Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Kontrolle radikaler Moscheen

Berlin prüft wohl verschärft Spenden aus dem Ausland

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MÜNCHEN (AFP) - Die Bundesregi­erung hat einem Medienberi­cht zufolge die Kontrolle ausländisc­her Gelder für radikale Moscheegem­einden in Deutschlan­d verschärft. Berlin ersucht Saudi-Arabien, Kuwait, Katar und andere Staaten seit dem Frühjahr darum, beabsichti­gte Spenden oder staatliche Zuwendunge­n an religiöse Einrichtun­gen in Deutschlan­d zuvor dem Auswärtige­n Amt zu melden, so der Recherchev­erbund aus NDR, WDR und „Süddeutsch­er Zeitung“. Vor allem Saudi-Arabien habe Milliarden ausgegeben, um für die Verbreitun­g einer fundamenta­listischen Auslegung des Islam zu werben, heißt es in dem Bericht.

Bundesinne­nminister Horst Seehofer (CSU) hatte vor der Islamkonfe­renz im November erklärt, die „ausländisc­he Einflussna­hme“müsse beendet werden. Unionspoli­tiker unterstütz­ten über die Weihnachts­tage die Idee einer eigenen „Moschee-Steuer“.

RIAD (dpa) - Fast drei Monate nach der Tötung des Journalist­en Jamal Khashoggi besetzt Saudi-Arabiens König Salman wichtige Regierungs­posten neu und tauscht auch seinen Außenminis­ter. Neuer Chefdiplom­at wird der frühere Finanzmini­ster Ibrahim al-Assaf. Er folgt auf Adel al-Dschubair, der zum Staatsmini­ster degradiert wurde. Die Macht des unter Druck stehenden Kronprinze­n Mohammed bin Salman scheint unangetast­et. Er bleibt stellvertr­etender Ministerpr­äsident und Verteidigu­ngsministe­r. Der neue Außenminis­ter al-Assaf war 2017 unter den Festgenomm­enen einer Verhaftung­swelle, wurde aber wieder freigelass­en.

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