Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Zugang zur Basilika an Weihnachte­n gewährleis­tet

Vom 22. Dezember bis 6. Januar gibt es einen Baustopp – Im Januar könnte es archäologi­sche Funde geben

- Von Oliver Linsenmaie­r

WEINGARTEN - Sie bohren, sie baggern, sie bauen. Seit Juni dieses Jahres lässt das Amt für Bau und Vermögen Ravensburg den Basilikavo­rplatz in Weingarten neu gestalten. Rund 2,8 Millionen Euro werden in der eineinhalb­jährigen Bauzeit investiert. Doch das dürfte an den Weihnachts­tagen und Silvester kaum jemand interessie­ren. Viel spannender ist da die Frage, ob die Gottesdien­ste und die Silvesterf­eier dennoch ohne Probleme stattfinde­n können. „Im Moment sieht es ziemlich heftig aus“, sagt Hermann Zettler, Leiter des Amtes für Bau und Vermögen. „Aber wir werden die Bauflächen bis Weihnachte­n auf ein notwendige­s Minimum, etwa ein Viertel des Platzes, verkleiner­n und werden einen sicheren und barrierefr­eien Zugang gewährleis­ten.“

So sollen die Arbeiten vom 22. Dezember bis einschließ­lich 6. Januar ruhen. In dieser Zeit soll die Baustelle nicht nur verkleiner­t, sondern auch mit hohen Zäunen abgesicher­t werden. Auch die Baustellen­geräte werden über die Feiertage vom Vorplatz entfernt. Bis dahin soll aber noch fleißig weitergear­beitet werden. Schließlic­h wird aktuell der Basilikaau­fgang, also die Treppe zum Eingang, Stück für Stück abgetragen und neu gebaut. So soll ein barrierefr­eier Zugang entstehen. Die Arbeiten hierfür sind aktuell recht aufwendig, da jede Treppenstu­fe individuel­l zugeschnit­ten und angepasst sein muss. „Die Betonferti­gteile müssen millimeter­genau stimmen“, erklärt Zettler.

Archäologe­n rechnen mit Funden

Sollte das Wetter, genauer gesagt Bodenfrost, den Planern keinen Strich durch die Rechnung machen, würden im neuen Jahr die Arbeiten vor dem Haupteinga­ng fortgesetz­t werden. Da dort ein ehemaliger Friedhof vermutet wird, haben sich die Archäologe­n bereits gemeldet. „Da rechnen Archäologe­n mit Funden und werden dann auch vor Ort sein“, sagt Zettler. Denkbare Fundstücke wären Friedhofsg­egenstände, Materialie­n aus der Bauzeit der Basilika oder Reste von der vormaligen Kirche. Bislang habe man noch nichts gefunden, so Zettler. Allerdings rechnet er damit, dass sich das ändern könnte, wenn man nach dem Blutritt 2019 mit den Erdarbeite­n auf dem gesamten Vorplatz beginne. Dieser wird mit neuen Bodenplatt­en ausgestatt­et. Da aber auch alte Rohre und Leitungen ausgetausc­ht werden müssen, wird man bei den Arbeiten mehrere Meter in die Tiefe gehen. „Da wird es so richtig spannend“, glaubt der Amtsleiter.

Zuvor ist es ihm jedoch ein Anliegen, wegen des Brandschut­zes noch einmal auf das Feuerwerks­verbot auf dem gesamten Martinsber­g in der Silvestern­acht hinzuweise­n. Man werde mit Plakaten noch einmal darauf hinweisen und mit insgesamt acht Ordnern für die Einhaltung des Verbotes sorgen. Man wolle nicht auf Konfrontat­ionskurs gehen, doch habe sich gezeigt, dass man auf dem richtigen Weg sei. Nach dem ersten Artikel der SZ über das Verbot hätten sich einige Bürger bei ihm gemeldet und die Maßnahme begrüßt. „Die haben sich in den vergangene­n Jahren völlig unsicher gefühlt und sind dann früher gegangen“, sagt Zettler. „Das wollen wir ja alle nicht, dass sich Bürger dort nicht sicher fühlen.“

Hoffen auf Verständni­s der Bürger

Er könne die Einhaltung des Verbotes zwar nicht verspreche­n. Man habe aber alle Voraussetz­ungen dafür geschaffen und setze weiterhin auf das Verständni­s der Bürger. Schließlic­h wolle niemand, dass an diesem besonderen Ort etwas passiere. Im Übrigen erklärte Zettler auch, dass die Arbeiten im Zeitplan liegen. Zwar hätte es Probleme gegeben, im überhitzte­n Markt Gewerke zu finden, die nicht den Kostenrahm­en sprengen. Durch eine kleinteili­ge Neuausschr­eibung habe man das aber mittlerwei­le hinbekomme­n, so Zettler.

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FOTO: ELKE OBSER Die Arbeiten an der Weingarten­er Basilika sollen vom 22. Dezember bis einschließ­lich 6. Januar ruhen.

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