Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
„Alle Einsätze sind etwas Spezielles“
Schüler der Martinusschule Ravensburg stellen Kommandant Horst Romer viele Fragen
RAVENSBURG/WEINGARTEN - Wir sind Schüler von der Martinusschule Ravensburg. Wir nehmen dieses Jahr am Projekt „Wir lesen – junior“der „Schwäbischen Zeitung“, TWS und KSK Ravensburg teil. Wir waren in Weingarten bei der Feuerwehr. Dem Kommandanten Herrn Romer haben wir Fragen über die Feuerwehr gestellt. Herr Burckhardt hat uns dann noch die Feuerwehrfahrzeuge und den „Atemschutz-Trainingsparcours“gezeigt. Einige von uns haben sich getraut, durch den Parcours zu kriechen und zu klettern. Das war gut! Hier schreiben wir, was uns Herr Romer im Interview erzählt hat.
Dominik: Wieviel Feuerwehrleute hat die Feuerwehr in Weingarten?
Herr Romer: Zurzeit 78, davon sind 12 Frauen. Die Jugendfeuerwehr hat 25 Mitglieder und die Altersabteilung hat 24 Mitglieder.
Dominik: Welche Fahrzeuge hat die Feuerwehr?
Herr Romer: Also in Weingarten haben wir einen Löschzug, das sind bei uns zwei Löschfahrzeuge und eine Drehleiter. Einen Rüstzug, das sind ein Vorausrüstwagen, ein Tanklöschfahrzeug und ein Rüstwagen. Dann noch Führungsfahrzeuge, das sind ein Einsatzleitwagen und mein Kommandowagen, des Weiteren kleinere Fahrzeuge für den Mannschaftstransport. Außerdem ist der „Gerätewagen Atemschutz“des Landkreises in Weingarten stationiert.
Dominik: Was war Ihr aufregendster Einsatz?
Herr Romer: Oh je, das kann man so genau gar nicht sagen, alle Einsätze sind etwas Spezielles die einen ganz in Anspruch nehmen. Nicht alltäglich war der Einsatz bei einem Flugzeugabsturz.
Dominik: Wann wechselt man von der Jugendfeuerwehr zu den Großen?
Herr Romer: Mit siebzehneinhalb Jahren darf man bei uns bei der Einsatzabteilung mitüben, mit 18 darf man dann den Antrag zur Übernahme in die Einsatzabteilung stellen.
Dominik: Woher weiß die Feuerwehr, dass sie ausrücken muss?
Herr Romer: Da kommt ein Anruf an die Leitstelle Bodensee-Oberschwaben, je nachdem was gemeldet wird, alarmiert diese die Feuerwehr über Meldeempfänger.
Dominik: Wie oft ist Probe?
Herr Romer: Wir haben im Jahr etwa 35 Übungen, aber auch viele Sonderübungen.
Dominik: Wieso heißt das Martinshorn so?
Herr Romer: Ein Herr Martin hat dieses Horn entwickelt. Es ist nach ihm benannt.
Lukas: Welche Aufgabe hat ein Feuerwehrkommandant?
Herr Romer: Grundsätzlich bin ich gesamtverantwortlich für alles, was die Feuerwehr betrifft. Zum Beispiel muss ich schauen, dass meine Feuerwehrkameraden entsprechend gut ausgebildet sind, dass wir genügend Feuerwehrkameraden haben, dass der Übungsbetrieb läuft. Ich habe die Einsatzleitung vor Ort bei Einsätzen. Ich bekomme bei meiner Arbeit natürlich viel Unterstützung von meinen Feuerwehrkameraden.
Lukas: Welche Abteilungen gibt es?
Herr Romer: In Weingarten haben wir nur eine Einsatzabteilung. Dazu kommen noch die Jugendfeuerwehr und die Altersabteilung.
Lukas: Zu welchen Einsätzen wird die Feuerwehr gerufen?
Herr Romer: Oh je, die Feuerwehr ist in der Zwischenzeit fast „Mädchen für Alles“. Ursprünglich mal gedacht zum Feuerlöschen, ist das inzwischen nur noch eine von vielen Einsatzarten. Technische Hilfeleistungen stehen immer mehr im Vordergrund, Unfallrettung, Ölspuren beseitigen, wir retten Tiere, auch Schlangen mussten wir schon einfangen. Die Aufgaben der Feuerwehr sind fast unendlich. Doch die Pflichtaufgaben sind nach wie vor: Retten, Löschen, Bergen und Schützen.
Lukas: Hat Weingarten eine Jugendfeuerwehr?
Herr Romer: Ja, sogar die älteste im Landkreis. Die feiert nächstes Jahr ihr 40. Jubiläum.
Lukas: Was gehört zur Ausrüstung eines Feuerwehrmannes?
Herr Romer: Zur Grundausrüstung gehören Feuerwehrstiefel, Feuerwehrhose, Feuerwehrjacke, Feuerwehrhelm und Feuerwehrhandschuhe. Zu einer erweiterten Ausrüstung gehört ein Atemschutzgerät und Visier. Auch eine spezielle, leichtere Uniform für die Höhenrettung, weil die Kameraden auch klettern müssen.
Lukas: In welchem Umkreis sendet der Alarmpieper?
Herr Romer: Im ganzen Landkreis muss das Signal empfangen werden.
Lukas: Gibt es auch gemeinsame Feste und Ausflüge?
Herr Romer: Ja, das gibt es, und dies ist auch sehr wichtig für die Bildung und Vertiefung der Kameradschaft. Denn im Einsatz müssen wir uns aufeinander verlassen können. Jeder muss den anderen gut kennen und im Einsatz aufeinander eingespielt sein. Deshalb sind gemeinsame Unternehmungen ein ganz wichtiger Bestandteil im Feuerwehrleben. Herr Romer, vielen Dank für Ihre Antworten. Die Fragen stellten Lukas und Dominik.