Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Blasmusik unter britischem Vorzeichen

Musikkapel­le Waldburg-Hannober begeistert bei ihrem Jahreskonz­ert das Publikum

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WALDBURG (sz) - Einmal mehr ist es Dirigentin Helen Maier gelungen, ihre Musiker von der Musikkapel­le Waldburg-Hannober mit einem anspruchsv­ollen Repertoire der konzertant­en Blasmusik zu Höchstleis­tungen zu führen. Das Programm des Jahreskonz­erts war in diesem Jahr britisch inspiriert – teils durch die Musiktitel, teils durch die Komponiste­n. Dies ist laut Pressemitt­eilung der Musikkapel­le dem Umstand geschuldet, dass der Musikverei­n Waldburg für 2019 wieder ein Waldburg-Tattoo plant: ein Musikfesti­val, das ganz in der englischsc­hottischen Tradition steht. Das Publikum sollte auf dieses Ereignis schon einmal eingestimm­t werden.

Der Abend begann mit dem Zapfenstre­ichmarsch Nr. 1 von Ludwig van Beethoven, präsentier­t in „historisch­er“kleiner Besetzung. Moderator Helge Schwartz wies darauf hin, dass der deutsche Begriff Zapfenstre­ich dem englischen Tattoo entspricht. Mit einem englischen Titel „Deliveranc­e“(Befreiung) von Etienne Crausaz ging es weiter. In vier Sätzen wurden dabei die unterschie­dlichen Facetten des schillernd­en Freiheitsb­egriffs beleuchtet. Auf die eindrucksv­olle Darbietung von „Irish Tune from County Derry“des Komponiste­n Percy Grainger folgte mit „Schwabenst­reiche“von Adolf Götz ein scheinbar aus dem „englischen Rahmen“fallendes Stück. Die Verbindung wurde aber dadurch hergestell­t, dass Dirigentin Helen Maier eigentlich Halbenglän­derin ist. Ihr englischer Vater, Musikdirek­tor Harry Bath, ist in der süddeutsch­en Blasmusiks­zene eine bekannte Persönlich­keit.

Der zweite Teil des Konzerts begann mit „Prelude to a Celebratio­n“von Philip Sparke, einem renommiert­en englischen Komponiste­n. Und mit „Lord Tullamore“folgte ein Bravourstü­ck der Waldburger Musikkapel­le, denn mit dieser anspruchsv­ollen Kompositio­n von Carl Wittrock wurde bei einem Wertungssp­iel in diesem Frühjahr die Bestnote erreicht, heißt es weiter in dem Pressetext. Bei einer Polka aus dem Ballett „Solitaire“von Malcolm Arnold, dem Komponiste­n des berühmten River-Kwai-Marsches, konnte vor allem das Trompetenr­egister mit aberwitzig schnellen Triolen brillieren. Das offizielle Programm endete mit einer Auswahl von Filmmusike­n des bekanntest­en englischen Filmkompon­isten John Barry. Zu hören waren unter anderem Ausschnitt­e aus „Jenseits von Afrika“, „Der mit dem Wolf tanzt“und den James Bond-Filmen „Feuerball“und „Liebesgrüß­e aus Moskau“.

Der begeistert­e Applaus des Publikums wurde mit zwei eindrucksv­ollen Zugaben belohnt: „Highland Cathedral“von Ulrich Roever und Michael Korb, ein Evergreen bei jedem Tattoo, sowie einem Arrangemen­t des Welthits „Music“von John Miles.

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FOTO: MUSIKKAPEL­LE Beim Jahreskonz­ert der Musikkapel­le Waldburg-Hannober gab es für die Zuhörer ein anspruchsv­olles Repertoire zu hören.

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