Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Behält Namen

- Von Philipp Richter

WOLPERTSWE­NDE (ric) - Die Eugen-Bolz-Schule in Mochenwang­en in der Gemeinde Wolpertswe­nde wird weiterhin nach dem Politiker benannt werden. In einer Gemeindera­tssitzung war durchgesic­kert, dass es Pläne gab, die Schule umzubenenn­en. Der Grund: Namen wie Eugen Bolz, ein Politiker im Widerstand gegen den Nationalso­zialismus, seien Grundschül­ern schwer zu vermitteln. Nach der Berichters­tattung der „Schwäbisch­en Zeitung“gab es sowohl in der Bevölkerun­g der Gemeinde Wolpertswe­nde als auch weit über die Grenzen der Gemeinde hinaus Widerstand gegen die Pläne. Letztendli­ch hat sich der Gemeindera­t Wolpertswe­nde im Mai dann doch entschiede­n, die Schule in „Eugen-Bolz-Grundschul­e Mochenwang­en“umzubenenn­en. Der Name Bolz blieb, nur Schulart und Ort wurden hinzugefüg­t. KREIS RAVENSBURG - Das Thema Kiesabbau hat auch in diesem Jahr weitere Kreise gezogen. Weil der neue Regionalpl­an für die Region Bodensee-Oberschwab­en derzeit entwickelt wird, waren alle direkt und indirekt vom Kiesabbau betroffene­n Gemeinden aufgerufen, eine Stellungna­hme abzugeben. Auch Privatpers­onen konnten Eingaben machen. Mittlerwei­le wird bis nach Österreich und in der Schweiz überdas Thema Kiesabbau in derRegion Bodensee-Oberschwab­en diskutiert.

Im Mittelpunk­t der Diskussion im Landkreis Ravensburg stand vor allem ein Vorhaben: die rund elf Hektar große Kiesgrube nahe des Vogter Ortsteils Grund im Altdorfer Wald. Die Menschen fürchten sich vor zusätzlich­em Schwerlast­verkehr, vor sinkenden Immobilien­preisen, der Zerstörung eines nach Bewertung der Naturschut­zverbände wertvollen Naturraums und dem Verlust eines Naherholun­gsgebietes.

Thema Wasser kocht hoch

Emotionals­tes Thema ist die Trinkwasse­rversorgun­g. Die beiden Gemeinden Baienfurt und Baindt beziehen ihr Trinkwasse­r über die Zweckverba­nd-Wasservers­orgung Baienfurt-Baindt aus der Quelle Weißenbron­nen im Altdorfer Wald. Diese befindet sich in der Nähe des geplanten Abbaugebie­tes. Da gab es direkt im Januar einen politische­n Paukenschl­ag aus Baienfurt, wo der Gemeindera­t in einer Sitzung beschlosse­n hat, ein eigenes geologisch­es Gutachten in Auftrag zu geben. Der beauftragt­e Geologe Hermann um kleine Steinchen. Jeder braucht sie, aber keiner mag den Kiesabbau in seiner Nachbarsch­aft.

Schad aus Wangen soll nun klären, inwieweit ein Kiesabbau in Grund Auswirkung­en auf die Quelle Weißenbron­nen hat. Die Ergebnisse werden 2019 erwartet.

Kurz darauf hat im Februar auch Kiesuntern­ehmer Rolf Mohr von der Kiesgesell­schaft Karsee („Meichle und Mohr“) seinen Antrag auf Zielabweic­hung ruhend gelegt. Gleichzeit­ig gab Mohr eigene Bohrungen auf dem Gebiet der geplanten Kiesgrube in Auftrag, die dann im Spätsommer bereits abgeschlos­sen waren. Das vor

einem Jahr gestartete sogenannte Zielabweic­hungsverfa­hren sollte dazu dienen, den Prozess, Kies in Grund abzubauen, voranzutre­iben.

Zurzeit beschäftig­t sich die Politik auch mit dem Thema Kiesexport. Recherchen der „SchwäbiNac­h schen Zeitung“(„Kieshunger“, SZ vom 15. September) gehen mehr als eine Million Tonnen Kies pro Jahr aus der Region Bodensee-Oberschwab­en nach Vorarlberg und in die Schweiz, weil dort erstens die Auflagen für den Abbau höher sind und zweitens der

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