Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Einheitliche Bildung
Zum Artikel „Unterzeichnung des Digitalpakts fällt aus“(5.12.):
Laut Ministerpräsident Kretschmann wissen Landespolitiker angeblich besser, wie Bildung funktioniert. Mindestens im Bereich der Digitalisierung ist Baden-Württemberg den Beweis dafür schuldig geblieben. Die Bildungsplattform Ella ist krachend gescheitert. Obwohl es auf dem Markt bereits funktionierende Systeme gab, sollte im Land das Rad neu erfunden werden. Mit Millionenaufwand wurde ein neues System entwickelt. Durch Überfrachtung mit immer mehr Funktionen gab es schließlich so viele technische und datenschutzrechtliche Probleme, dass die Kultusministerin nur noch die Reißleine ziehen konnte und das Projekt stoppte.
Was ist denn so schlimm daran, wenn die Bildungslandschaft in Deutschland etwas vereinheitlicht wird? Besonders im Grenzgebiet zwischen Baden-Württemberg und Bayern ist das Gezerre mit G 8 und G 9 kaum zu verstehen.
Indessen ärgern sich viele Eltern, denen in der Arbeitswelt Flexibilität abgefordert wird, darüber, dass ihre Kinder nach einem Umzug von einem Bundesland ins andere vor großen Problemen stehen, weil Lehrpläne und Bildungsgänge nicht kompatibel sind. Wenn der Digitalpakt zu einem einheitlicheren Bildungssystem beitragen kann, ist das nur zu begrüßen. Einen solchen Eingriff in den Föderalismus nähme ich gerne in Kauf. Günter Wahl, Erolzheim
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
wir freuen uns über Ihre Briefe. Bitte haben Sie aber Verständnis dafür, dass wir für die Veröffentlichung eine Auswahl treffen und uns auch Kürzungen vorbehalten müssen. Leserzuschriften stellen keine redaktionellen Beiträge dar. Anonyme Zuschriften können wir nicht veröffentlichen.
Schwäbische Zeitung Karlstraße 16
88212 Ravensburg Fax-Nr. 0751 / 295599-1499 Leserbriefe@schwaebische-zeitung.de