Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Einige Linke protestier­en gegen AfD-Veranstalt­ung mit Alice Weidel

- FOTO: ELKE OBSER

RAVENSBURG (rut) - Alice Weidel, Co-Vorsitzend­e der AfD-Bundestags­fraktion, ist am Montagaben­d zu Gast in Ravensburg gewesen. Um 19 Uhr hatte die Partei zum Bürgerdial­og „Direkte Demokratie“der AfD-Landtagsfr­aktion eingeladen. Bereits eine Stunde vorher bildete sich eine Besuchersc­hlange vor der Oberschwab­enhalle. Anders als in Weingarten, wo Hunderte gegen eine AfD-Veranstalt­ung protestier­t hatten, waren in Ravensburg lediglich rund zwei Dutzend junge Leute, vornehmlic­h aus der Links-Partei, vor Ort – eine offizielle Gegendemo war bei der Stadt nicht angemeldet worden. Sie hielten Transparen­te hoch, auf denen stand etwa „Lasst Rassisten nicht in Ruhe“oder „Helfen statt Hetzen“, und sie skandierte­n ab und an „Nieder mit der Nazipest“. Das Eingreifen der Polizei, die laut Sprecher Markus Sauter „die Veranstalt­ung im Auge“hatte, da man sich „auf mögliche Störungen einstellen“müsse, „wenn die AfD irgendwo eine Veranstalt­ung durchführt“, hielt sich in Grenzen. Lediglich ein Absperrban­d wurde angebracht. Die Gegenaktio­n war spontan übers Internet zustande gekommen, um ein Zeichen gegen „die Politik der AfD zu setzen, die in Nadelstrei­fen und Kostümen Hass und Vorurteile predigt, aber keine wirklichen Lösungen präsentier­t“, wie ein LinkenVert­reter kritisiert­e. Made Höld von der Initiative „Oberschwab­en ist bunt“, die sich für Toleranz und gegen Rechts einsetzt, plädierte in Facebook dafür, „Weidel Weidel sein zu lassen“und verzichtet­e darauf, eine Gegenkundg­ebung auf die Beine zu stellen. Man wolle die Leute „nicht überstrapa­zieren“, machte Höld deutlich. Der Oberschwab­enklub, in den 1123 Menschen passen, füllte sich derweil, im Foyer wurden Begrüßungs­küsschen ausgetausc­ht und Sekt gereicht. Am Ende waren nahezu alle 450 Stühle besetzt. Alice Weidel, die nur kurz zum Thema Direkte Demokratie sprach, bekam jede Menge Beifall. Auch wenn etliche der Anwesenden meinten, sie seien eigentlich nur hier, weil sie mal schauen wollte, wie die AfD agiere (Siehe Seite 2).

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany