Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Behält Namen
WOLPERTSWENDE (ric) - Die Eugen-Bolz-Schule in Mochenwangen in der Gemeinde Wolpertswende wird weiterhin nach dem Politiker benannt werden. In einer Gemeinderatssitzung war durchgesickert, dass es Pläne gab, die Schule umzubenennen. Der Grund: Namen wie Eugen Bolz, ein Politiker im Widerstand gegen den Nationalsozialismus, seien Grundschülern schwer zu vermitteln. Nach der Berichterstattung der „Schwäbischen Zeitung“gab es sowohl in der Bevölkerung der Gemeinde Wolpertswende als auch weit über die Grenzen der Gemeinde hinaus Widerstand gegen die Pläne. Letztendlich hat sich der Gemeinderat Wolpertswende im Mai dann doch entschieden, die Schule in „Eugen-Bolz-Grundschule Mochenwangen“umzubenennen. Der Name Bolz blieb, nur Schulart und Ort wurden hinzugefügt. KREIS RAVENSBURG - Das Thema Kiesabbau hat auch in diesem Jahr weitere Kreise gezogen. Weil der neue Regionalplan für die Region Bodensee-Oberschwaben derzeit entwickelt wird, waren alle direkt und indirekt vom Kiesabbau betroffenen Gemeinden aufgerufen, eine Stellungnahme abzugeben. Auch Privatpersonen konnten Eingaben machen. Mittlerweile wird bis nach Österreich und in der Schweiz überdas Thema Kiesabbau in derRegion Bodensee-Oberschwaben diskutiert.
Im Mittelpunkt der Diskussion im Landkreis Ravensburg stand vor allem ein Vorhaben: die rund elf Hektar große Kiesgrube nahe des Vogter Ortsteils Grund im Altdorfer Wald. Die Menschen fürchten sich vor zusätzlichem Schwerlastverkehr, vor sinkenden Immobilienpreisen, der Zerstörung eines nach Bewertung der Naturschutzverbände wertvollen Naturraums und dem Verlust eines Naherholungsgebietes.
Thema Wasser kocht hoch
Emotionalstes Thema ist die Trinkwasserversorgung. Die beiden Gemeinden Baienfurt und Baindt beziehen ihr Trinkwasser über die Zweckverband-Wasserversorgung Baienfurt-Baindt aus der Quelle Weißenbronnen im Altdorfer Wald. Diese befindet sich in der Nähe des geplanten Abbaugebietes. Da gab es direkt im Januar einen politischen Paukenschlag aus Baienfurt, wo der Gemeinderat in einer Sitzung beschlossen hat, ein eigenes geologisches Gutachten in Auftrag zu geben. Der beauftragte Geologe Hermann um kleine Steinchen. Jeder braucht sie, aber keiner mag den Kiesabbau in seiner Nachbarschaft.
Schad aus Wangen soll nun klären, inwieweit ein Kiesabbau in Grund Auswirkungen auf die Quelle Weißenbronnen hat. Die Ergebnisse werden 2019 erwartet.
Kurz darauf hat im Februar auch Kiesunternehmer Rolf Mohr von der Kiesgesellschaft Karsee („Meichle und Mohr“) seinen Antrag auf Zielabweichung ruhend gelegt. Gleichzeitig gab Mohr eigene Bohrungen auf dem Gebiet der geplanten Kiesgrube in Auftrag, die dann im Spätsommer bereits abgeschlossen waren. Das vor
einem Jahr gestartete sogenannte Zielabweichungsverfahren sollte dazu dienen, den Prozess, Kies in Grund abzubauen, voranzutreiben.
Zurzeit beschäftigt sich die Politik auch mit dem Thema Kiesexport. Recherchen der „SchwäbiNach schen Zeitung“(„Kieshunger“, SZ vom 15. September) gehen mehr als eine Million Tonnen Kies pro Jahr aus der Region Bodensee-Oberschwaben nach Vorarlberg und in die Schweiz, weil dort erstens die Auflagen für den Abbau höher sind und zweitens der