Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Towerstars verlieren ihren Topscorer
Ravensburg gewinnt in der DEL2 3:0 gegen Freiburg – Erster Shut-out für Langmann – Driendl im Krankenhaus
RAVENSBURG - Rechtzeitig vor den zahlreichen Spielen über die Feiertage haben die Ravensburg Towerstars in der Deutschen Eishockey-Liga 2 zurück in die Spur gefunden. Dem 7:2-Sieg beim Deggendorfer SC am Freitag ließen die Towerstars am Sonntag einen Heimsieg gegen den EHC Freiburg folgen. In der zum dritten Mal in dieser Saison ausverkauften CHG-Arena gewann Ravensburg mit 3:0, schaffte ein SechsPunkte-Wochenende – und das erste Spiel in dieser Saison ohne Gegentor.
Jiri Ehrenberger vertraute am Sonntag dem Personal, das am Freitag ungefährdet in Deggendorf gewonnen hatte. Das bedeutete, dass Ilkka Pikkarainen erneut als überzähliger Kontingentspieler nicht zum Einsatz kam. Jakub Svoboda gab sein Saisondebüt vor eigenem Publikum. Die erste dicke Chance des Spiels hatte Freiburgs Tobias Kunz. Nach einem schlechten Wechsel der Towerstars hatte er zwei Abschlüsse aus guter Position, scheiterte aber an Goalie Jonas Langmann.
Nach rund fünf Minuten zog Ravensburg das Tempo an. Kilian Keller passte hoch aus dem eigenen Drittel heraus, die Scheibe hoppelte an Radek Havel vorbei genau in den Lauf von Olivier Hinse. Doch der Kanadier blieb an Goalie Matthias Nemec hängen. Sören Sturm, Vincenz Mayer, Thomas Supis und Svoboda, der die Scheibe in Überzahl erst an die Latte und dann an Nemec’ Maske donnerte, hatten weitere Chancen. Freiburg war gehörig unter Druck und musste in Unterzahl in der 14. Minute das erste Gegentor hinnehmen. Andreas Driendl und Mathieu Pompei spielten mit einem Doppelpass die Freiburger aus, Pompei traf zum 1:0.
Zusammenprall mit Folgen
Zwei Minuten später war Freiburg wieder in Unterzahl, wieder trafen die Towerstars. Ondrej Pozivil zog ab, Nemec war dran, doch den Abpraller verwertete Hinse zum 2:0.
Ravensburg Towerstars – EHC Freiburg 3:0 (2:0, 0:0, 1:0) Tore: 1:0 (13:34 ÜZ) Mathieu Pompei (Driendl, Pozivil), 2:0 (16:24 ÜZ) Olivier Hinse (Pozivil, Mayer), 3:0 (50:21) Robin Just (Zucker)
Strafen: Ravensburg 6 Minuten, Freiburg 8 Minuten Zuschauer: 3418 (ausverkauft) „Wir kassieren wieder zwei Tore nach vermeidbaren Fouls“, ärgerte sich Freiburgs Trainer Leos Sulak.
Ein herber Verlust für die Towerstars war, dass Driendl im zweiten Drittel nicht mehr zurück aufs Eis kam. Ravensburgs Topscorer blieb kurz vor dem Ende des ersten Drittels nach einem Zusammenprall auf dem Eis liegen und musste benommen in die Kabine begleitet werden. Für den Topscorer ging es direkt ins Krankenhaus zu Untersuchungen. „Ich hoffe, er kann Weihnachten mit seiner Familie feiern und es ist nicht so schlimm“, sagte Ehrenberger. Ohne Driendl musste Ravensburgs Trainer seine Rotation ändern. Daniel Schwamberger nahm Driendls Platz in der ersten Reihe ein, Tim Brunnhuber saß fortan als zehnter Stürmer ohne Einsatz auf der Bank.
Die Towerstars dominierten die Partie zunächst weiter, doch Mitte des zweiten Drittels kamen die Freiburger immer mehr auf. Goalie Langmann geriet nun mehr und mehr in den Mittelpunkt. Havel hatte in der 29. Minute eine dicke Chance, traf den Puck auf Pass von Sergej Stas aber nicht richtig. In Überzahl setzte Ryon Moser die Scheibe an die Latte.
Chancenverwertung ist schwach
Das Problem des EHC Freiburg in dieser Saison wurde im zweiten Drittel deutlich. Der Tabellenelfte aus dem Breisgau tut sich unglaublich schwer, Tore zu erzielen. Erst 73 Treffer haben die Freiburger geschossen, die Towerstars hatten zu diesem Zeitpunkt fast doppelt so viele erzielt (139). „Wir bringen zurzeit einfach keine Scheibe rein“, meinte Sulak. „Beim Lattenschuss hatten wir auch noch Pech.“So blieb es trotz einer deutlichen Steigerung des EHC beim 2:0 für die Ravensburger.
Im letzten Drittel galt es für die Towerstars, sich wieder besser im gegnerischen Drittel festzusetzen. Nach einem guten Konter von Mayer und Hinse hatte Pfaffengut in der 49. Minute mal wieder eine gute Gelegenheit für die Towerstars, er brachte jedoch nicht genügend Druck in seinen Schuss.
Viel Druck hinter die Scheibe brachte dagegen Robin Just in der 51. Minute. Der Puck schlug für alle in der CHG-Arena gut hörbar links oben ein zum 3:0. Das war natürlich die Vorentscheidung. Danach ging es vor allem darum, Langmann den ersten Shut-out der Saison zu ermöglichen. „Er war bei allen gefährlichen Situationen Endstation“, lobte Ehrenberger seinen Goalie. Am zweiten Weihnachtstag steht das brisante Derby beim Allgäurivalen ESV Kaufbeuren an. Die Kaufbeurer gewannen am Freitag in Bietigheim und lauern sechs Punkte hinter den Towerstars auf Rang drei. Los geht es am 26. Dezember bereits um 17 Uhr. Ob Driendl dann schon wieder mitspielen kann, ist allerdings sehr fraglich.