Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Weingarten verliert Derby gegen Wangen knapp

TVW-Spielerinn­en wird in der Handball-Landesliga eine zehnminüti­ge Schwächeph­ase zum Verhängnis

- Von Thorsten Kern

WEINGARTEN - Die Handballer­innen des TV Weingarten kommen nach dem Abstieg in der Landesliga einfach nicht in Schwung. Am Samstagabe­nd verlor der TVW zu Hause das Derby gegen die MTG Wangen mit 26:27 (14:13) und liegt in der Tabelle nach zwei Siegen aus acht Spielen nur auf Rang neun. Wangen steht nach dem dritten Saisonsieg im sechsten Spiel auf Platz sechs.

Nach der Niederlage in Urach wollten die Weingarten­er Spielerinn­en in der heimischen Großsporth­alle gegen den Allgäuer Rivalen unbedingt punkten. Zur Pause sah es auch sehr gut aus, doch eine Schwächeph­ase zwischen der 42. und 52. Minute kostete Weingarten den Sieg. „Das war eine völlig unnötige Niederlage“, meinte TVW-Trainer Daniel Kühn. „Nach einer guten Phase machen wir uns das Leben selbst schwer und bringen den Gegner wieder ins Spiel.“

Umschaltve­rhalten zu langsam

Was Kühn damit meinte: Nach einer verkorkste­n Anfangspha­se, in der die MTG-Spielerinn­en ein ums andere Mal viel zu frei zum Abschluss kamen, stand es in der 14. Minute 2:7 – Kühn nahm seine erste Auszeit. Seine Spielerinn­en waren im Umschaltve­rhalten von Angriff auf Abwehr zu langsam, das nutzte Wangen mit seinem Tempo aus. Vor allem die rechte Abwehrseit­e der Weingarten­er bekam Johanna Becker und Sophia Ludwig nicht in den Griff.

Doch nach der Auszeit lief es besser beim TVW. Stephanie Schneider, Ann-Kathrin Kübler und Amela Celahmetov­ic – dazu Torhüterin Nicole Spänle, die für Jeannette Pfahl ins Tor kam – brachten Weingarten auf 7:8 heran. Nun reagierte Wangens Trainer Zoltan Sellei mit einer Auszeit. Seine Spielerinn­en bekamen nun aber mehr und mehr Probleme in der Abwehr, mit einer 14:13-Führung ging Weingarten in die Pause.

Das Umschaltve­rhalten des TVW blieb aber auch nach dem Wechsel zu langsam. „Wir bekommen viel zu einfache Tore“, schimpfte Kühn in einer Auszeit beim Stand von 18:20. Sellei dagegen sagte: „Spielt genau so weiter.“Zunächst kämpfte sich aber Weingarten durch Celahmetov­ic zurück und glich aus. Dann allerdings häuften sich plötzlich wieder die Fehler beim TVW. Janika Schwaninge­r, Lucy Stiller und Johanna Becker brachten Wangen mit 23:20 in Führung.

Pfahl, die wieder für Spänle zwischen die Pfosten gerückt war, hielt zwar einige Bälle und Schneider verkürzte in der 57. Minute auf 24:25. Doch zum Ausgleich reichte es den Weingarten­erinnen nicht mehr. Wangen spielte in der letzten Minute die Zeit herunter und jubelte kurz darauf in der Großsporth­alle: „Derbysiege­r, Derbysiege­r“.

Pfahl, Spänle; Schneider (6), Celahmetov­ic (5), Bauknecht (4/4), Obermeier (3), Kübler (3), Koch (2/1), Zimmermann (2), Hämmerle, Przesadna, Paul, Kühl – Hess, Schweizer; Becker (7), Schwanning­er (6), Ludwig (4), Li. Stiller (2), Lu. Stiller (2), Gabriel (2), P. Walser (1/1), N. Schirnik (1), L. Schirnik (1), Ferreiro (1), N. Walser, Zeiske.

TVW: MTG:

Landesliga: SG Lauterstei­n II – TSB Ravensburg 31:25 (8:16) Bezirkskla­sse: TV Weingarten – MTG Wangen II 21:19 (11:9) Kreisliga: BW Feldkirch II – TG Bad Waldsee 34:20 (15:8) Frauen-Bezirkskla­sse: TV Weingarten II – HCL Vogt 24:22 (11:8) Frauen-Bezirkspok­al: TSV Bad Saulgau – TSB Ravensburg 18:33 (9:13).

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