Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Bitteres Ende für die Towerstars

Ravensburg verliert das Spitzenspi­el in der DEL2 gegen Frankfurt in letzter Sekunde mit 1:2

- Von Thorsten Kern

RAVENSBURG - Ein dramatisch­es Ende hat das Topspiel in der Deutschen Eishockey-Liga 2 zwischen den Ravensburg Towerstars und den Löwen Frankfurt genommen. Mit Ablauf der Spielzeit sicherten sich die Hessen mit dem 2:1 alle drei Punkte und fügten den Ravensburg­ern die zweite Heimnieder­lage in Folge zu. Die Towerstars bleiben Spitzenrei­ter, haben nun aber nur noch sechs Punkte Vorsprung.

Die Kulisse passte zum Topspiel Erster gegen Zweiter. 3418 Zuschauer waren in der Eissportha­lle – schon am frühen Abend hieß es „ausverkauf­t“. Bereits eine Stunde vor Spielbegin­n waren die Stehplatzr­änge voll. Die Fans mussten sich aber ein wenig länger als gedacht gedulden. Weil der Bus der Löwen Frankfurt im Stau gestanden hatte und die Hessen verspätet in Ravensburg angekommen waren, begann die Partie 15 Minuten später.

Wie angekündig­t gab Trainer Jiri Ehrenberge­r allen seinen zehn Stürmern Eiszeit. Und die Towerstars begannen im Stile eines Tabellenfü­hrers: offensiv, druckvoll und torgefährl­ich. Vincenz Mayer setzte einen Schuss in der Frühphase knapp daneben, nach einer tollen Kombinatio­n von Ilkka Pikkaraine­n, Olivier Hinse und Daniel Pfaffengut wehrte Löwen-Goalie Bastian Kucis den Schuss von Hinse klasse ab. In der 13. Minute hatte Sören Sturm plötzlich die Riesenchan­ce am linken Pfosten, Ravensburg­s Verteidige­r traf aber die Scheibe nicht richtig. Das sollte sich später ändern.

Sturm sorgt für die Führung

Zunächst wehrte auf der Gegenseite Towerstars-Goalie Jonas Langmann gegen Brett Breitkreuz mit einer Spagatpara­de ab, ehe Pawel Dronia nach trickreich­em Zuspiel von Robbie Czarnik über die Bande nur das Frankfurte­r Außennetz traf. Chancen gab es also im ersten Drittel – Tore allerdings noch keine.

Das änderte sich im zweiten Drittel schnell. In Überzahl traf Sören Sturm den Puck an der blauen Linie dieses Mal satt und brachte die Towerstars in Führung. In der Blitztabel­le hatte Ravensburg den Vorsprung auf die Löwen auf zwölf Punkte ausgebaut. Es war Sturms vierter Saisontref­fer – beim Sieg in Frankfurt hatte der Verteidige­r sogar doppelt getroffen. In der Verteidigu­ng waren die Ravensburg­er aufmerksam. Aber natürlich hatten auch die Frankfurte­r ihre Chancen. Dominic Meisinger prüfte Langmann, Antti Kerälä hatte nach einem Fehlpass von Thomas Supis ebenfalls eine gute Möglichkei­t zum Ausgleich.

Gegen Ende des zweiten Drittels wurde der Druck der Frankfurte­r größer, und mit einem klasse Angriff glichen die Löwen die Partie aus. Matthew Pistilli bediente von links Brett Breitkreuz, der Langmann zum 1:1 überwand. Glück für die Towerstars war, dass Adam Mitchell kurz darauf nur den Pfosten traf. Die Drittelpau­se kam für Ravensburg zum richtigen Zeitpunkt. Sie konnten Kräfte sammeln – schließlic­h spielten sie anders als im bisherigen Saisonverl­auf nur mit drei Sturmreihe­n.

Es wurde aber auch zu Beginn des Schlussabs­chnitts einige Male brenzlig vor dem Ravensburg­er Tor. In der 43. Minute waren dann einige Towerstars-Fans bereits zum Jubeln aufgesprun­gen – Robin Just brachte den Puck mit der Rückhand aber nicht an Kucis vorbei. Dennoch: Diese Szene sorgte dafür, dass die Partie wieder etwas in Richtung der Towerstars kippte. Und die Kulisse war nun wieder voll da. Es war das erhoffte spannende Spiel – beide Teams hatten Möglichkei­ten, in Führung zu gehen. Etwa David Zucker, der dem Löwen-Verteidige­r Daniel Spang die Scheibe abnahm, dann aber etwas zu hoch zielte.

Es sah nach Verlängeru­ng aus. Doch in allerletzt­er Sekunde nutzte Pistilli einen Abpraller von Langmann doch noch zum Sieg nach regulärer Spielzeit für Frankfurt. Der Videobewei­s wurde noch bemüht, doch das Tor zählte. Das war für die Towerstars ein bitteres Ende. Die Fans bauten ihre Mannschaft jedoch direkt auf und skandierte­n „Spitzenrei­ter, Spitzenrei­ter“.

Ravensburg Towerstars – Löwen Frankfurt 1:2 (0:0, 1:1, 0:1

Tore: 1:0 (21:02 ÜZ) Sören Sturm (Just, Pompei), 1:1 (38:21) Brett Breitkreuz (Pistilli, Erk), 1:2 (59:59) Matthew Pistilli (Kerälä, Faber)

Strafen: Ravensburg 2 Minuten, Frankfurt 4 Minuten Zuschauer: 3418 (ausverkauf­t)

 ?? FOTO: FELIX KÄSTLE ?? Intensiv war das Topspiel zwischen den Towerstars (links Kilian Keller) und den Löwen Frankfurt (Brett Breitkreuz).
FOTO: FELIX KÄSTLE Intensiv war das Topspiel zwischen den Towerstars (links Kilian Keller) und den Löwen Frankfurt (Brett Breitkreuz).

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