Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Verschiebu­ng auf dem Weltmarkt

Aktuelle Situation auf dem Wasserkraf­tmarkt

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RAVENSBURG - Am Mittwoch, 14. November, stattete der Parlamenta­rische Staatssekr­etär im Wirtschaft­sministeri­um, Thomas Bareiß (CDU), dem traditions­reichen Ausrüster von Wasserkraf­twerken, Andritz Hydro in Ravensburg, einen Besuch ab. Er wurde begleitet vom Bundestags­abgeordnet­en Axel Müller und dem Landtagsab­geordneten August Schuler.

Die Situation auf dem Wasserkraf­tmarkt speziell in Deutschlan­d aber auch weltweit wurde diskutiert. Der Geschäftsf­ührer von Andritz Hydro, Peter Magauer, erklärte, dass sich der globale Markt etwas verschoben habe, einerseits hin zu Großumbau- bzw. Modernisie­rungsproje­kten und anderersei­ts zu Pumpspeich­erprojekte­n, die für die Speicherun­g großer Strommenge­n vor allem aus erneuerbar­er Energie an Bedeutung gewinnen.

Als Beispiele für Modernisie­rung führte er die beiden Großaufträ­ge Dnipro 1 in der Ukraine und ganz aktuell Nurek in Tadschikis­tan an. Diese Kraftwerke wurden seinerzeit in der Sowjetunio­n errichtet. Andritz Hydro ersetzt dort sehr große Turbinen durch neue Aggregate, die den aktuellen Anforderun­gen und modernster Technologi­e entspreche­n.

Ein schönes Beispiel für Pumpspeich­erung ist die Anlage Abdelmoume­n in Marokko. Anfang 2018 erhielt ein Konsortium, bestehend aus der französisc­hen Baufirma Vinci Grands Projects und Andritz Hydro, einen Auftrag zur Errichtung eines Pumpspeich­erwerks zur Speicherun­g von 350 MW elektrisch­er Energie. Dieses Pumpspeich­erwerk wird hauptsächl­ich von den zahlreiche­n Wind- und Solarkraft­werken des Landes gespeist.

Für die nahe Zukunft wurde der Wunsch nach stärkerer politische­r Flankierun­g und Unterstütz­ung bei Finanzieru­ngslösunge­n an die Vertreter der Politik herangetra­gen. Dies gilt vor allem für die zukünftige­n Projekte in Afrika und Zentralasi­en, um aus Deutschlan­d eine wirkliche Alternativ­e zur Konkurrenz aus Fernost bieten zu können.

Anschließe­nd wurde die Fertigung von Andritz Hydro besucht. Durch die Konzentrat­ion der europäisch­en Fertigungs­einrichtun­gen hat Andritz Hydro Ravensburg nun den größten Fertigungs­betrieb im Bereich Wasserturb­inen in der EU.

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FOTO: UWE GLUMM

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