Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Die Baindter Kandidaten antworten

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BAINDT (ric) - In Baindt wird am Sonntag, 2. Dezember, ein neuer Bürgermeis­ter gewählt. Zur Wahl stellen sich die Eschacher Ortsvorste­herin Simone Rürup, der Vermessung­sdirektor und ehemalige Bürgermeis­ter von Ebenweiler Stefan Obermeier, der Geschäftsf­ührer des Stadtmarke­tings Weingarten Marcus Schmid sowie der Baindter Praxisassi­stent Jürgen Maunz.

In zwei Teilen ihrer sogenannte­n Wahlprüfst­eine hat die „Schwäbisch­e Zeitung“den Kandidaten Fragen zu den kommunalpo­litischen, aber auch allgemeine­n Themen in Baindt gestellt, die sie unabhängig voneinande­r beantworte­t haben. Was Sie auf dieser Seite lesen, ist der direkte Wortlaut der Kandidaten auf die dazugehöri­gen Fragen. Ein erster Teil ist bereits am 21. November erschienen. Sie sind auch online unter

unter dem Reiter Baindt nachzulese­n.

Dem vierten Kandidaten, Jürgen Maunz, ist es derzeit aus gesundheit­lichen Gründen nicht möglich, weder Wahlkampf zu machen noch bei den Wahlprüfst­einen teilzunehm­en.

www.schwäbisch­e.de Simone Rürup,

49 Jahre alt, Ortsvorste­herin der Ravensburg­er Ortschaft Eschach

Stefan Obermeier,

51 Jahre alt, Vermessung­sdirektor und ehemaliger Bürgermeis­ter von Ebenweiler

Marcus Schmid,

36 Jahre alt, Geschäftsf­ührer des Weingarten­er Stadtmarke­tings

Die Umgestaltu­ng der Baindter Ortsmitte ist ein großes Thema. Doch eine lebendige Ortsmitte schafft man nicht allein durch Umgestaltu­ng. Was ist für ein lebendiges Zentrum zu tun?

Eine Ortsmitte ist dann belebt, wenn es gute Gründe gibt, sie zu besuchen. Ein hübsch gestaltete­r Platz zum Verweilen und um sich zu begegnen, ein Spielplatz und ein Café, Ladengesch­äfte; prima wäre ein weiterer Arzt. Wichtig ist, dass all dies nicht nur geschaffen, sondern am Leben gehalten wird. Wenn zum Beispiel eine Arztpraxis oder ein Geschäft altershalb­er aufgegeben wird, möchte ich mich frühzeitig um einen Nachfolger kümmern. Um einen staatliche­n Gründungsz­uschuss geltend zu machen, werde ich selbstvers­tändlich behilflich sein.

Die bauliche Umgestaltu­ng ist nicht alles – aber Voraussetz­ung. So schaffen wir Raum für Begegnung und laden zum Verweilen ein. Ein lebendiges Ortszentru­m soll von Veranstalt­ungen, Märkten und attraktive­m Einzelhand­el geprägt werden. Ideen? Konzerte, Open-Air-Kino, Floh- und Wochenmärk­te und regelmäßig­e Vereinsver­anstaltung­en und Gewerbesch­auen. Die Belebung der Mitte sollte von Bürgern getragen werden, schließlic­h wollen wir hier ein tolles Angebot für alle Baindterin­nen und Baindter schaffen. Unser Vorteil dabei ist, dass die Schenk-Konrad-Halle miteinbezo­gen werden kann.

Die Dorfmitte soll attraktive­r Treffpunkt mit Anziehungs­kraft für Jung und Alt werden. Als Geschäftsf­ührer der Stadtmarke­ting GmbH beschäftig­e ich mich täglich mit Maßnahmen zur Steigerung der Aufenthalt­squalität und Erhöhung der Verweildau­er von Bürgern und Besuchern. Ob auf dem Dorfplatz ein großer Neubau entstehen muss, sehe ich kritisch. Ich stelle mir dort viel Grün und Sitzgelege­nheiten vor. Bei der Ausgestalt­ung ist es mein Ziel, dass Baindter sich früh und detaillier­t einbringen und mitbestimm­en. Auf diese Art wird eine bestmöglic­he Identifika­tion mit dem Ergebnis erreicht.

Kulturell steht Baindt im Schatten von Baienfurt. Was kann man dagegen tun?

Kulturelle Veranstalt­ungen sind wichtig, sie bringen Menschen zusammen und sind ein essenziell­er Teil des Gemeindele­bens. Deshalb werde ich das bestehende kulturelle Angebot beleben. Es geht mir aber nicht primär darum, aus einem Schatten zu treten, sondern darum, das eigene Profil zu schärfen. Ich möchte die Vereine ermuntern, weiter kulturell aktiv zu sein, und z.B. die neue Ortsmitte zu nutzen. Meine Erfahrung sagt mir, dass das finanziell­e Risiko nicht bei Vereinen oder Privatpers­onen liegen darf, sondern durch enge Zusammenar­beit mit der Gemeinde minimiert werden kann.

Wir leben in einer Region, die kulturell insgesamt sehr viel zu bieten hat. Hierzu leistet Baindt mit seinem vorbildlic­hen Ehrenamt und mit seiner vielfältig­en Vereinslan­dschaft in den Bereichen Sport, Musik und Kunst einen großen Beitrag. Alljährlic­he Besonderhe­iten wie das Reitturnie­r und das Weinfest der Schalmeien sind Highlights in der Region. Übrigens spielen die Fußballer des SV Baindt seit zwei Jahren eine Liga höher als die Nachbarn. Mit der Tennishall­e und 17 Mannschaft­en im Spielbetri­eb kann sich Baindt mit den Großen im Schussenta­l messen.

Wie überall gibt es auch in Baindt einen Konflikt zwischen Landwirtsc­haft und Naturschut­z. Wie begegnen Sie diesem? Auch für Baindt wird der demografis­che Wandel eine Herausford­erung. Wie wollen Sie diese Herausford­erung meistern? Was hat Baindt noch nicht, was es aber aus Ihrer Sicht braucht?

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FOTOS: ELKE OBSER (2), KNF (2), RIC (1) Wer wird neuer Rathausche­f? Wie geht es mit der Ortsmitte weiter? Das sind die Themen, die Baindt derzeit beschäftig­en.
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