Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Zauberhafte Zaubereien erfreuten das Publikum
Der Magierclub Ravensburg Weingarten feierte sein Schwabenalter
RAVENSBURG - Mit einer Zaubergala am Abend, und einer zauberhaften Kindervorstellung am Nachmittag, hat der Magierclub Ravensburg Weingarten am Samstag seinen 40 Geburtstag gefeiert. Der Saal im Landgasthaus Kreuz in Bavendorf – zugleich Vereinslokal der Magier und Zauberer – verwandelte sich dafür in eine Zaubermanege.
Erwartungsvoll sitzt das Publikum vor den Samtvorhängen, zwischen denen die einzelnen Zauberer immer wieder hervorkommen. Durch den Abend der magischen Momente führen die Artisten Chicago und Vicky, alias das Duo Chicago (Wolfgang und Gertraud Merk) aus Lindau. Mit verschmitzten Sprüchen und kleinen Kunststücken der Jonglage oder der Entfesselungskunst unterhalten sie die Zuschauer zwischen den einzelnen Vorführungen auf vergnügliche Weise.
Vergnüglich sind auch die charmanten Darbietungen, die mal für Staunen und ehrliche Verwunderung sorgen, weil selbst aus allernächster Nähe – das Publikum in der ersten Reihe ist wirklich hautnah dabei –, der Trick einfach nicht erkennbar ist. Wahre Zauberei also?
Und dann wieder für amüsiertes Kichern, wenn die Magie, absichtlich oder unbeabsichtigt, ordentlich in die Hose geht. So manches Geheimnis lüften die Zauberer scheinbar, um am Ende dann doch wieder für offene Münder zu sorgen, und die Frage: „Wie hat er das nur gemacht?“
Joko, begleitet von Rainer an der Gitarre, zaubert mit Tüchern, funkensprühenden Zigarren und Ringen. Der große Waldini zeigt seine Bechertricks und das erstaunliche Puzzle des Lebens. Magierus der Mentalmagier überrascht mit seinen angeblich hellseherischen Fähigkeiten. Der sympathische Giorgio Renaldi aus der Schweiz ist ein Freund des Zirkels, und bereichert die liebenswerte Zauberei der leidenschaftlichen schwäbischen Magier mit einem Spektakel aus Magie, Ironie und Witz.
Das logische Prinzip der Zauberei
Roberto Mondali (alias Roland Wieland) lässt Spielkarten hinten rauschen und vorne riffeln und zeigt, mit Hilfe von Claudia aus dem Publikum, raffinierte Kartentricks. Konfusius der Zahlenmagier des Zirkels, bringt echtes Gehirnjogging und knifflige Kopfnüsse für Zahlenversteher mit.
Den Abschluss macht Magic Moustache (alias Ulrich Ruh, der aktuelle Vorsitzende des magischen Zirkels) mit dem logischen Prinzip der Zauberei, das letztlich dann doch wieder niemand durchschaut.
Gründungsmitglied Roland Wieland, aus München angereist, erinnert in schönen Worten an seinen Mentor und ersten Vorsitzenden des Magierzirkels Martin Michalski, an viele tolle Veranstaltungen in den vergangenen 40 Jahren, und erzählt dass er selbst dem Club in den all der Zeit echte Treue gehalten habe: obwohl es ihn beruflich in die bayerische Landeshauptstadt verschlagen habe, komme er an jedem zweiten Freitag im Monat zum Clubabend. Zauberer seien im Übrigen keine ganz einfache Spezies auf dem Planeten Erde. Sie seien sehr exzentrische Lebewesen. Umso erfreulicher sei es, dass der kleine Club, der aktuell aus elf Mitgliedern bestehe, es geschafft habe, das Schwabenalter bei bester Gesundheit zu erreichen. „Wir waren und sind ein sehr lebendiger Zirkel. Nachwuchs ist uns herzlich willkommen.“
Am Nachmittag vor der Gala haben die Zauberer und Magier ihre Kunst bereits einem geneigten und begeisterten Kinderpublikum gezeigt. Wer weiß, vielleicht war ja das eine oder andere Kind dabei, das zum nächsten Zauberlehrling wird.