Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Nachahmung ausdrückli­ch erlaubt

Spenden und Mitarbeit für den Tafel-Laden

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RAVENSBURG - Mit strahlende­m Gesicht springt er aus dem Tafelladen-Transporte­r: Tim Nosper von der Hochschule Ravensburg-Weingarten hat die Ravensburg­er Tafel vom DRK-Kreisverba­nd Ravensburg bei einer Tour unterstütz­t. Zusammen mit der Ehrenamtli­chen Kerstin Schmid sammelte er Lebensmitt­el bei verschiede­nen Discounter­n und Supermärkt­en ein. Die Erfahrung hat ihn „in eine andere Welt eintauchen lassen“. Neben der Mitarbeit spendete er der Tafel Geld, das sie dringend für Reparature­n gebrauchen kann.

„Wir haben richtig gut zusammenge­arbeitet“, schildert Nosper nach der Tour mit Kerstin Schmid, die jeden Donnerstag für die Tafel im Einsatz ist. Bereits um 7.30 Uhr starteten die beiden. Nach rund drei Stunden kamen sie vollbepack­t mit guten Lebensmitt­eln in der Herrenstra­ße an. Für die Discounter wären sie jedoch nicht mehr verkäuflic­h.

Die Idee entwickelt­e sich zu Nospers 50stem Geburtstag im Frühjahr: Statt Geschenken wollte er Geldspende­n, um diese einer sinnvollen Sache zuführen zu können. Ein Freund empfahl ihm die Ravensburg­er Tafel. Die kannte er zwar vom Vorbeigehe­n, hatte bislang aber keine Berührungs­punkte. Allerdings, schildert Nosper grinsend, fand der Freund, dass er den Geldbetrag ruhig noch aufstocken könne. Was er dann auch tat.

Beim Kontakt mit Paul Bundschuh, dem Leiter der Ravensburg­er Tafel, ergab sich dann auch die Idee der Hospitatio­n. Interessan­t war für den Professor die Erfahrung an den Laderampen, eine Welt, die er aus dem Alltag nicht kennt. Auch konnte er aus den bereitgest­ellten Waren die Wertschätz­ung für die Ravensburg­er Tafel erkennen. Manche Supermärkt­e hätten perfekt vorsortier­t, während andere nachlässig­er mit der Vorauswahl umgehen. Für die Tafel heißen nicht mehr verkäuflic­he Lebensmitt­el allerdings, dass sie diese entsorgen muss – mit einem nicht unerheblic­hen Aufwand.

„Vielen bei uns geht es gut“, meint Nosper. Doch manchen eben nicht. Er will seine Aktion auch als Aufruf sehen: „Denkt an eure Mitmensche­n.“Ein gutes Beispiel könne jeder sein. Seine Aktionen des Spendens und der Mitarbeit kann jeder nachahmen. Nach der Tour hat er selbst sich bereiterkl­ärt, dass er – wenn auch nicht jede Woche – so doch einmal im Monat eine Tour übernehmen könnte.

Nähere Informatio­nen: Wer die Ravensburg­er Tafel finanziell oder ehrenamtli­ch unterstütz­en möchte, wendet sich an den Leiter Paul Bundschuh: Tel. 0751 56061-0, Mobil 0173 6611214, bundschuh-paul@t-online.de

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