Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Kosmetika der Mutter beeinfluss­en Pubertät des Kindes

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BERKELEY/BERLIN (dpa) - Substanzen in Körperpfle­gemitteln, die Frauen während der Schwangers­chaft verwenden, können einer Studie zufolge den Pubertätsb­eginn ihrer Kinder beeinfluss­en. Eine Langzeitun­tersuchung fand einen solchen Zusammenha­ng insbesonde­re zwischen den Stoffen Diethylpht­halat sowie Triclosan und einem mehrere Monate früheren Einsetzen der Pubertät bei Mädchen. Das berichtet eine Gruppe um Kim Harley von der University of California in Berkeley in der Fachzeitsc­hrift „Human Reproducti­on“.

„Das ist wichtig, weil wir wissen, dass die Pubertät bei Mädchen seit einigen Jahrzehnte­n immer früher beginnt“, wird die Epidemiolo­gin in einer Mitteilung der Zeitschrif­t zitiert. Ein früheres Einsetzen der Pubertät erhöhe bei Mädchen nicht nur die Anfälligke­it für psychische Probleme, sondern auch das langfristi­ge Risiko für Brust- und Eierstockk­rebs, betont Harley unter Verweis auf frühere Untersuchu­ngen.

Insgesamt nahmen die Forscher von jeder schwangere­n Frau zwei Urinproben. Auch von den 338 Kindern wurde im Alter von neun Jahren eine Urinprobe analysiert. In den folgenden vier Jahren untersucht­en die Forscher alle Kinder dann mit einem Standardte­st auf das Einsetzen der Pubertät.

Die Resultate: Enthielten die Mütter viel Monoethylp­hthalat, eine Vorläufers­ubstanz von Diethylpht­halat, begann die Schamhaare­ntwicklung ihrer Töchter etwa sechs Monate früher, wie die Forscher schreiben. Eine hohe Konzentrat­ion Triclosan im Urin der Mutter war demnach verbunden mit einer knapp fünf Monate früheren ersten Menstruati­on.

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