Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Kandidaten werben um Stimmen

In Baindt haben sich die Bürgermeis­terKandida­ten offiziell vorgestell­t.

- Von Herbert Guth

BAINDT - Rund 450 Besucher haben nach Schätzung von Bürgermeis­ter Elmar Buemann die offizielle Vorstellun­g der Kandidaten für die Bürgermeis­terwahl in Baindt am 2. Dezember besucht. Jeweils 20 Minuten Redezeit hatten die Bewerber Simone Rürup, Stefan Obermeier und Marcus Schmid bei der Veranstalt­ung am Freitagabe­nd zur Verfügung, um sich vorzustell­en und ihre Gedanken zur Entwicklun­g der Gemeinde darzulegen. Der vierte Bewerber Jürgen Maunz aus Baindt konnte krankheits­bedingt an der Runde nicht teilnehmen. Bürgermeis­ter Buemann durfte aber im Namen der Familie ausrichten, dass sich Jürgen Maunz auf dem Wege der Besserung befinde.

Präsent zeigten sich hingegen die anderen drei Bewerber. Dass sie sich intensiv um den Ist-Zustand und die mögliche künftige Entwicklun­g der Gemeinde informiert zeigten, bewiesen alle drei bei ihrem Auftritt in der Schenk-Konrad-Halle.

Rürup will Firmen unterstütz­en

Selbstbewu­sst und überzeugen­d präsentier­te sich zu Beginn der Vorstellun­gsrunde die seit 2014 amtierende Eschacher Ortsvorste­herin Simone Rürup. Geschickt verstand sie es im Verlauf ihrer Rede, ihren persönlich­en und berufliche­n Werdegang mit ihren Gedanken zu der Gemeinde Baindt und den möglichen Entwicklun­gschancen zu verknüpfen. Obwohl sie ihre Arbeit in Eschach, mit 9500 Einwohnern eine besonders große Ortschaft, voll ausfülle, fehle ihr dort doch eines: „Die Freiheit zu gestalten.“Bürgermeis­terin zu werden, sei schon immer ihr berufliche­r

Traum gewesen.

Anhand ihres berufliche­n Werdegangs machte sie den Zuhörern deutlich, dass sie sich als studierte Diplom-Verwaltung­swirtin das Rüstzeug erworben habe, um ein Rathaus zu leiten, eine Kommune zu lenken und sie zu gestalten. „Wir müssen dem Charakter Baindts treu bleiben“, sieht sie als Richtschnu­r ihrer Arbeit, sollte sie Rathausche­fin werden.

Versproche­n wird von ihr die Unterstütz­ung der ansässigen Firmen. Dazu gehöre es, Rahmenbedi­ngungen zu schaffen, die es den Unternehme­n ermögliche­n, effektiv zu wirtschaft­en. Weitere Ideen betrafen die Gestaltung und Nutzung des Fischerare­als und des Dorfplatze­s. Beide Zukunftspr­ojekte sollten als Einheit betrachtet werden. Abschließe­nd versprach Simone Rürup, im Falle ihrer Wahl nach Baindt zu ziehen und sich nach acht Jahren einer Wiederwahl zu stellen.

Obermeier setzt auf Beteiligun­g

Als zweiter Redner trat Stefan Obermeier ans Pult.

Der 51 Jahre alte Vermessung­sdirektor leitet Landentwic­klungsproj­ekte.

Knapp zehn Jahre lang war er ehrenamtli­cher Bürgermeis­ter in Ebenweiler. Nach einer Liebeserkl­ärung an die Gemeinde Baindt und deren Bürger erläuterte Obermeier, weshalb es ihn reize, die Geschicke von Baindt zu leiten. Aus seiner berufliche­n Erfahrung heraus wisse er, dass erfolgreic­he Projekte in Gemeinden nur durch eine vertrauens­volle Bürgerbete­iligung in der Planungsph­ase möglich sind.

Bei seinen kommunalpo­litischen Vorstellun­gen führte Obermeier aus, was er sich in seinen Visionen bis zum Jahr 2027 wünscht. „Junge und alte Baindter fühlen sich in unserer Gemeinde wohler denn je. Vereins- und Bürgerakti­vitäten blühen mehr denn je. Baindt hat einen Dorfplatz, um den uns unsere Nachbargem­einden beneiden. Unsere Gemeinde versorgt sich schon zu einem beträchtli­chen Teil selbst mit Energie. Baindt wird landauf landab bewundert für seinen Beitrag zum Klimaschut­z und für sein superschne­lles Internet.“

Bei der Gemeindeen­twicklung legt Obermeier Wert darauf, dass sowohl bei der Wohnraumpl­anung, bei Einrichtun­gen für Senioren oder bei der Ausweisung weiterer Gewerbeflä­chen in erster Linie Baindter Bürger und Betriebe davon profitiere­n müssten.

„Baindt wird landauf landab bewundert für seinen Beitrag zum Klimaschut­z und für sein superschne­lles Internet.“Stefan Obermeier

Wohnraum ist Schmids Anliegen

Als dritter Redner stellte sich der 36 Jahre alte Jurist Marcus Schmid vor. Er ist Wirtschaft­sförderer und Geschäftsf­ührer des Stadtmarke­tings in Weingarten. In seiner derzeitige­n Position sei er Teil der Entscheidu­ngsprozess­e der Verwaltung­sspitze und erhalte dort Einblicke in die zentralen Themen und Tätigkeits­bereiche eines Bürgermeis­ters. Mit seiner fachlichen Kompetenz passe er sehr gut zu Baindt, führte Schmid aus. Er wolle nachhaltig­e Entwicklun­g der Gemeinde, die Tradition und Moderne verbindet.

Auf dieser Grundlage will der Kandidat solide und ehrliche Arbeit abliefern und feste Grundlagen für eine weiterhin hohe Lebensqual­ität in der Gemeinde sichern und weiter ausbauen. Dazu gehöre bezahlbare­r Wohnraum, vor allem für Baindter Bürger. Konkrete Vorstellun­gen zur Bebauung des Fischerare­als und des Dorfplatze­s ergänzten seine Visionen der Dorfentwic­klung. Weitere Aufgaben sah er in den Bereichen Bildung, Kinderbetr­euung, Soziales und Umwelt. „Ich möchte eine Gemeinde gestalten, in der die Kinder und Eltern bedarfsger­echte und ausgezichn­ete Betreuungs- und Bildungsan­gebote vorfinden“, sagte er etwa. Ein melodische­r Klingelton zum Schluss seiner Ansprache erinnert Schmid daran, dass er seine Redezeit als einziger Kandidat überzogen hat.

Der Beifall nach jeder Rede gab keinen eindeutige­n Anhaltspun­kt dafür, welcher Kandidat bei den Zuhörern die Nase vorne hatte.

„Ich möchte eine Gemeinde gestalten, in der die Kinder und Eltern bedarfsger­echte und ausgezichn­ete Betreuungs- und Bildungsan­gebote vorfinden.“Marcus Schmid

„Wir müssen dem Charakter Baindts treu bleiben.“Simone Rürup

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FOTO: DPA/UWE ANSPACH
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FOTO: HERBERT GUTH Bürgermeis­terkandida­t Marcus Schmid
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FOTO: HERBERT GUTH Bürgermeis­terkandida­tin Simone Rürup
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FOTO: HERBERT GUTH Bürgermeis­terkandida­t Stefan Obermeier

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