Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Oberzell verliert das Derby beim VfB
Friedrichshafen setzt sich in der Landesliga gegen den SVO mit 2:0 durch
FRIEDRICHSHAFEN - Eine starke Vorstellung während der ersten Halbzeit hat dem Landesligisten VfB Friedrichshafen am Samstagnachmittag genügt, um am 14. Spieltag gegen den SV Oberzell den neunten Saisonsieg einzufahren. Vor der abschließenden Partie vor der Winterpause am kommenden Wochenende in Altheim festigte die Mannschaft von VfB-Spielertrainer Daniel Di Leo den vierten Tabellenplatz mit drei Punkten Vorsprung vor dem Lokalrivalen SV Kehlen.
„Never change a winning team“: Dies war der Leitgedanke von Di Leo für das Grundgerüst seines Aufgebots im Derby vor rund 150 Zuschauern auf dem Kunstrasenplatz des VfB-Stadiongeländes. Der VfB-Spielertrainer stand bis Mitte der zweiten Halbzeit außerhalb des Spielfelds, wie auch Stürmerkollege Sascha Hohmann und Routinier Ralf Heimgartner. In der Offensive sollten es aufseiten des VfB zunächst Harun Toprak und Damir Mirkivic richten.
Bei den Gästen aus Oberzell stand nicht Sven Benno, sondern Ex-VfBTorwart Kai Mähr zwischen den Pfosten. Der musste gleich nach zwölf Minuten das erste Mal den Ball aus dem Tornetz holen. Es war die erste hochkarätige Chance, welche die Friedrichshafener sogleich in Zählbares ummünzten. Nach einer durch Marian Pfluger getretenen Ecke kam Innenverteidiger Nicolai Weissenbacher kurz vor dem Fünfmeterraum an den Ball. Unglücklich für Mähr, dass er – wie auch seine Mitspieler – einen Tick zu weit weg stand. Weissenbacher legte sich den Ball zurecht und besorgte mit einem Drehschuss die VfB-Führung.
Teils behäbiger Auftritt
„Auf geht’s, Männer. Das ist zu wenig. Mehr Mut, mehr Körpersprache“, rief SVO-Trainer Achim Pfuderer wenige Minuten später seinen Schützlingen zu. In der Tat traten die Oberzeller vor allem in der ersten Halbzeit zu wenig couragiert und teils behäbig auf. Friedrichshafen dagegen kombinierte teils flüssig, machte die Räume eng, lief den Gegner früh an und erspielte sich einige gute Tormöglichkeiten. Als Eugen Strom in der 15. Minute Joshua Merz in Szene setzte, ging der Ball knapp am Tor vorbei. Einen Freistoß von Toprak (30.) faustete Mähr gerade noch von der Linie. Und nachdem Denis Nikic mit Merz ein schönes Doppelpassspiel aufzog, flankte der enteilte VfB-Kapitän uneigennützig in die Mitte, wo Mirkovic knapp den Ball verpasste (35.).
Zu diesem Zeitpunkt stand es schon 2:0 für die Hausherren: Mirkovic, herrlich in den Lauf gespielt von Toprak, setzte sich im Laufduell gegen Oberzells Innenverteidiger Niklas Schlegel durch und schoss halbhoch ein. Vor der Pause hatte Jason Müller noch die Riesenchance zum Anschlusstreffer, VfB-Keeper Heiko Holzbaur verhinderte jedoch per Fußabwehr das Gegentor.
Der Rest des Nachmittags ist schnell erzählt, weil nach dem Seitenwechsel die Partie zusehends verflachte. Beide Mannschaften wechselten zwar eifrig durch, boten jedoch nicht mehr wirklich landesligatauglichen Fußball. Am Ende ging Friedrichshafen als Derbysieger vom Platz. „Wir hatten unsere Chancen, waren jedoch teils sehr ängstlich unterwegs und haben nach Wiederanpfiff nicht die letzten zehn Prozent mehr drauflegen können“, meinte Pfuderer nach Spielschluss. Oberzell fiel durch die Niederlage auf einen Abstiegsrang zurück. Für Daniel Di Leo war es „ein verdienter Sieg aufgrund der ersten Halbzeit“.
VfB Friedrichshafen – SV Oberzell 2:0 (2:0) – Tore: 1:0 Nicolai Weissenbacher (12.), Damir Mirkovic (33.) – Schiedsrichter: Alexander Rösch – Zuschauer: 150 – SVO: Mähr – Schlegel, Tremmel (78. Fil), Frank (46, Freisinger), Maucher, Pohl, Deniz, Müller (46. Ata), Marin, Boos, Lotthammer. (64. Fink).