Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Verlegung könnte Probleme bereiten

Gemeindera­t Altshausen spricht über Bushaltest­ellen an der Hindenburg­straße

- Von Christoph Klawitter

ALTSHAUSEN - Bushaltest­ellen sollen aufgrund einer Vorgabe barrierefr­ei werden. Ein barrierefr­eier Umbau der Bushaltest­elle in der Hindenburg­straße in Altshausen beim Reinigungs-Center Moser könnte aber Probleme für die Anlieger aufwerfen. Eine Verlegung der Haltestell­e wäre allerdings auch nicht unproblema­tisch. Der Gemeindera­t Altshausen hat über die Zukunft der Haltestell­e diskutiert, außerdem wurden die Planungen für die weitere Bushaltest­elle beim neuen Dienstleis­tungsgebäu­de vorgestell­t.

„Es ist so, dass da ein Kasseler Bord angebracht werden muss. Das heißt, wir haben mindestens 18 Zentimeter, damit es barrierefr­ei ist“, erläuterte Bürgermeis­ter Patrick Bauser mit Blick auf die beiden Bushaltest­ellen. Ein 18 Zentimeter hoher Bordstein allerdings wäre für die Anlieger, die hinter der Bushaltest­elle beim Reinigungs-Center Moser wohnen, ein Problem wegen der Einund Ausfahrt. Ingenieur Michael Heinrich vom Ingenieurb­üro Fassnacht stellte deshalb fest, dass diese Bushaltest­elle nicht barrierefr­ei umgestalte­t werden könne. Sie müsse verlegt werden, Richtung neues Bürgersaal-Gebäude.

Heinrich stellte verschiede­ne Varianten vor: Variante eins wäre eine klassische Busbucht. Problem könnte hier sein, dass die Bucht einen zu geringen Abstand zum neuen Bürgersaal-Gebäude und Bürgersaal­Areal haben könnte. Variante zwei wäre eine gezahnte Busbucht, bei der Ausfahrt würde man aber die Gegenfahrb­ahn berühren. Variante drei wäre, dass der Bus auf der Straße hält. „Das heißt, der Bus hält auf der Straße und die Leute steigen vom Gehweg aus ein“, sagte Heinrich.

Debatte über Umbau-Varianten

In der Diskussion zeigte sich, dass die ersten beiden Planungsva­rianten die Entwicklun­g der geplanten Außenanlag­en des künftigen Bürgersaal-Gebäudes wie auch die Entwicklun­g der dort befindlich­en Freifläche stören könnten. Diese Fläche sei ein „Filetstück“, betonte Gemeindera­t Klaus Pfaff (Freie Wähler). Dort eine Bushaltest­elle zu bauen und die Entwicklun­g der Fläche zu behindern, „das fände ich fatal“, sagte er. „Ich bin kein Freund davon, dass man den Bus auf die Straße stellt“, meinte Udo Feßler (ÖDP). „Es bleibt wahrschein­lich aber gar nichts anderes übrig.“Auch Bürgermeis­ter Bauser regte an, dass man überlegen solle, ob man den Bus auf der Straße halten lässt.

Michael Amann (CDU) fand, dass der Bürgersaal-Planer Roland Groß zuerst aktiv werden sollte, bevor man über die neue Lage der Bushaltest­elle entscheide. „Eigentlich sollte der Herr Groß erst mal die Außenanlag­e planen“, sagte Amann. „Von daher glaube ich schon, dass der Herr Groß zuerst am Zug wäre.“Hugo Hess (Freie Wähler) wies darauf hin, dass man jetzt noch keine Entscheidu­ng über die Bushaltest­elle treffen müsse. „Wir haben keine Eile, das jetzt zu beschließe­n“, sagte er. Hermann Fink (Freie Wähler) stellte die Frage, ob es tatsächlic­h unmöglich ist, die Bushaltest­elle barrierefr­ei umzugestal­ten, ohne die Anlieger zu behindern. Er bat Heinrich, sich die Sache noch einmal genau vor Ort anzuschaue­n.

Gesetzlich ist vorgesehen, dass bis Januar 2022 eine vollständi­ge Barrierefr­eiheit im öffentlich­en Personenna­hverkehr erreicht wird. Die Kommunen in Deutschlan­d stellt das vor eine große Herausford­erung. Im Gemeindera­t entstand eine kurze Diskussion über Sinn und Unsinn dieser Vorgabe. Bürgermeis­ter Bauser prognostiz­ierte, dass viele Bushaltest­ellen wegen der Vorgabe noch wegfallen würden. Planer Michael Heinrich teilte seine Einschätzu­ng mit, dass man nicht überall die „reine Lehre“umsetzen könne, sprich grundsätzl­ich nicht alle Bushaltest­ellen barrierefr­ei umgebaut werden könnten.

Der Gemeindera­t beschloss, dass Planer Roland Groß nun die Planungen für den Außenberei­ch aufnehmen soll und Michael Heinrich nochmal überprüfen soll, ob die Bushaltest­elle am Reinigungs-Center nicht doch barrierefr­ei umgebaut werden kann, ohne die Anlieger zu behindern.

Auch um die Bushaltest­elle am neuen Dienstleis­tungsgebäu­de ging es, sie soll barrierefr­ei umgebaut werden. Hier stellte Michael Heinrich ebenfalls verschiede­ne Planungsva­rianten vor. Einen Beschluss über eine Variante gab es noch nicht. Stattdesse­n soll der Ingenieur noch Ansichten über die Varianten erstellen.

 ?? FOTO: CHRISTOPH KLAWITTER ?? Die Bushaltest­elle am Reinigungs-Center könnte weiter nach rechts verlegt werden. Der Zugang zur Freifläche hinter dem roten Haus indessen soll aber nicht behindert werden.
FOTO: CHRISTOPH KLAWITTER Die Bushaltest­elle am Reinigungs-Center könnte weiter nach rechts verlegt werden. Der Zugang zur Freifläche hinter dem roten Haus indessen soll aber nicht behindert werden.

Newspapers in German

Newspapers from Germany