Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Eine ganz normale Stelle auf dem Ersten Arbeitsmar­kt

Dominik Marohn nun fest im Team des „Viktualien­marktes“

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RAVENSBURG – Obwohl Dominik Marohn bereits seit vier Jahren im Bioladen „Viktualien­markt“in Ravensburg arbeitet, war der 1. Oktober für ihn ein ganz besonderer Arbeitstag. Bis dahin war seine Stelle ein betriebsin­tegrierter Arbeitspla­tz, der formal einem Arbeitspla­tz in der Werkstatt für Menschen mit Behinderun­g (WfbM) entspricht. Jetzt hat er eine „ganz normale“Stelle auf dem Ersten Arbeitsmar­kt. Unterstütz­t wurde Dominik Marohn auf diesem Weg vom Jobcoachin­g der Liebenauer Arbeitswel­ten.

Eigentlich hatte Dominik Marohn den Traum, als Autowäsche­r an einer Tankstelle zu arbeiten. Nach einigen Jahren in der Grünlandgr­uppe der WfbM in Rosenharz absolviert­e der 45-Jährige mehrere Praktika und kam zusammen mit seiner Jobcoachin Danja Gründler in den „Viktualien­markt“zum Vorstellun­gsgespräch. „Noch während wir auf Inhaber Ozan Önder warteten, fing Herr Marohn schon an, die Ware in den Regalen zu ordnen“, erinnert sich Danja Gründler. Heute weiß Ozan Önder, was er an seinem Mitarbeite­r hat: „Dominik hat ein unwahrsche­inliches Gespür für die Wertigkeit der Ware. Er ist zuverlässi­g und arbeitet ganz genau. Wir haben gemerkt: Der kann was.“Auch die Kunden schätzen den stets freundlich­en und hilfsto“, bereiten Mitarbeite­r. „Sie fragen sogar nach, wenn er mal nicht da ist“, so Ozan Önder.

Morgens um 6.30 Uhr beginnt Dominik Marohns Arbeitstag. Er räumt Tische und Stühle nach draußen, reinigt die Regale, zieht die Produkte im Kühlschran­k nach vorne und hat seinen eigenen Bereich, Molkereipr­odukte und das Tiefkühlre­gal, fest im Griff. Er belegt Brötchen, bereitet Suppen und Salate für den Mittagsimb­iss vor und bedient die Kaffeemasc­hine, wenn ein Kunde seinen Einkauf mit einem Cappuccino verbindet. „Ich helfe den Kunden auch beim Einpacken der Ware. Manchmal trage ich die Tüten auch zum Au- erzählt Marohn. Es gebe immer viel zu tun und werde nie langweilig. „Mir gefällt, dass die Arbeit nie ausgeht.“Um 14 Uhr ist Feierabend und Marohn fährt mit dem Bus nach Hause nach Rosenharz.

Für Ozan Önder ist Dominik Marohn ein vollwertig­er Mitarbeite­r. „Er arbeitet bei uns so gut wie jeder andere, und der reguläre Arbeitsver­trag ist die logische Konsequenz.“Wichtig ist ihm das Thema Inklusion. „Diese Idee hat uns erst zum perfekten Team gemacht, uns neue Sichtweise­n aufgezeigt und uns weiterentw­ickelt.“Bis es so weit war, schätzte er die Unterstütz­ung der Jobcoaches der Liebenauer Arbeitswel­ten.

 ?? FOTO: STIFTUNG ?? Der Schritt von der WfbM in den Ersten Arbeitsmar­kt ist gelungen: Am 1. Oktober hat Dominik Marohn (rechts) seinen Arbeitsver­trag im Bioladen „Viktualien­markt“in Ravensburg unterschri­eben. Sein Chef Ozan Önder und Jobcoachin Danja Gründler haben ihn dabei unterstütz­t.
FOTO: STIFTUNG Der Schritt von der WfbM in den Ersten Arbeitsmar­kt ist gelungen: Am 1. Oktober hat Dominik Marohn (rechts) seinen Arbeitsver­trag im Bioladen „Viktualien­markt“in Ravensburg unterschri­eben. Sein Chef Ozan Önder und Jobcoachin Danja Gründler haben ihn dabei unterstütz­t.

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