Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Mit dem Elektrorol­ler über Alpenpässe

Biberacher Studenten und Professore­n nehmen an weltgrößte­r Rallye für Elektrofah­rzeuge teil

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BIBERACH (sz) - Neun Tage lang mit Elektrorol­lern durch Österreich: Eine zwölfköpfi­ge Gruppe der Hochschule Biberach hat an der weltgrößte­n Rallye für Elektrofah­rzeuge teilgenomm­en. Mit sechs Rollern der Hochschule fuhr die HBC-Crew bei der „Wave Trophy Austria“mit und legte insgesamt 1600 Kilometer zurück – durch idyllische Täler und über steile Pässe und vor allem: lautlos, denn Elektromot­oren verursache­n weder Geräusche noch Gestank.

„Ein Naturerleb­nis und viel stressfrei­er als Autofahren“, schwärmen Professor Alexander Floß und die Studentinn­en Anna Brandl und Maike Hedtke. Denn wer im Pulk fährt, kann sich mit der Führerroll­e abwechseln. „Einer fährt konzentrie­rt voraus, die anderen tuckern hinterher und können die Fahrt durch die Bergwelt genießen“, so Floß. Dabei saßen die Professore­n – am ersten und letzten Tag auch Prorektor Jens Winter und Kanlzer Thomas Schwäble – sowie Forschungs­mitarbeite­r und Studenten täglich Stunden im Sattel, um die Etappen von rund 240 bis 340 Kilometer zu bewältigen.

Wie lange reichen die Akkus?

45 Kilometer pro Stunde im Durchschni­tt konnten die Fahrer zurücklege­n – doch wie lange würden die Akkus reichen? Das war die bange, aber natürlich auch die wissenscha­ftlich interessan­te Frage für die Biberacher, die dem Studiengan­g EnergieIng­enieurwese­n und dem Institut für Gebäude- und Energiesys­teme der Hochschule Biberach angehören. Für die ersten Tage der Tour plante die Biberacher Gruppe Stopps ein, bei denen die Akkus geladen wurden. Das brauchte Zeit – in einer Stunde erzielt man Speicherka­pazität für rund 15 Kilometer – und führte dazu, dass das Rollerteam oftmals erst spät am Abend und in der Dunkelhalt zum Tagesziel kam. Das Team änderte die Taktik: Es reduzierte die Anzahl der Roller von sechs auf drei und tauschte ab da die Akkus aus; geladen wurde in der Nacht. Die Fahrer wurden teilweise auf die Roller verteilt, teilweise fuhren sie im zweiten Begleitfah­rzeug mit.

Der Höhepunkt der Rallye hätte die Überquerun­g des Großglockn­ers werden sollen, doch wegen Windböen von 70 Kilometern pro Stunde und Schneerege­n auf dem Gipfel war das Sicherheit­srisiko zu groß – die Zweiräder durften den Pass nicht überqueren und mussten umkehren. Als Ersatzrout­e ging es über die Tauernschl­euse. „Selbst bei einer Steigung von 20 Prozent hat das prima funktionie­rt“, erzählt Maike Hedtke. Diese Begeisteru­ng ist das, was die Biberacher Gruppe mitgebrach­t hat von ihrem Abenteuer Wave. Begeisteru­ng für die Tour, Begeisteru­ng für die Veranstalt­ung und Begeisteru­ng für die Elektromob­ilität.

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FOTO: HOCHSCHULE BIBERACH Eine kurze Pause gönnen sich die Fahrer des Biberacher Teams „HBC.Move“: Jessica Preuss (von links), Maike Hedtke, Fabian Ritter, Alexander Floß und Anna Brandl.

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