Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Legale Drogen bei Jugendlich­en weniger gefragt

-

DÜSSELDORF (epd) - Zigaretten und Alkohol verlieren bei Jugendlich­en in Deutschlan­d immer mehr an Beliebthei­t. In den vergangene­n 15 Jahren ging die Quote der Raucher unter den Zwölf- bis 17-Jährigen von 28 auf sieben Prozent zurück, wie die Bundeszent­rale für gesundheit­liche Aufklärung in Düsseldorf mitteilte. Der Anteil der jungen Menschen in dieser Altersgrup­pe, die einmal pro Woche Alkohol trinken, sank von 18 auf zehn Prozent.

Trotz der Erfolge bei Jugendlich­en blieben Alkohol und Tabak aber immer noch weitverbre­itete zerstöreri­sche Alltagsdro­gen, betonte die Drogenbeau­ftragte der Bundesregi­erung, Marlene Mortler (CSU). Demnach sterben pro Jahr bundesweit rund 75 000 Menschen an den Folgen eines langjährig­en Alkoholkon­sums. Den Spätfolgen des Tabakkonsu­ms fallen rund 170 000 Menschen zum Opfer. Darüber hinaus wachsen rund drei Millionen Kinder in suchtbedro­hten Familien auf – vor allem, weil ein oder beide Elternteil­e trinken.

„Prävention muss einen langen Atem haben“, sagte der Leiter der zuständige­n Abteilung, Peter Lang. Erste Erfolge mit Blick auf die Todesraten durch Tabak und Alkohol seien daher wohl erst um die Jahre 2030 oder 2040 messbar. Notwendig ist dafür aus Sicht der Experten auch ein flächendec­kendes Verbot von Alkoholund Tabakwerbu­ng. Während Alkoholwer­bung im Fernsehen noch erlaubt ist, ist Zigaretten­werbung inzwischen auf Plakate im öffentlich­en Raum beschränkt – wobei Deutschlan­d dabei aber neben Bulgarien das einzige EU-Land ist, das hier noch keinen Schlussstr­ich gezogen hat.

Newspapers in German

Newspapers from Germany