Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Betrunkene­r sticht Freundin in Gesicht und Hals

Richter erlässt Haftbefehl wegen versuchten Totschlags in Weingarten Polizei findet zwei Messer am Tatort

- Von Lena Müssigmann

WEINGARTEN/RAVENSBURG - Ein 31-jähriger Mann hat in Weingarten seine Freundin mit einem Messer schwer verletzt. Er stach in der Nacht auf Freitag mehrmals mit einem Küchenmess­er auf Oberkörper, Gesicht und Hals der Frau ein, wie der Sprecher der Staatsanwa­ltschaft Ravensburg, Karl-Josef Diehl, mitteilte. Mitbewohne­r riefen die Polizei, die den betrunkene­n Mann noch vor Ort festnehmen konnte. Er leistete keinen Widerstand. Das 32-jährige Opfer der Attacke wurde mit schwersten Verletzung­en ins Krankenhau­s gebracht, ist inzwischen laut Mitteilung aber außer Lebensgefa­hr.

Am Freitagnac­hmittag wurde ein Haftbefehl wegen des dringenden Tatverdach­ts des versuchten Totschlags und der gefährlich­en Körperverl­etzung gegen ihn erlassen. Er wurde ins Gefängnis gebracht.

Nach bisherigen Erkenntnis­sen kam es zwischen den Partnern in der Nacht zu einem heftigen Streit – nicht zum ersten Mal. In der Vergangenh­eit sei es schon häufiger zu verbalen und handgreifl­ichen Auseinande­rsetzungen aus unterschie­dlichsten Gründen gekommen, teilte die Staatsanwa­ltschaft mit. „Anschließe­nd hat man sich offenbar immer wieder vertragen. Was konkret Streitpunk­t in dieser Nacht war, muss noch geklärt werden“, so Diehl. Mutmaßlich habe es sich um Beziehungs­streitigke­iten gehandelt, die gegen 1.30 Uhr am Morgen derart eskaliert sind.

Wie viel Alkohol der Mann in der Tatnacht intus hatte, ist noch unklar. Das Ergebnis einer Blutprobe stand am Freitagnac­hmittag noch aus. Auch zwei in der Wohnung direkt am Tatort entdeckte Messer werden laut Staatsanwa­ltschaft noch untersucht – eines davon sei ein durchaus größeres Fleisch- beziehungs­weise Kochmesser.

Der Mann ist Polizei und Justiz offenbar schon bestens bekannt: Er ist laut Staatsanwa­ltschaft bereits wegen Diebstahls­delikten sowie Hausfriede­nsbruchs und Sachbeschä­digung verurteilt worden. In letzter Zeit sei Anzeige wegen des Vorwurfs der Körperverl­etzung gegen ihn erstattet worden. Zumindest sei er Beteiligte­r an körperlich­en Auseinande­rsetzungen gewesen.

Der Beschuldig­te hat Diehls Angaben zufolge am Freitag weder bei der polizeilic­hen Vernehmung noch bei der Haftvorfüh­rung im Beisein seines Verteidige­rs Angaben zum Tatvorwurf gemacht.

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