, dass diese Menschen vereinsamen und ihre gewohnten sozialen Kontakte verlieren, sollen die Angebote der Betreuung vorbeugen.
In einem Flyer der Kirchlichen Sozialstation Ravensburg wird die Zielgruppe dieser Angebote wie folgt umschrieben: „Ganz herzlich laden wir Menschen in unsere Betreuungsgruppen ein, die betreuungsund unterstützungsbedürftig sind, die demenziell erkrankt sind oder einfach nur Geselligkeit suchen, um gemeinsam schöne Stunden zu verbringen. Mit diesem Angebot wollen wir pflegende Angehörige entlasten.“
Rebecca Herz, die Kordinatorin der Kirchlichen Sozialstation Ravensburg, berichtet, dass die sieben Betreuungsangebote in Bavendorf, Ravensburg, Baindt und Weingarten mit sieben bis elf Teilnehmern eine ideale Größe für eine befriedigende Kommunikation hätten. Insgesamt werden derzeit 46 Menschen betreut. Die Kosten für diese Betreuungsmaßnahmen werden hauptsächlich über die Pflegeversicherung abgerechnet.
„Menschen dürfen immer älter werden“sagt Klaus Stuhlmüller, Leiter der Sozialstation. Doch die größte Pflegeeinrichtung in Deutschland seien derzeit die Angehörigen. Er hält die Überlastung dieser Personengruppe für ein Riesenproblem, dem vor allem mit den genannten Betreuungsangeboten begegnet werden müsse.
Interessierte können Kontakt aufnehmen mit Rebecca Herz von
der Kirchlichen Sozialstation Ravensburg, Telefonnummer 0751 / 36360116, E-Mail herz@sozialstation-ravensburg.de