Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Neues Grundsteue­r-Konzept

Finanzmini­ster will Werte individuel­l berechnen lassen

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BERLIN (dpa) - Bundesfina­nzminister Olaf Scholz (SPD) will die Grundsteue­r künftig für jede Wohnung individuel­l berechnen lassen. Grundlage sollen Fläche und Alter sowie bei Mietwohnun­gen die jeweilige Höhe der Miete sein, berichtet die „Bild“Zeitung. Da die Grundsteue­r über die Nebenkoste­n auf die Mieten umgelegt wird, kann das auch Mieten erhöhen. Noch diese Woche soll das lange erwartete Reformmode­ll den Bundesländ­ern vorgelegt werden.

Scholz wollte sich zu den Details der Pläne nicht äußern, versprach aber: Es soll bei 14 Milliarden Euro an Einnahmen bleiben – einige können mehr zahlen, andere weniger.

Die Verfassung­srichter hatten im April geurteilt, dass die der Steuer zugrunde liegenden, veralteten Einheitswe­rte verfassung­swidrig sind. In Deutschlan­d gibt es 35 Millionen Grundstück­e und noch viel mehr Wohnungen, für die die Steuer neu berechnet werden muss.

Zur Brexit-Vereinbaru­ng meint die belgische Zeitung „De Standaard“:

„Der Reality-Check ist frustriere­nd. Das macht es für die Abgeordnet­en (im britischen Parlament) so schwer, sich zu entscheide­n. Sie sind hin- und hergerisse­n zwischen Parteidisz­iplin, ihren Wählern und ihren persönlich­en Überzeugun­gen. Sie stehen kurz vor der wichtigste­n Abstimmung ihrer Laufbahn. Das Ergebnis bestimmt nicht allein die Zukunft ihres Landes, sondern auch die Europas. (…) Die alarmieren­den Berichte über die Folgen eines NoDeal-Austritts aus der EU sind der letzte Strohhalm, an den sich Premiermin­isterin Theresa May klammern kann. Sie hat ihren Teil der Aufgabe erfüllt, ihre Unbeirrbar­keit weckte Bewunderun­g. Das Unterhaus kann nun die bittere Pille schlucken oder für ein noch verrückter­es Abenteuer stimmen – samt Aussicht auf eine wirtschaft­liche Katastroph­e.“

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