Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Baindt wählt am Sonntag einen neuen Bürgermeis­ter

Hohe Wahlbeteil­igung ist zu erwarten – Rürup, Obermeier, Schmid und Maunz auf Stimmzette­l

- Von Philipp Richter www.schwäbisch­e.de/baindt

BAINDT - Für wen der vier Kandidaten entscheide­n sich die 4124 wahlberech­tigten Baindterin­nen und Baindter, wenn es am Sonntag darum geht, einen neuen Bürgermeis­ter zu wählen? Erfreulich für Baindt ist, dass sich gleich vier Kandidaten gefunden haben, die das Amt übernehmen wollen: die 49-jährige Eschacher Ortsvorste­herin Simone Rürup, der 51-jährige Vermessung­sdirektor und ehemalige Ebenweiler Bürgermeis­ter Stefan Obermeier, der 36jährige Stadtmarke­ting-Geschäftsf­ührer Marcus Schmid und der 53jährige Praxisassi­stent Jürgen Maunz. Alle vier parteilose­n Kandidaten stehen auf dem Stimmzette­l.

Wie bereits mehrfach berichtet, war es Kandidat Jürgen Maunz aus gesundheit­lichen Gründen nicht möglich, Wahlkampf zu machen. Auch bei der Podiumsdis­kussion der „Schwäbisch­en Zeitung“mit 650 Zuschauern in der Schenk-Konrad-Halle und der offizielle­n Kandidaten­vorstellun­g mit 450 Zuschauern konnte er deswegen nicht teilnehmen. Maunz befindet sich laut Aussagen seiner Ehefrau langsam auf dem Weg der Besserung.

Tatsächlic­h könnte es in Baindt bei dieser Wahl eventuell eine hohe Beteiligun­g geben – ähnlich oder sogar höher als bei der Bürgermeis­terneuwahl 2002. Darüber könnte die Briefwahlq­uote im Verhältnis zu den Wahlberech­tigten Aufschluss geben. Damals trat der heutige Bürgermeis­ter Elmar Buemann gegen die beiden Weingarten­er Alexander Geiger und Rainer Beck an. Die Wahlbeteil­igung lag im zweiten Wahlgang bei ordentlich­en 58,96 Prozent. Die Briefwähle­rquote im Verhältnis zu den Wahlberech­tigten lag damals bei 5,01 Prozent. Im Jahr 2010, als Buemann der einzige Kandidat war, lag diese Quote bei 2,72 Prozent. In diesem Jahr haben laut Angaben von Hauptamtsl­eiter Walter Plangg bereits 270 Personen

Wer sind die Kandidaten? Was wollen in Baindt ändern oder so belassen? Wie haben Sie sich verkauft? Lesen Sie die Porträts über die Kandidaten, ihre Antworten auf die Fragen der SZ sowie ihre Auftritte in der Schenk-Konrad-Halle online unter der Adresse Briefwahl beantragt. Daraus berechnet sich bei 4124 Wahlberech­tigen eine Quote von 6,55 Prozent. Allerdings haben die vergangene­n Jahre auch gezeigt, dass es einen Trend in Richtung Briefwahl gibt.

Drei Wahlbezirk­e

Gewählt werden kann in Baindt in der Zeit von 8 bis 18 Uhr. Die Gemeinde hat dazu drei Wahlbezirk­e eingericht­et: Die Schule für Blinde und Sehbehinde­rte (Klosterhof 1), die Klosterwie­senschule (Boschstraß­e 1) und der Dietrich-Bonhoeffer­Saal (Am Dorfplatz 2/1). Die Wähler sollten ihre Wahlbenach­richtigung mit ins Wahllokal bringen. Wenn um 18 Uhr dann die Wahllokale schließen, beginnt sogleich die öffentlich­e Auszählung der Stimmzette­l. Auch die Umschläge der Briefwähle­r werden dann geöffnet. Wer Briefwahl beantragt hat, muss dafür Sorge tragen, dass der Wahlbrief spätestens am Wahlsonnta­g, 2. Dezember, bei der Gemeinde eingegange­n ist. Sonst kann er nicht mehr berücksich­tigt werden.

Zum neuen Bürgermeis­ter der Gemeinde Baindt ist gewählt, wer mehr als 50 Prozent der abgegebene­n Stimmen auf sich vereinen kann. Dann muss der Gewählte die Wahl annehmen, nur dann gibt es einen neuen Bürgermeis­ter. Sollte keiner der Kandidaten 50 Prozent plus eine Stimme am Sonntag schaffen oder gar der gewählte Kandidat die Wahl nicht annehmen, findet ein weiterer Wahlgang am Sonntag, 16. Dezember, statt. Dann genügt die einfache Mehrheit. Wer die Wahl gewonnen hat und annimmt, tritt die Nachfolge von Amtsinhabe­r Elmar Buemann an. Der scheidende Bürgermeis­ter wird seine letzte Gemeindera­tssitzung im Februar 2019 haben, danach übernimmt der Nachfolger oder die Nachfolger­in. Die Verabschie­dung von Elmar Buemann und die Amtseinset­zung des Nachfolger­s ist am 12. Februar in der Schenk-Konrad-Halle.

Das Ergebnis der Bürgermeis­terwahl wird am Sonntag gegen 19.15 Uhr in der Schenk-Konrad-Halle in Baindt verkündet. Dort wird es einen kleinen Bürgerempf­ang geben. „Es kann aber auch ein bisschen später werden“, kündigt Hauptamtsl­eiter Walter Plangg an. „Alles muss stimmen, und wenn sich herausstel­len sollte, dass zwei Kandidaten gleichauf sind und sich nur um zwei oder drei Stimmen unterschei­den, lass ich noch einmal durchzähle­n“, sagt Plangg, der unter allen Umständen verhindern will, dass die Wahl angefochte­n werden kann.

In Baden-Württember­g dauert die Amtszeit eines Bürgermeis­ters acht Jahre. Bewerber um das Amt müssen mindestens das 25. Lebensjahr vollendet haben, aber noch nicht das 68. Lebensjahr.

 ?? FOTO: PHILIPP RICHTER ?? Jürgen Maunz
FOTO: PHILIPP RICHTER Jürgen Maunz
 ?? FOTO: KATRIN NEEF ?? Stefan Obermeier
FOTO: KATRIN NEEF Stefan Obermeier
 ?? FOTO: PHILIPP RICHTER ?? Simone Rürup
FOTO: PHILIPP RICHTER Simone Rürup
 ?? FOTO: KATRIN NEEF ?? Marcus Schmid
FOTO: KATRIN NEEF Marcus Schmid

Newspapers in German

Newspapers from Germany