Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Baindt wählt am Sonntag einen neuen Bürgermeister
Hohe Wahlbeteiligung ist zu erwarten – Rürup, Obermeier, Schmid und Maunz auf Stimmzettel
BAINDT - Für wen der vier Kandidaten entscheiden sich die 4124 wahlberechtigten Baindterinnen und Baindter, wenn es am Sonntag darum geht, einen neuen Bürgermeister zu wählen? Erfreulich für Baindt ist, dass sich gleich vier Kandidaten gefunden haben, die das Amt übernehmen wollen: die 49-jährige Eschacher Ortsvorsteherin Simone Rürup, der 51-jährige Vermessungsdirektor und ehemalige Ebenweiler Bürgermeister Stefan Obermeier, der 36jährige Stadtmarketing-Geschäftsführer Marcus Schmid und der 53jährige Praxisassistent Jürgen Maunz. Alle vier parteilosen Kandidaten stehen auf dem Stimmzettel.
Wie bereits mehrfach berichtet, war es Kandidat Jürgen Maunz aus gesundheitlichen Gründen nicht möglich, Wahlkampf zu machen. Auch bei der Podiumsdiskussion der „Schwäbischen Zeitung“mit 650 Zuschauern in der Schenk-Konrad-Halle und der offiziellen Kandidatenvorstellung mit 450 Zuschauern konnte er deswegen nicht teilnehmen. Maunz befindet sich laut Aussagen seiner Ehefrau langsam auf dem Weg der Besserung.
Tatsächlich könnte es in Baindt bei dieser Wahl eventuell eine hohe Beteiligung geben – ähnlich oder sogar höher als bei der Bürgermeisterneuwahl 2002. Darüber könnte die Briefwahlquote im Verhältnis zu den Wahlberechtigten Aufschluss geben. Damals trat der heutige Bürgermeister Elmar Buemann gegen die beiden Weingartener Alexander Geiger und Rainer Beck an. Die Wahlbeteiligung lag im zweiten Wahlgang bei ordentlichen 58,96 Prozent. Die Briefwählerquote im Verhältnis zu den Wahlberechtigten lag damals bei 5,01 Prozent. Im Jahr 2010, als Buemann der einzige Kandidat war, lag diese Quote bei 2,72 Prozent. In diesem Jahr haben laut Angaben von Hauptamtsleiter Walter Plangg bereits 270 Personen
Wer sind die Kandidaten? Was wollen in Baindt ändern oder so belassen? Wie haben Sie sich verkauft? Lesen Sie die Porträts über die Kandidaten, ihre Antworten auf die Fragen der SZ sowie ihre Auftritte in der Schenk-Konrad-Halle online unter der Adresse Briefwahl beantragt. Daraus berechnet sich bei 4124 Wahlberechtigen eine Quote von 6,55 Prozent. Allerdings haben die vergangenen Jahre auch gezeigt, dass es einen Trend in Richtung Briefwahl gibt.
Drei Wahlbezirke
Gewählt werden kann in Baindt in der Zeit von 8 bis 18 Uhr. Die Gemeinde hat dazu drei Wahlbezirke eingerichtet: Die Schule für Blinde und Sehbehinderte (Klosterhof 1), die Klosterwiesenschule (Boschstraße 1) und der Dietrich-BonhoefferSaal (Am Dorfplatz 2/1). Die Wähler sollten ihre Wahlbenachrichtigung mit ins Wahllokal bringen. Wenn um 18 Uhr dann die Wahllokale schließen, beginnt sogleich die öffentliche Auszählung der Stimmzettel. Auch die Umschläge der Briefwähler werden dann geöffnet. Wer Briefwahl beantragt hat, muss dafür Sorge tragen, dass der Wahlbrief spätestens am Wahlsonntag, 2. Dezember, bei der Gemeinde eingegangen ist. Sonst kann er nicht mehr berücksichtigt werden.
Zum neuen Bürgermeister der Gemeinde Baindt ist gewählt, wer mehr als 50 Prozent der abgegebenen Stimmen auf sich vereinen kann. Dann muss der Gewählte die Wahl annehmen, nur dann gibt es einen neuen Bürgermeister. Sollte keiner der Kandidaten 50 Prozent plus eine Stimme am Sonntag schaffen oder gar der gewählte Kandidat die Wahl nicht annehmen, findet ein weiterer Wahlgang am Sonntag, 16. Dezember, statt. Dann genügt die einfache Mehrheit. Wer die Wahl gewonnen hat und annimmt, tritt die Nachfolge von Amtsinhaber Elmar Buemann an. Der scheidende Bürgermeister wird seine letzte Gemeinderatssitzung im Februar 2019 haben, danach übernimmt der Nachfolger oder die Nachfolgerin. Die Verabschiedung von Elmar Buemann und die Amtseinsetzung des Nachfolgers ist am 12. Februar in der Schenk-Konrad-Halle.
Das Ergebnis der Bürgermeisterwahl wird am Sonntag gegen 19.15 Uhr in der Schenk-Konrad-Halle in Baindt verkündet. Dort wird es einen kleinen Bürgerempfang geben. „Es kann aber auch ein bisschen später werden“, kündigt Hauptamtsleiter Walter Plangg an. „Alles muss stimmen, und wenn sich herausstellen sollte, dass zwei Kandidaten gleichauf sind und sich nur um zwei oder drei Stimmen unterscheiden, lass ich noch einmal durchzählen“, sagt Plangg, der unter allen Umständen verhindern will, dass die Wahl angefochten werden kann.
In Baden-Württemberg dauert die Amtszeit eines Bürgermeisters acht Jahre. Bewerber um das Amt müssen mindestens das 25. Lebensjahr vollendet haben, aber noch nicht das 68. Lebensjahr.