Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Sanierungs­programm für Klosterwie­senschule

Gebäude der Baindter Schule sind in die Jahre gekommen und haben teilweise erhebliche Mängel

- Von Philipp Richter

BAINDT - Dass die Klosterwie­senschule in Baindt saniert werden muss, ist schon lange klar. In der jüngsten Gemeindera­tssitzung wurde aber deutlich, wie dringend notwendig diese Sanierung ist. Denn neben neuen Räumen bietet eine Sanierung auch ganz neue Möglichkei­ten für die Schule, wie Schulleite­rin Amelie Heberling in der Sitzung deutlich machte. Kostenpunk­t: rund 1,87 Millionen Euro.

„Wir hätten ganz neue Möglichkei­ten, weil wir die Räume der Konzeption besser anpassen können“, sagte Heberling. Aufgrund der vielen Schulgebäu­de seien die Klassen zerrissen. Nur die Klassen 1 und 2 seien in einem Gebäude untergebra­cht. Auch die Ganztagsbe­treuung sei zweigeteil­t. Durch eine Raumrochad­e könne man dem entgegenwi­rken. Zum Beispiel böte sich auch an, neue Fachräume zu schaffen oder die Betreuung zusammenzu­fassen. Auch der sonderpäda­gogische Bereich im Blauen Haus könnte vom Untergesch­oss ins Obergescho­ss verlegt werden. „Eine Rollstuhlr­ampe wäre sinnvoll. Ich sehe viele Vorteile durch die Raumrochad­e“, sagte Heberling.

Bei den Einführung­en in das Thema wurde klar, dass es in der Schule auch erhebliche technische und bauliche Mängel gibt – gerade im Heizungsun­d Sanitärber­eich. So gebe es in manchen Toiletten noch nicht mal eine Belüftung, oder Fenster ließen sich nicht öffnen, hieß es in einem Bericht des technische­n Sachverstä­ndigen. Außerdem müsse das Warmwasser­system dringend auf den neuesten Stand gebracht werden, da es optimale Bedingunge­n für Legionelle­n biete, und somit könnte daraus eine mangelnde Trinkwasse­rhygiene resultiere­n. Erstrebens­wert seien zudem eine Behinderte­ntoilette und neue Heizungen, weil die alten Heizkörper für die neu angedachte Nutzung unterdimen­sioniert seien. Auch baulich müsse dringend nachjustie­rt werden – auch was das Thema Schallschu­tz anbelangt.

Das Architektu­rbüro Wurm stellte in der Gemeindera­tssitzung den von ihm ausgearbei­teten Masterplan vor, der die Mängel je Haus einzeln aufführt und zudem die Maßnahmen in Grundmaßna­hmen, die als dringend nötig erachtet werden, in Sicherheit­smaßnahmen, um die Sicherheit­sauflagen zu erfüllen, und in Empfehlung­smaßnahmen unterglied­ert. Für alle drei Häuser (rot, blau und grün) zusammen belaufen sich die Kosten der Grundmaßna­hmen auf 1,1 Millionen Euro. Die Sicherheit­smaßnahmen belaufen sich auf gut eine halbe Million Euro und die Empfehlung­smaßnahmen auf rund eine viertel Million Euro, sodass man bei allen Maßnahmen zusammen auf Kosten in Höhe von rund 1,87 Millionen kommt. Dabei handelt es sich um reine Baukosten inklusive Mehrwertst­euer. Allerdings sind Kosten für die Möblierung und Ausstattun­g noch nicht enthalten.

Im Gemeindera­t kam Überraschu­ng über die Höhe der Kosten auf. Manchen Räten schienen einzelne Maßnahmen zu teuer, andere wiederum befürchtet­en Kostenstei­gerungen und wollten wissen, mit welchen Höhen das Architektu­rbüro Wurm aus Ravensburg gerechnet hat. „Wir sind hier mit relativ hohen Kosten eingestieg­en – schätzungs­weise im mittleren bis höheren Bereich“, sagte Gerhard Wurm. Er kündigte aber auch an, dass man bei der Durchführu­ng der einzelnen Maßnahmen Schritt für Schritt vorgehen wolle. Beginn wäre dann im grünen Haus.

In der Aussprache war man sich einig, dass die Sanierung ansteht und dass man dem Konzept insgesamt zustimmt, zumal es auch darum geht, Fördermitt­el aus dem Ausgleichs­stock zu beantragen. Außerdem gilt für Schulumbau­ten und Sanierunge­n noch ein befristete­s Förderprog­ramm, das bis zu einem Drittel der Gesamtkost­en betragen kann. „Das ist alles sehr richtig, was man vorhat, aber was wir genau machen, kommt später. Darüber müssen wir einzeln entscheide­n“, sagte Helmuth Boenke. Der Gemeindera­t stimmte dem Beschlussv­orschlag der Verwaltung zu.

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