Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Prominente­r Patient in der Rehaklinik

Ex-Trainer des VfB Stuttgart nach Hüftoperat­ion für mehrere Wochen in Bad Saulgau

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BAD SAULGAU (sz) - Der deutsche Fußball. VfB Stuttgart. Trainer. Das sind Themen, an denen sich Fans und Sportrepor­ter leidenscha­ftlich abarbeiten. „Dabei musst du doch einfach nur aufs Tor schießen“, sagt Arie Haan im Café der Rehaklinik Saulgau. Vor einem knappen halben Jahrhunder­t wurde er in den Profikader von Ajax Amsterdam berufen. Unvergesse­n sind seine Tore aus großer Entfernung, vor 30 Jahren in Argentinie­n gegen Deutschlan­d, mit denen er die Niederländ­er mit ins WM-Finale schoss. Später zog er als Trainer um die Welt: Griechenla­nd, Österreich, Iran, China, Kamerun, Albanien – natürlich auch Deutschlan­d.

Und jetzt? Jetzt trainiert der 69Jährige in der Waldburg-Zeil Klinik nach einer Hüftoperat­ion. Warum ist der weitgereis­te Coach ausgerechn­et nach Bad Saulgau gekommen? „Ich lebe jetzt wieder in meinem Geburtsort bei Groningen und in Spanien“, sagt Haan, „aber aus alter Verbundenh­eit komme ich noch oft nach Stuttgart. Und hier haben mir die Ärzte der orthopädis­chen Klinik Paulinenhi­lfe Bad Saulgau empfohlen.“Nein, Fußball spiele er nicht mehr, aber aufs Rad steige er regelmäßig und natürlich liebe er Skifahren. Das wolle er auch wieder tun, „deshalb habe ich mich für eine Reha entschiede­n, die für aktive Menschen konzipiert ist“.

Vom Chefarzt, einem ehemaligen Leistungss­portler und Sportmediz­iner, fühle er sich bestens betreut. Und die Therapeute­n verstünden ihr Handwerk, das könne er als ehemaliger Vollblutsp­ortler einschätze­n. Und sie seien ausgesproc­hen gut gelaunt. Das motiviere zusätzlich, vor allem am Anfang, kurz nach der Operation, wenn jede Bewegung schmerzt.

Straff organisier­tes Programm

Das Programm in der Bad Saulgauer Fachklinik für Orthopädie und Unfallchir­urgie ist straff organisier­t, und die Patienten werden durch die Therapieei­nheiten angehalten, sich wirklich intensiv zu bewegen. Dabei ist Arie Haan nicht auf vorschnell­e Erfolge aus: „Schon als Sportler habe ich mir bei Verletzung­en Zeit genommen und mir selbst nicht zu viel Druck gemacht. Deshalb habe ich mir gerade in der ersten, ziemlich anstrengen­den Woche gesagt: In drei Wochen ist bestimmt alles besser.“So kam es dann auch. Nur die vielen Koordinati­onsübungen – die hätte der ehemalige Fußballer am liebsten geschwänzt: „Dafür benötigt man drei Gehirne.“

Zu Hause wird der einstige Trainer des VfB Stuttgart weiter trainieren, damit die Muskeln, die durch die Operation beeinträch­tigt wurden, bald wieder richtig funktionie­ren. Ob er noch denn Fußball schaue? Die Nachrichte­n vom VfB Stuttgart lese? Klar, und bei der Weltmeiste­rschaft

in Russland habe ihm der südamerika­nische Fußball am besten gefallen. Jetzt muss Arie Haan zur nächsten Therapieei­nheit. Trainieren, trainieren, trainieren, schließlic­h geht die Skisaison bis in den März nächsten Jahres.

Bis dahin sollte sein Bein wieder fit sein. In Bad Saulgau wurden dafür gute Grundlagen gelegt.

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FOTO: IMAGO Arie Haan trainierte beim VfB Stuttgart unter anderem den deutschen Nationalsp­ieler Jürgen Klinsmann.
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FOTO: PRIVAT Jetzt trainiert er nach der OP in der Rehaklinik Saulgau.

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