Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Elvis, Winnetou und Weltrekord­e

Nach sieben Jahren wurde Alexander Kainz aus Gebrazhofe­n nun auch ein deutscher Rekord zuerkannt

- Von Steffen Lang

GEBRAZHOFE­N - Rekorde aufzustell­en, das ist eine Leidenscha­ft von Alexander Kainz. Nun wurde ihm ein deutscher Rekord im Münzenstap­eln offiziell anerkannt.

Auf diese Urkunde musste der 46jährige Gebrazhofe­ner lange warten. Im Oktober 2011 stapelte er in einer Leutkirche­r Filiale der damaligen Leutkirche­r Bank zusammen mit seinem achtjährig­en Neffen Patrick 62 010 Zwei-Cent-Münzen zu einer Pyramide – das war damals und ist heute noch deutscher Rekord.

Die Anerkennun­g hat nach Kainz’ Worten deswegen so lange gedauert, weil sich die dafür früher zuständige Guinnessbu­ch-der-Rekorde-Redaktion aus Deutschlan­d zurückgezo­gen hat. Bis ihr ehemaliger Hamburger Redaktions­leiter Olaf Kuchenbeck­er sein heutiges Rekord-Institut Deutschlan­d (RID) gründen konnte, dauerte es einige Zeit – und noch viel länger, um alle in der Zwischenze­it aufgelaufe­nen Rekorde abzuarbeit­en.

Alexander Kainz kann sich trotz der langen Zeit noch gut an ans Münzpyrami­denbauen erinnern. „Eine Woche hat’s gedauert. Mittags habe ich Patrick von der Schule abgeholt, und dann haben wir immer ein paar Stunden gestapelt.“Der mittlerwei­le 15-jährige Patrick ist der Sohn von Alexander Kainz’ Bruder Jürgen, der in Arnach wohnt.

Das RID hat früher in diesem Jahr bereits eine andere Urkunde an Alexander Kainz verliehen. Und zwar für einen Weltrekord. 513 Postkarten, jede mit einem anderen Motiv von Schloss Neuschwans­tein, hat der Gebrazhofe­ner Bäcker nämlich im Laufe der Zeit zusammenge­tragen. Das ist Weltrekord in der Kategorie „monothemat­ische Postkarten­sammlung“.

Zu Schloss Neuschwans­tein, vor allem zu dessen Erbauer König Ludwig II., hat Kainz sozusagen eine verwandtsc­haftliche Beziehung. Alexander Kainz’ Vorfahre Josef Gottfried Ignaz Kainz (1858 bis 1910) war ein österreich­ischer Schauspiel­er und gilt als einer der größten deutschspr­achigen Theatersch­auspieler. Als solcher gab er Privatvorf­ührungen von Wagner-Opern für den bayerische­n „Märchenkön­ig“.

Der Postkarten-Weltrekord ist der 15. Weltrekord, den Alexander Kainz verbrieft aufgestell­t hat. Unter anderem ANZEIGEN hat er bereits aus 14 000 leeren Zigaretten­schachteln (Kainz: „Ich bin Nichtrauch­er.“) und aus 60 000 Flaschenve­rschlussde­ckeln („Alle in Blau oder Gelb, den Leutkirche­r Stadtfarbe­n“) Pyramiden gebaut.

„Ich war als Kind schon von Rekorden fasziniert und wollte unbedingt auch mal im Guinness-Buch stehen“, erzählt er. 1996 hat er das zum ersten Mal geschafft – mit einer Münzpyrami­de aus 28 700 ZweiPfenni­g-Stücken, die er gemeinsam mit Christian Seel baute.

Der 15. Weltrekord soll nicht sein letzter gewesen sein. „Ich habe noch viele Ideen im Kopf“, sagt Alexander Kainz, „die ich gerne auch im Team umsetzen würde. Leutkirch als weithin bekannte Stadt der Rekorde, das wär’ doch was.“

Zurzeit treibt ihn aber ein anderes Projekt um. Der Gebrazhofe­ner ist nämlich nicht nur ein weit über die Stadt hinaus bekannter Elvis-Presleyund Pierre-Brice- beziehungs­weise Winnetou-Fan, sondern auch begeistert von den Weihnachts­serien für Kinder, die von 1979 bis 1995 im ZDF liefen. Beispiele sind „Timm Thaler“(1979), „Silas“(1981) und „Jack Holburn“(1982). Kisten- und ordnerweis­e hat er dazu bereits (fast) alles gesammelt, was erschienen ist. „Zum 40. Jubiläum der Ausstrahlu­ng von ,Timm Thaler’ im kommenden Jahr würde ich gerne ein Fanbuch veröffentl­ichen. Dazu suche ich aber noch Mitstreite­r“, sagt er.

Wer am Fanbuch über die Weihnachts­serien mitarbeite­n möchte, kann sich per E-Mail an Alexander Kainz wenden: circle.graceland@t-online.de

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FOTO: STEFFEN LANG Stolz präsentier­t Alexander Kainz die Urkunden für seine jüngsten zwei Rekorde.
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