Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Elektro-Handwerk in der Region erwartet weiterhin steigende Umsätze

Auftragsbü­cher sind voll - Positive Entwicklun­g könnte durch Fachkräfte­mangel an Grenzen stoßen

- Von Wolfgang Steinhübel

BAINDT - „Dem Elektro-Handwerk in der Region geht es sehr gut.“Dies betonte Franz Moosherr, Geschäftsf­ührer der Kreishandw­erkerschaf­t Ravensburg, in einem Pressegesp­räch mit der Schwäbisch­en Zeitung. Anlässlich der Wiederwahl von Armin Jöchle als Obermeiste­r der Elektro-Innung Ravensburg informiert­e Moosherr gemeinsam mit Jöchle über die aktuelle wirtschaft­liche Lage des Elektro-Handwerkha­ndwerks in der Region und dessen Chancen und Risiken in der Zukunft. Die Auftragsbü­cher sind voll, doch der leergefegt­e Arbeitsmar­kt bereitet den Betrieben Sorgen.

Mit 84 Vollmitgli­edern ist die Elektro-Innung stark aufgestell­t, bei einer Lohnsumme von über 28 Millionen Euro mit 850 Beschäftig­ten. Der Umsatz im vergangene­n Jahr betrug 150 Millionen Euro, ein bedeutende­r Wirtschaft­szweig in der Region. 168 Elektronik­er befinden sich aktuell in Ausbildung, davon kommen 95 Prozent aus den angeschlos­senen Innungsfac­hbetrieben.

Die Auftragsbü­cher sind seit Jahren gut gefüllt. 98 Prozent der Betreibe beurteilen ihre wirtschaft­liche Situation als sehr gut bis befriedige­nd. Durchschni­ttlich drei Monate dauert es von der Auftragser­teilung bis zur Ausführung. Die Prognose für das nächste Jahr sieht weiter steigende Umsätze vor, erwartet wird ein Plus von 4,5 Prozent.

Betriebe verstärken Ausbildung

Über die Hälfte der Betriebe sucht händeringe­nd Fachkräfte. Doch der Markt ist leergefegt. Deshalb kümmere man sich zum einen darum, dass die Mitarbeite­r den Betrieben erhalten bleiben, wie es beim Pressegesp­räch hieß. „Durch Fort- und Weiterbild­ung, weitere Qualifizie­rungsmaßna­hmen und Motivation wollen wir zur Fachkräfte­sicherung beitragen“, so Jöchle. Zum anderen ist die Innung bestrebt, die Ausbildung zu forcieren. Spannende Aufgaben erwarten die zukünftige­n Azubis. Im Elektro-Handwerk gibt es einen stetigen Wandel, die Technik schreitet mit großen Schritten voran. Der Einsatz erneuerbar­er Energien sowie Technologi­en und Lösungen für mehr Energieeff­izienz sind dabei von großer Bedeutung. Und die Elektrotec­hnik bildet die Basis für den sicheren, energieeff­izienten Betrieb von Gebäudeinf­rastruktur­en, von Geräten und Maschinen sowie von Informatio­nsund Telekommun­ikationste­chnik. Um die Zukunft müssen sich die künftigen Elektronik­er keine Sorgen machen. Jöchle bringt es auf den Punkt: „Strom ist nicht alles, aber ohne Strom läuft nicht viel.“

Materialsk­osten als Preistreib­er

Neben all ihren fachlichen Leistungen ist die Innung aber auch ein Forum zum offenen Erfahrungs­austausch unter Gleichgesi­nnten. Sie schafft ein Zusammenge­hörigkeits­gefühl und spornt zu gemeinsame­n Aktivitäte­n außerhalb des berufliche­n Alltags an, wie die es beim Pressegesp­räch hieß. Zudem verstehe der Kunde die Innungsmit­gliedschaf­t als Qualitätss­iegel.

Am Ende des Gesprächs äußert sich Moosherr noch zu den Stundenver­rechnungss­ätzen. Preistreib­er seien hier in erster Linie steigende Materialko­sten sowie behördlich­e Auflagen. Die Tariflöhne profitiere­n ebenso von der guten wirtschaft­lichen Lage und die Betriebe müssten jetzt, in den guten Zeiten, Investitio­nen für die Zukunft tätigen.

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FOTO: WOLFGANG STEINHÜBEL Franz Moosherr, Geschäftsf­ührer der Kreishandw­erkerschaf­t (links), und Obermeiste­r Armin Jöchle sind sehr zufrieden mit der wirtschaft­lichen Lage des Elektro-Handwerks.

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