Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Kalteis lässt die Berger spät jubeln

Spätes 1:0 bringt dem TSV drei Punkte beim FV Ravensburg II

- Von Christian Metz

RAVENSBURG - Stürmer Andreas Kalteis hat dem TSV Berg mit einem Tor in der 90. Minute drei Punkte bei der U23 des FV Ravensburg gesichert. Der Spitzenrei­ter der FußballLan­desliga biss sich im Derby lange Zeit die Zähne an einer sehr gut positionie­rten FV-Defensive aus.

Der FV fuhr alle Mittel auf, um der Berger Offensive das Leben schwer zu machen. Der Hauptplatz ist in einem ordentlich­en Zustand, trotzdem wurde die Partie auf den Kunstrasen­platz verlegt. Der ist sehr eng – natürlich sollte das dabei helfen, die Räume für den TSV eng zu machen. „Das ist legitim“, zuckte Oliver Ofentausek mit den Schultern – der Berger Trainer hatte das geahnt und sein Team im Training auf einen kleinen Platz eingestell­t.

Dennoch ging die Rechnung der Ravensburg­er zunächst auf. Die Berger versuchten, mit viel Tempo und Spielverla­gerungen Lücken zu reißen, aber der FV gab sich keine Blöße. Im Gegenteil: Die erste Großchance der Partie hatte der Außenseite­r. Nach einem Ballgewinn bediente Awed Issac Abeselom in der 15. Minute Robin Hettel. Der umspielte sogar Stephan Hiller im Berger Tor, traf aber aus spitzem Winkel nur das Außennetz.

Erst im Gegenzug hatte der TSV seine erste Möglichkei­t: Stürmer Andreas Kalteis schoss aus der Drehung knapp am Tor vorbei. Das war lange Zeit die letzte gute Chance der Gäste. Auch wenn die Berger versuchten, mit schnellem Kurzpasssp­iel durchzukom­men, hatten die Ravensburg­er spätestens im letzten Zweikampf die Oberhand. Auf der anderen Seite konnte der FV aber auch nichts aus eigenem Ballbesitz machen. Bei einem Ballgewinn den schnellen Awed Issac Abeselom schicken und der bedient dann Rene Zimmermann im Zentrum – das wäre die Idee gewesen. Aber den jungen Spielern fehlte dazu die Handlungss­chnelligke­it im Kopf und das Gefühl im Fuß – und die starke Berger Verteidigu­ng um Andreas Frick an der Spitze erstickte jede zarte Ravensburg­er Initiative im Keim.

Entscheide­nde Einzelakti­on

Kurz nach der Pause war der TSV nah dran an der Führung – einmal ließ Luka Borgelott im Ravensburg­er Tor den Ball fallen, die FV-Defensive klärte in höchster Not. Kurz darauf landete ein Berger Schlenzer am Aluminium. Ofentausek wechselte mit Vlad Munteanu und Oluwabori Falaye offensiv und zog Jan Biggel von der Sechs eine Position nach vorne. Biggel versuchte es zweimal aus der Distanz, schoss aber jeweils knapp daneben. Die Ravensburg­er hielten dem zunehmende­n Druck Stand – bis zur 90. Minute: Da bediente Falaye Kalteis, der setzte sich in einer Einzelakti­on durch und schloss mit rechts ab – Borgelott hatte keine Chance, als der Ball aus seiner Sicht rechts unten einschlug.

Klar: Eine Niederlage gegen den TSV Berg ist verkraftba­r. Wenn man aber gegen den klaren Tabellenfü­hrer bis zur 90. Minute ein 0:0 hält, ist es sehr bitter, am Ende ohne Punkte dazustehen. „Die Jungs haben sehr stark verteidigt und kaum Berger Chancen zugelassen“, sagte FV-Trainer Nectad Fetic. Die große Baustelle bleibt die Offensive: „Wir machen zu wenig aus Ballgewinn­en.“

Wer in der 90. Minute das Siegtor macht, war natürlich auch ein Stück weit mit dem Glück im Bunde. Trotzdem hat sich der TSV den Dreier erarbeitet, Trainer Ofentausek hob die Mentalität seines Teams hervor: „Die Mannschaft hatte bis zur letzten Minute den unbedingte­n Willen, dieses Spiel zu gewinnen.“

FV Ravensburg II – TSV Berg 0:1 (0:0). Tor: 0:1 Andreas Kalteis (90.) – Schiedsric­hter: Bender (Gomaringen) – Zuschauer: 150. – FV Ravensburg II: Borgelott – Fitz, Spekking, Walter (59. Bayo) – Becker (46. Flock), Lauenroth, Hettel, Maucher, Celik – Zimmermann (90.+1 Ceesay), Issac Abeselom (79. Di Modugno). TSV Berg: Hiller – Schuler, Frick, Fäßler, Hepp – Kittel (46. Constantin­escu), Biggel (90.+1 Hummel), Brielmayer – Wanner (60. Munteanu), Kalteis, Deutelmose­r (60. Falaye).

 ?? FOTO: CHRISTIAN METZ ?? Berger Jubel (von links): Jonas Schuler, Andreas Kalteis, Christian Hepp, Trainer Oliver Ofentausek und David Brielmayer.
FOTO: CHRISTIAN METZ Berger Jubel (von links): Jonas Schuler, Andreas Kalteis, Christian Hepp, Trainer Oliver Ofentausek und David Brielmayer.

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