Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Sanierungsprogramm für Klosterwiesenschule
Gebäude der Baindter Schule sind in die Jahre gekommen und haben teilweise erhebliche Mängel
BAINDT - Dass die Klosterwiesenschule in Baindt saniert werden muss, ist schon lange klar. In der jüngsten Gemeinderatssitzung wurde aber deutlich, wie dringend notwendig diese Sanierung ist. Denn neben neuen Räumen bietet eine Sanierung auch ganz neue Möglichkeiten für die Schule, wie Schulleiterin Amelie Heberling in der Sitzung deutlich machte. Kostenpunkt: rund 1,87 Millionen Euro.
„Wir hätten ganz neue Möglichkeiten, weil wir die Räume der Konzeption besser anpassen können“, sagte Heberling. Aufgrund der vielen Schulgebäude seien die Klassen zerrissen. Nur die Klassen 1 und 2 seien in einem Gebäude untergebracht. Auch die Ganztagsbetreuung sei zweigeteilt. Durch eine Raumrochade könne man dem entgegenwirken. Zum Beispiel böte sich auch an, neue Fachräume zu schaffen oder die Betreuung zusammenzufassen. Auch der sonderpädagogische Bereich im Blauen Haus könnte vom Untergeschoss ins Obergeschoss verlegt werden. „Eine Rollstuhlrampe wäre sinnvoll. Ich sehe viele Vorteile durch die Raumrochade“, sagte Heberling.
Bei den Einführungen in das Thema wurde klar, dass es in der Schule auch erhebliche technische und bauliche Mängel gibt – gerade im Heizungsund Sanitärbereich. So gebe es in manchen Toiletten noch nicht mal eine Belüftung, oder Fenster ließen sich nicht öffnen, hieß es in einem Bericht des technischen Sachverständigen. Außerdem müsse das Warmwassersystem dringend auf den neuesten Stand gebracht werden, da es optimale Bedingungen für Legionellen biete, und somit könnte daraus eine mangelnde Trinkwasserhygiene resultieren. Erstrebenswert seien zudem eine Behindertentoilette und neue Heizungen, weil die alten Heizkörper für die neu angedachte Nutzung unterdimensioniert seien. Auch baulich müsse dringend nachjustiert werden – auch was das Thema Schallschutz anbelangt.
Das Architekturbüro Wurm stellte in der Gemeinderatssitzung den von ihm ausgearbeiteten Masterplan vor, der die Mängel je Haus einzeln aufführt und zudem die Maßnahmen in Grundmaßnahmen, die als dringend nötig erachtet werden, in Sicherheitsmaßnahmen, um die Sicherheitsauflagen zu erfüllen, und in Empfehlungsmaßnahmen untergliedert. Für alle drei Häuser (rot, blau und grün) zusammen belaufen sich die Kosten der Grundmaßnahmen auf 1,1 Millionen Euro. Die Sicherheitsmaßnahmen belaufen sich auf gut eine halbe Million Euro und die Empfehlungsmaßnahmen auf rund eine viertel Million Euro, sodass man bei allen Maßnahmen zusammen auf Kosten in Höhe von rund 1,87 Millionen kommt. Dabei handelt es sich um reine Baukosten inklusive Mehrwertsteuer. Allerdings sind Kosten für die Möblierung und Ausstattung noch nicht enthalten.
Im Gemeinderat kam Überraschung über die Höhe der Kosten auf. Manchen Räten schienen einzelne Maßnahmen zu teuer, andere wiederum befürchteten Kostensteigerungen und wollten wissen, mit welchen Höhen das Architekturbüro Wurm aus Ravensburg gerechnet hat. „Wir sind hier mit relativ hohen Kosten eingestiegen – schätzungsweise im mittleren bis höheren Bereich“, sagte Gerhard Wurm. Er kündigte aber auch an, dass man bei der Durchführung der einzelnen Maßnahmen Schritt für Schritt vorgehen wolle. Beginn wäre dann im grünen Haus.
In der Aussprache war man sich einig, dass die Sanierung ansteht und dass man dem Konzept insgesamt zustimmt, zumal es auch darum geht, Fördermittel aus dem Ausgleichsstock zu beantragen. Außerdem gilt für Schulumbauten und Sanierungen noch ein befristetes Förderprogramm, das bis zu einem Drittel der Gesamtkosten betragen kann. „Das ist alles sehr richtig, was man vorhat, aber was wir genau machen, kommt später. Darüber müssen wir einzeln entscheiden“, sagte Helmuth Boenke. Der Gemeinderat stimmte dem Beschlussvorschlag der Verwaltung zu.