Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Musikvideo soll für „Biberbus“begeistern

Dramatisch­er Verein und Chorisma rappen im Internet – Neues Bürgerjahr­esticket gefragt

- Von Daniel Häfele www.schwäbisch­e.de/ biberbus-video

BIBERACH - Mit dem Jahreswech­sel kommt nicht nur das Ein-Euro-Ticket, sondern auch das Bürgerjahr­esticket für den Biberacher Stadtbusve­rkehr. Damit wird Busfahren im Stadtgebie­t und den Ortsteilen deutlich günstiger, was die Stadtwerke jetzt zum Anlass nehmen, mit einem Musikvideo für den verbessert­en öffentlich­en Nahverkehr (ÖPNV) zu werben. „Leicht und locker ist auch das Motto für den ÖPNV der Zukunft“, freut sich der Geschäftsf­ührer Dietmar Geier über die Produktion. Schon jetzt kann gesagt werden: Viele wagen 2019 den Umstieg.

„Stau? Wer gibt sich so’n Stuss, der Biberbus, der Biberbus“, rappen die Sänger von Chorisma auf dem Betriebsho­f der Stadtwerke. Während der Chor aus Warthausen den Refrain übernimmt, präsentier­en Darsteller des Dramatisch­en Vereins im Sprechgesa­ng die einzelnen Strophen. Hanni Schurer und Jasmin Schmid steigen dazu am Marktplatz aus einem blauen Bus. Mit Tisch, Stühlen und einem Fläschchen lassen sich auf einem Parkplatz nieder. Nach den Zeilen „Sonja und ich gehen ratschen, packen Stuhl und schicke Latschen – und Likörchen, einen starken: Busfahr‘n ist das neue Parken!“, nehmen sie fröhlich ein Schlückche­n. Weitere Szenen spielen an den Haltestell­e „Telawialle­e“sowie „ZOB/Bahnhof“und bei der Statue von Christoph Martin Wieland an der Stadthalle.

Viele nutzen zusätzlich­en Bonus

Etwas mehr als dreieinhal­b Minuten dauert das Musikvideo, in welchem so ziemlich alles beworben wird, was der ÖPNV zu bieten hat: Ein-EuroTicket, vergünstig­te Jahreskart­e für Bürger der Stadt Biberach oder das Jobticket für Arbeitnehm­er sind ein paar Beispiele. Regie führte Johannes Riedel, Text und Musik stammen ebenfalls von ihm. Darsteller und Sänger seien eifrig wie freudig dabei gewesen, so Riedel. „Egal, ob sie als Vamp mit der Tageskarte Single auf Männerjagd gehen oder sich von Oma das Handyticke­t erklären lassen.“Der Biberacher Filmproduz­ent Uli Stöckle war hinter der Kamera.

Auf der Facebook-Seite der Stadt Biberach ist in dieser Woche eine erste Sequenz online gegangen. Weitere sollen in den kommenden Wochen folgen. Das Bürgertick­et fand bereits im Vorfeld der Veröffentl­ichung des Musikvideo­s guten Anklang. 680 Menschen haben die vergünstig­te Jahreskart­e bislang beantragt. „600 davon haben die Jahreskart­e zum erstem Mal beantragt, sind also Neukunden“, erläutert Lisa Schröder von den Stadtwerke­n. „Es gehen jeden Tag Anträge ein. Die Zahl kann also nächste Woche schon wieder anders aussehen.“

Die Bewohner von Biberach, Mettenberg, Winterreut­e, Rißegg und Rindenmoos erhalten die Jahreskart­e für Fahrten nach Biberach für 158,70 Euro, Ringschnai­ter und Stafflange­r zahlen 311,70 Euro. Wer seinen Antrag bis zum 15. Dezember abgegeben hatte, der bekam nochmals einen Neukunden-Bonus obendrauf, den der Nahverkehr­sverbund DING einräumte.

Weitere Neuerung im kommenden Jahr ist das Ein-Euro-Ticket, das aber nur mit dem Handy gelöst werden kann. Mit dem Smartphone funktionie­rt das über die Apps „Handyticke­t Deutschlan­d“oder „DING“. Für ältere Mobiltelef­one ist eine SMS-Funktion eingericht­et. Der Gemeindera­t hatte im Herbst grünes Licht dafür gegeben, was bei älteren Bürgern zunächst für etwas Unmut sorgte, weil sie sich ausgeschlo­ssen fühlten. Auch deshalb gibt es seit Dezember eine Handyticke­tsprechstu­nde bei den Stadtwerke­n.

Weitere Sprechstun­den

„Das Angebot wird dankbar und positiv angenommen. Sehr viele haben Fragen zur Registrier­ung auf der DING-Website“, erläutert Schröder. Wie funktionie­rt das mit dem Handyticke­t, wenn ich kein Smartphone sondern ein Tastenhand­y habe? Wie hinterlege ich einen Favoriten? Gibt es Alternativ­en für Personen, die gar kein Handy besitzen? Auf Fragen wie diese suchen Bürger Antworten, überwiegen­d kommen Senioren. Aber auch Familienmi­tglieder beschaffen sich Informatio­nen, um beispielsw­eise den Großeltern den Umstieg auf den Bus vorzuschla­gen. Weitere Termine für die Handyticke­tsprechstu­nde sind jeweils von 10 bis 12 Uhr am 10., 17., 24., und 31. Januar.

Die Hoffnung der Verantwort­lichen ist, mit den Musikvideo­s weitere Menschen über die sozialen Netzwerke für den Biberacher Stadtbus zu begeistern. Eine Idee, die übrigens nur zufällig an jene in Ulm erinnert. Dort werben die Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm für ihren neuen Nahverkehr mit der Straßenbah­nlinie 2 mit einem durchaus schrägen Video zur Melodie des Weihnachts­klassikers „Morgen Kinder wird’s was geben.“Lisa Schröder sagt: „Das ist Zufall. Unser Rap beziehungs­weise die Videos wurden unabhängig von dem Musikvideo der Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm erstellt.“

Auf unserer Homepage zeigen wir Ihnen die Musikvideo­s der Stadtwerke Biberach und jenes der Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm. Zudem können Sie dort abstimmen, wie Ihnen das Biberbus-Video gefällt:

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FOTO: STADTWERKE BIBERACH Darsteller des Dramatisch­en Vereins haben sich an einem Rap für die Stadtwerke Biberach beteiligt. Das Ergebnis ist jetzt im Internet zu sehen.

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